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vom 03.02.2016, aktuelle Version,

Annibale Carracci

Kreuzigung (1583) Santa Maria della Carità, Bologna

Annibale Carracci (* vor 3. November 1560 in Bologna; † 15. Juli 1609 in Rom) war ein italienischer Maler und Kupferstecher. Neben Michelangelo Merisi da Caravaggio gilt er als Begründer der italienischen Barockmalerei.

Leben

Der Bruder von Agostino Carracci war ursprünglich zum Schneider bestimmt, erlernte die Malerei bei seinem Vetter Lodovico Carracci in Parma, wo er von 1580 an drei Jahre lang verweilte, studierte er Correggio aufs eifrigste, dann in Venedig Tizian, Tintoretto und besonders Paolo Veronese. Nach Bologna zurückgekehrt, entfaltete er hier eine große Tätigkeit, schuf Fresken mit Lodovico und Agostino in den Palazzi Fava, Magnani, in Kirchen usw. und vollendete zugleich viele Ölgemälde.

Vom Kardinal Odoardo Farnese (Kardinal) (* 6. Dezember 1573; † 21. Februar 1626) 1595 nach Rom berufen, führte er in dessen Palast mythologische Fresken aus, wobei er sich die Fresken Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle zum Vorbild nahm. Seine Arbeiten zeichneten sich durch edle Komposition, gediegene Zeichnung und prachtvolles Kolorit aus. Durch die Studien nach den Kompositionen Raffaels und Michelangelos hatte er sich einen größeren Stil angeeignet.

Acht Jahre lang arbeitete er mit Hilfe seines Bruders und seiner Schüler an diesen Fresken. Einer Legende nach stürzte Carracci, dem die höchste Anerkennung der kunstgebildeten Welt zuteilwurde, der niedrige Preis von 500 Skudi für die Arbeit an den Fresken in Schwermut und Krankheit, der er nach einem kurzen Aufenthalt in Neapel, wo er sich zu erholen gedachte, am 14. oder 15. Juli 1609 in Rom erlag. Carracci fand seine Ruhestätte im Pantheon an der Seite Raffaels.

Gedenkmünze

Beweinung Christi
  • Italien, 10-Euro 2009, Rom, auf den 400. Todestag, Silber-925fein, 34 mm, Auflage: 9.000 Stück

Werk

Gemälde von ihm finden sich zahlreich in Bologna, Rom, Neapel, Paris, London, Dresden, Berlin, Wien und anderen Orten. Carracci hat anfangs auch in Kupfer gestochen; später aber radierte er verschiedene Blätter, die trotz ihrer – durch die Technik der Radierung – zarten Erscheinung insgesamt eine starke Wirkung erzeugen.

Carracci war, anders als sein Bruder, ein Mann von geringer Bildung, aber ein Künstler, der das Hauptverdienst um die Eklektikerschule hat. Die Kühnheit und Sicherheit seiner Zeichnung ist zu bewundern, und so reflektiert, akademisch und roh er manchmal erscheint, so überrascht er doch oft durch eine glückliche Naivität und eine fast Correggios würdige Farbigkeit.

Es ist nach ihm sehr viel gestochen worden, namentlich auch nach seinen zahlreich vorkommenden Zeichnungen. Simon Guillain radierte unter Beihilfe Alessandro Algardis Die Ausrufer von Bologna (Le arti di Bologna) in 78 Blättern (Rom 1646, spätere Ausg. 1740); dieselben auch Giuseppe Maria Mitelli (Bologna 1660). Die Galerie Farnese ist oft erschienen (von Carlo Cesio, Pietro Aquila u.a.), außerdem Elementi del disegno, 30 Blätter (François de Poilly).

Galerie

Weitere Werke

(Auswahl)

Fleischerladen

Literatur

  • Hans Tietze: Annibale Carraccis Galerie im Palazzo Farnese und seine römische Werkstätte in: In: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien. Band 26, Heft 2, Wien, 1906.
  • Roberto Zapperi: Annibale Carracci. Bildnis eines jungen Künstlers. Wagenbach, Berlin 1990, ISBN 978-3-8031-3557-5
  • Henry Keazor: „Il vero modo“. Die Malereireform der Carracci. Gebrüder Mann Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-7861-2561-7
  Commons: Annibale Carracci  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888 bis 1890.
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