Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 04.06.2020, aktuelle Version,

Adolph Franz von Dalberg

Freiherr Adolph Franz Wolfgang Eckenbert (* 14. November 1730[Anm. 1] in Hammelburg; † 28. August 1794 in Bamberg[1]) war ein Mitglied der reichsritterschaftlichen Familie Dalberg und stand am Ende seines Lebens wegen Anstiftung zum Mord im Karmelitenkloster Bamberg unter Hausarrest.

Herkunft

Adolph Franz war der älteste Sohn von Hugo Philipp Eckenbert von Dalberg-Wallhausen (* 31. März 1702[Anm. 2]; † 29. Februar 1754). Hugo Philipp Eckenbert war würzburgischer und fuldischer Geheimer Rat und Oberamtmann von Hammelburg und auf Saaleck. Am 4. Oktober 1729 hatte er Maria Anna Josepha Sophia Zobel von Giebelstadt (* 20. August 1713; † 8. Juni 1774) geheiratet, die Mutter von Adolph Franz. Nach dem Tod von Hugo Philipp Eckenbert heiratete sie in zweiter Ehe Franz von Münster.[2]

Leben

Adolph Franz erhielt bereits als Jugendlicher Domherrenstellen, 1744 in Bamberg, 1751 in Minden. Weiter wurde er kurtrierischer und bishöflich Augsburger Rat und bischöflich Bamberger Geheimrat. Adolph Franz war beim Tod seines Vaters 24 Jahre alt und damit – nach damaliger Rechtslage – gerade volljährig. Die Vormundschaft über seine minderjährigen Geschwister nahm er höchst eigennützig wahr, was zu Konflikten mit den Geschwistern und der Verwandtschaft führte. Außerdem verhielt er sich sehr unangepasst, die Akten vermerken „üble Conduite“.[3] Obwohl ihm 1781 das Familienseniorat nach dem Familienvertrag der Dalbergs von 1723[4] zugestanden hätte, verweigerte die Verwandtschaft es ihm daraufhin.[5]

1782 soll er einen Diener dazu angestiftet haben, auf offener Straße einen Dritten zu erschießen. In seiner Vernehmung sagte er aus, dass es seine Gewohnheit gewesen sei, „schießt ihn tot“, zu sagen und er nie damit gerechnet hätte, dass seine Bediensteten das wörtlich nehmen und danach handeln würden. Er wurde daraufhin zunächst im eigenen Domherrenhof unter Hausarrest gestellt und – nachdem ihm die Domherrenpfründe aberkannt worden war – im Karmelitenkloster Bamberg inhaftiert, wo er zwölf Jahre nach dem Vorfall starb.[6]

Literatur

Nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet:

  • Johannes Bollinger: 100 Familien der Kämmerer von Worms und der Herren von Dalberg. Bollinger, Worms-Herrnsheim 1989. Ohne ISBN.
  • William Godsey: Nobles and nation in Central Europe. Free imperial knights in the Age of Revolution, 1750–1850. Cambridge University Press, Cambridge 2004.
  • William D. Godsey: Reichsritter zwischen altem Reich und neuer staatlicher Ordnung. Die Dalberg zwischen 1750 und 1850. In: Kurt Andermann (Hrsg.): Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd. 31. Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2009. ISBN 978-3-88443-054-5, S. 247–288.
  • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten. Neue Folge, Bd. 9: Familien vom Mittel- und Oberrhein und aus Burgund. Marburg 1986. Ohne ISBN, Tafel 58.

Anmerkungen

  1. Friedrich Battenberg: Dalberger Urkunden. Regesten zu den Urkunden der Kämmerer von Worms gen. von Dalberg und der Freiherren von Dalberg 1165–1843 Band 14/3: Corrigenda, Indices und Stammtafeln (v. Dalberg und Ulner von Dieburg) = Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt 14/3. Darmstadt 1987. ISBN 3-88443-238-9, Taf. IX: * 14. Oktober 1730.
  2. Bollinger, S. 68: * 21. März 1702.

Einzelnachweise

  1. Godsey: Reichsritter, S. 259, Anm. 40.
  2. Schwennicke, Tafel 58; Bollinger, S. 68.
  3. Godsey: ‘‘Reichsritter, S. 258.
  4. Abgedruckt bei: Johann Ulrich Cramer: Oobservationum juris universi ex praxi recentiori supremorum imperii tribunalium haustarum 3. Ulm 1763, S. 90–119.
  5. Godsey: ‘‘Reichsritter, S. 259.
  6. Godsey: Reichsritter, S. 259.