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Troger, Paul#

* 30. 10. 1698, Welsberg (Zell) im Pustertal (Südtirol)

† 20. 7. 1762, Wien

Fresken- und Tafelmaler


Paul Troger, Selbstporträt mit 30 Jahren. Gemälde, um 1728/30 (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck)., © Copyright Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, für AEIOU.
Paul Troger, Selbstporträt mit 30 Jahren. Gemälde, um 1728/30 (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck).
© Copyright Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, für AEIOU.

War einer der Hauptmeister der österreichischen Malerei im Spätbarock, hielt sich zu Studienzwecken längere Zeit in Italien auf, war 1726-28 in Salzburg (Deckenfresko der Kajetanerkirche, 1728), dann in Wien tätig, wo in der Deckenmalerei allerdings Johann Michael Rottmayr und Daniel Gran dominierten. Troger etablierte sich sehr bald als bevorzugter Freskant der niederösterreichischen Klöster, häufig in Zusammenarbeit mit dem Architekten Josef Munggenast. 1753-59 übernahm er die Malklasse an der Akademie der bildenden Künste in Wien, 1754-57 war er deren Rektor und beeinflusste zahlreiche bedeutende Maler der nachfolgenden Generation (Franz Anton Maulbertsch, Josef Ignaz Mildorfer, Johann Baptist Wenzel Bergl und andere).

Auf oberitalienische und süddeutsche Traditionen aufbauend, schöpfte Troger in der Deckenmalerei das Prinzip des Illusionismus voll aus und setzte Licht und Farbe gezielt für symbolisch-allegorische Zwecke ein (Stiegenhaus in Stift Göttweig, 1739). Seine Ideen und Ausführungen (zum Beispiel die Fresken in der Stiftskirche Altenburg, unter Mitarbeit seines Schülers Johann Jakob Zeiller) zählen zu den Höhepunkten der barocken Freskomalerei im deutschsprachigen Raum. Nach 1752 schuf Troger nur noch Staffeleibilder.


--> Krypta des Benediktinerklosters Altenburg, 18. Jh (Video Album)
--> Historische Bilder zu Paul Troger (IMAGNO)

Werke (Auswahl)#

Altarbilder:
  • Stift Melk
  • Kapelle in Schloss Schönbrunn
  • Stift Zwettl
  • Dom zu Klagenfurt
  • Bürgerspitalskirche und Müllner Kirche in Salzburg

Fresken mit J. Munggenast:

  • Kirche der Englischen Fräulein in St. Pölten, 1729/30
  • Marmorsaal und Bibliothek in Stift Melk, 1731/32
  • Kirche, Stiegenhaus und Bibliothek in Stift Altenburg, 1732-34
  • Stift Zwettl, 1733
  • Marmorsaal in Stift Seitenstetten, 1735, und Bibliothek, 1740
  • Marmorsaal in Stift Geras, 1738
  • Wallfahrtskirche Maria Dreieichen, 1752
  • Zeichnungen, Ölskizzen

Literatur#

  • P. Troger und die österreichische Barockkunst, Ausstellungskatalog, Stift Altenburg 1963
  • W. Aschenbrenner und P. G. Schweighofer, P. Troger, 1965
  • M. Schrenzel, P. Troger, 1985
  • G. Brucher (Hg.), Die Kunst des Barock in Österreich, 1994
  • A. Groiß (Hg.), Der Maler des Himmels - P. Trogers apokalyptische Inszenierungen im Stift Altenburg, Ausstellungskatalog, Altenburg 1998.


Troger begann seine Tätigkeit in Österreich in der Stiftskirche von St. Andrä an der Traisen, wo er zunächst das Hochaltarbild (Kreuzigung des Andreas) schuf. Ebenso stammen sämtliche Fresken von ihm.

In der kunsthistorischen Fachliteratur wird das weitgehend unabsichtlich (Informationsdefizite) ignoriert, weil diese Arbeiten Trogers vielfach wie auch im AEIOU-Artikel über den "Wiener Schmidt" diesem zugeschrieben werden; umso schöner, dass der AEIOU-Beitrag über St. Andrä/Traisen völlig richtig auf die Urheberschaft Trogers hinweist. Karl Glaubauf