Alois Schumacher
Alois Schumacher, auch Schuhmacher, (* 7. Jänner 1838 in Roßbruck bei St. Martin in Niederösterreich; † 11. März 1910 in der Hinterbrühl in Niederösterreich) war ein bedeutender österreichischer Stadtbaumeister.
Leben
Nach einer Maurerlehre in Budweis besuchte er in Wien ab 1856 die Technische Gewerbeschule. Seine Praxis absolvierte er in dem Architekturbüro Romano & Schwendenwein. In der Zeit von 1872 bis 1903 war er selbständiger Baumeister, wobei er 1874 die Konzession zum Stadtbaumeister in Wien erlangte. Bald wurde er einer der bedeutendsten Baumeister der Ringstraßenära. Vor allem für den öffentlichen Bereich errichtete er mehr als 300 Bauten, wie Gaswerke, Wasserwerke und viele andere kommunale Bauwerke. In Zusammenarbeit mit damals renommierten Architekten, wie Ferdinand Fellner d. J. oder Hermann Helmer, hatte er auch Anteil am Zustandekommen von noch heute bestehenden Bauten, Landmarken und Wahrzeichen.
1891 wurde er Mitglied der Staatsprüfungskommission an der Technischen Hochschule in Wien. Nach seiner Karriere zog er sich 1903 infolge eines Schlaganfalls aus dem Berufsleben zurück und lebte in seiner Villa in der Hinterbrühl (dem heutigen Verwaltungsgebäudes des SOS-Kinderdorfes),[1] Schumachergasse 2,[2] wo er 1910 auch starb. Sein am 13. März 1910 belegtes Grabmal auf dem Friedhof von Hinterbrühl wurde vom Bildhauer Josef Kassin geschaffen.
Alois Schumachers Witwe, Henriette, verstarb am 12. April 1921, Tochter Paula Bachhofer am 6. April 1937.
Bauten (Auswahl)
- 1887–1889: Palais Vrints zu Falkenstein mit Ludwig Richter in Wien, die heutige griechische Botschaft
- 1898–1899: Wasserturm Favoriten in Wien
- 1889: Deutsches Volkstheater mit Fellner & Helmer in Wien
- 1896–1899: Gasometer in Wien
- 1899: Fabrikshalle in Wien 22, Dr. Otto Neurath-Straße, für die Berliner Union-Elektrizitäts-Gesellschaft
- 1900:Dorotheum
- 1901–1904: k.u.k. Technische Militärakademie in Mödling
Bildergalerie
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Grab in der Hinterbrühl
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Gasometer in Simmering (1896–1899)
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Fabrikshalle in Hirschstetten (1899)
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Wasserturm in Favoriten (1898–1899)
Auszeichnungen
- 1901 wurde er Ritter des Franz-Joseph-Ordens
Literatur
- Ch. Gruber: Schumacher, Alois. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 358.
Weblinks
- Alois Schumacher. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
Einzelnachweise
- ↑ Kleine Chronik. (…) † Alois Schumacher. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, Nr. 16366/1910, 15. März 1910, S. 1, unten Mitte. (Online bei ANNO) .
- ↑ (Parte:) (…) Stadtbaumeister Alois Schumacher (…). In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 16363/1910, 12. März 1910, S. 26, oben links. (Online bei ANNO) .
Personendaten | |
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NAME | Schumacher, Alois |
ALTERNATIVNAMEN | Schuhmacher, Alois |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Baumeister |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1838 |
GEBURTSORT | St. Martin (Niederösterreich) |
STERBEDATUM | 11. März 1910 |
STERBEORT | Hinterbrühl |
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Maschinenhalle der ehemaligen Berliner Union-Elektrizitäts-Gesellschaft (später AEG) an der Adresse Dr.-Otto-Neurath-Gasse 3 in Hirschstetten , ein Bezirksteil des 22. Wiener Gemeindebezirkes Donaustadt . Nachdem die Berliner Union-Elektrizitäts-Gesellschaft 1898 ein österr. Tochterunternehmen gründete, ließ sie 1899 durch den Baumeister Alois Schumacher die Fabrikshalle errichten. Nach Aktienverkauf 1904 erfolgte die Umbenennung in A.E.G - Union Elektrizitäts-Gesellschaft und auf dem Areal wurden bis 1921 weitere Fabrikshallen gebaut. Nach dem II. WK übernahm die Elin-Union AG die Fabriksanlage und 1974 erfolgte der Verkauf der Liegenschaft an verschiedene Eigentümer. | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Donaustadt (Wien) - Industriebau Dr.-Otto-Neurath-Gasse 3.JPG | |
Der Wasserturm im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten . Er wurde von Franz Borkowitz und Johann Scheiringer entworfen und vom Stadtbaumeister Alois Schumacher 1898/99 errichtet. Der Wasserturm auf der Kuppe des Wienerberges hat eine Gesamthöhe von 67 Metern (inklusive Wetterstange) und konnte rund 1.000 Kubikmeter Wasser speichern. Damit wurden die hoch gelegenen Gebiete des 10. und 12. Bezirks mit Trinkwasser versorgt. Nach Fertigstellung der II. Wiener Hochquellenleitung 1910 war der Turm nur mehr fallweise in Betrieb und wurde ab 1956 nicht mehr für die Wasserversorgung genutzt. | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Favoriten (Wien) - Wasserturm.JPG | |
Friedrich Schachner (1841-1907), Villa für Alois Schumacher in Baden bei Wien. Gartenfassade. | Allgemeine Bauzeitung , 1892, Pläne, Blatt 78; Österreichische Nationalbibliothek http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=abz&datum=18920004&seite=00000078 | Rudolf von Waldheim Artistische Anstalt, Wien | Datei:Friedrich Schachner (1841-1907) - Villa Alois Schumacher in Baden bei Wien - Gartenfassade - Allgemeine Bauzeitung 1892.jpg | |
Grab des österreichischen Baumeisters Alois Schumacher in Hinterbrühl - Grabstein von Josef Kassin | Karl Gruber | Own work | Datei:Grab A Schumacher.jpg | |
Südostansicht der 4 Gasometer im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering . Die 4 Gasometer mit jeweils einem Innendurchmesser von rund 63 Meter, einer Höhe von 75 Meter und einem Fassungsvolumen von 90.000 m³ Gas wurden von 1896 bis 1899 im Zuge der Errichtung des städtischen Gaswerkes Simmering gebaut. Um 1980 wurden sie als späthistoristische Industriedenkmale unter Denkmalschutz gestellt und Mitte der 1980er Jahre stillgelegt. Von 1999 bis 2001 erfolgte ein Umbau zu einem Wohn-, Geschäfts- und Einkaufszentrum, wobei nur die äußeren Sichtziegelmauerwerke mit den Dächern erhalten blieben. | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Simmering (Wien) - Gasometer (1).JPG |