Vaterländische Front#
Am 20. 5. 1933 von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß geschaffene "überparteiliche" politische Organisation zur Zusammenfassung aller "regierungstreuen" Kräfte Österreichs.
Die Rede von Engelbert Dollfuß am 11. 9. 1933 auf dem Trabrennplatz in Wien war der erste allgemeine Appell, in dem die Errichtung eines "sozialen, christlichen, deutschen Staates Österreich auf ständischer Grundlage und starker autoritärer Führung" als Ziel verkündet wurde.
Die Vaterländische Front wurde nach der Auflösung der Parteien alleiniger Träger der politischen Willensbildung und des Ständestaats. Symbol war das Kruckenkreuz, für Schüler das Abzeichen "Seid einig", die öffentlich Bediensteten waren zur Mitgliedschaft verpflichtet. Ihr Abzeichen war ein kleines rot-weiß-rotes Bändchen aus Email (sieh unten).
Bundesführer waren Engelbert Dollfuß (bis 25. 7. 1934), Ernst R. Starhemberg (29. 7. 1934 - 14. 3. 1936) und Kurt Schuschnigg (14. 3. 1936 - 11. 3. 1938).
Die Vaterländische Front verfügte über verschiedene Unterorganisationen, das Österreichische Jungvolk, ein volkspolitisches Referat für national Gesinnte, ein sozialpolitisches Referat für ehemalige Sozialdemokraten und anstelle der Wehrverbände über die im Oktober 1936 geschaffene Frontmiliz. Nach seiner Ermordung wurde um E. Dollfuß ein Märtyrerkult betrieben (Gedenkstätten, Lied "Ihr Jungen schließt die Reihen gut ...").
Bundeskanzler Engelbert Dollfuß bei einer Veranstaltung im Burgenland, um 1933 (Video Album)
Historische Bilder zu Vaterländische Front (IMAGNO)
Literatur#
- I. Bärnthaler, Die Vaterländische Front, Geschichte und Organisation, 1971
- L. Reichhold, Kampf um Österreich. Die Vaterländische Front und ihr Widerstand gegen den Anschluss 1933-38, 1985
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