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vom 03.06.2020, aktuelle Version,

Anton Grigorjewitsch Rubinstein

Anton Grigorjewitsch Rubinstein, Porträt von Ilja Repin (1881)

Anton Grigorjewitsch Rubinstein (russisch Антон Григорьевич Рубинштейн, wiss. Transliteration: Anton Grigor'evič Rubinštejn; * 16.jul./ 28. November 1829greg. in Wychwatinez, Gouvernement Podolien; † 8.jul./ 20. November 1894greg. in Peterhof bei Sankt Petersburg) war ein russischer Komponist, Pianist und Dirigent.

Er ist der Bruder des Pianisten und Komponisten Nikolai Rubinstein.

Leben

Familiärer Hintergrund

Rubinsteins jüdische Eltern (der Vater stammte aus Bessarabien, die Mutter aus dem preußischen Breslau) entschieden sich 1831 aus politischen und wirtschaftlichen Gründen zur Konversion zum russisch-orthodoxen Christentum. Als Rubinstein drei Jahre alt war, siedelte die Familie nach Moskau über. Der Vater (1807–1847) betrieb dort eine Bleistiftfabrik, war literarisch interessiert und sprach – wie Rubinstein auch – russisch, deutsch und französisch. Die Mutter Kalerija Christoforowna (geb. Löwenstein; 1807–1891) war Lehrerin an einem kaiserlichen Erziehungsinstitut und selbst eine ausgezeichnete Klavierspielerin. Die verzweigten nationalen und religiösen Wurzeln führten dazu, dass der Künstler später einmal klagte:

„Den Juden bin ich ein Christ, den Christen ein Jude; den Russen bin ich ein Deutscher, den Deutschen ein Russe, den Klassikern ein Zukünftler, den Zukünftlern ein Retrograder u.s.w. Schlußfolgerung: ich bin weder Fisch noch Fleisch – ein jammervolles Individuum.“[1]

Kindheit

Anton Rubinstein, Lithographie von Albert Decker, 1842
Anton Rubinstein, Lithographie von Adolf Dauthage, 1855
Anton Rubinstein (rechts) mit seinem Bruder Nikolai, 1862

In Moskau erhielt Rubinstein den ersten Klavierunterricht von seiner Mutter und komponierte, in einer ausschließlich auf die Musik gerichteten Ausbildung zum stetigen Üben angehalten, mit fünf Jahren sein erstes Musikstück. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Begabung erhielt er ab 1837 kostenlosen Unterricht bei Alexander Villoing, dem damals angesehensten Klavierlehrer Moskaus, der seinem Schüler neben dem Wissen um spieltechnische Abläufe auch eine umfassende Musikerziehung vermittelte.

Erste Konzerte und Tourneen

Am 11. Juli 1839 gab Rubinstein als Neunjähriger sein erstes öffentliches Konzert in Moskau mit Werken von Hummel, Henselt, Thalberg und Liszt. Nur ein Jahr später, 1840, unternahm er in Begleitung seines Lehrers Villoing seine erste Auslandstournee nach Paris. Dort lernte er Franz Liszt kennen, der ihn von da an förderte und mit dem er zeit seines Lebens in Verbindung bleiben sollte. Durch den Erfolg in Paris ermutigt, setzte Rubinstein seine Konzertreise bis 1843 noch durch verschiedene europäische Länder wie England, die Niederlande, Schweiz und Deutschland fort. In Breslau trat er mit seiner ersten Klavierkomposition Undine auf.

Ausbildung in Berlin

Zwischen 1844 und 1846 lebte Rubinstein mit seiner Mutter, seinem jüngeren Bruder Nikolai und Villoing in Berlin, wo die hochbegabten Brüder ihre musikalische Ausbildung bei Theodor Kullak (Klavier) und Siegfried Dehn (Kontrapunkt und Musiktheorie) fortsetzten. Des Weiteren entstanden freundschaftliche Kontakte zu Felix Mendelssohn Bartholdy, der zwischen 1840 und 1842 als Kapellmeister und Generalmusikdirektor in Berlin wirkte.

Vom „Wunderkind“ zum erwachsenen Künstler

Nach dem wirtschaftlichen Bankrott und dem Tod des Vaters geriet die Familie ab 1846 in finanzielle Schwierigkeiten. Während Rubinsteins Bruder, die Mutter und Villoing nach Moskau zurückkehrten, versuchte Rubinstein eigenständig in Wien als Künstler Fuß zu fassen. Diese schwierige Umbruchsphase zum erwachsenen Künstler war einerseits durch enormen kompositorischen Fleiß Rubinsteins geprägt, andererseits jedoch durch die ausbleibende Resonanz der Öffentlichkeit. 1847 verbrachte er in Bratislava im Palais Esterházy. Nach einer erfolglosen Konzertreise durch Ungarn (mit dem Flötisten Edward Heindl und dem Geiger Miska Hauser) kehrte Rubinstein 1848 nach Russland zurück und ließ sich in Sankt Petersburg nieder.

In seiner Heimat fand Rubinstein vor allem als Interpret eigener Kompositionen allmählich wieder Beachtung und erlangte ab 1854 mit regelmäßigen Gastspielreisen durch Russland und Europa internationalen Ruhm als Pianist und Dirigent.

Am Hofe der Großfürstin

1852 wurde Rubinstein Hofpianist bei der Großfürstin Elena Pawlowna. Bei den Hofkonzerten, den Auftritten in adeligen Salons und den semiprofessionellen Petersburger Universitätskonzerten erkannte Rubinstein, dass das erwachende russische Musikleben eine professionelle Basis benötigte. Mit Unterstützung der Großfürstin organisierte er 1858 private musikalische Abende, bei denen klassische Musik sowie neue Werke von Petersburger Komponisten zur Aufführung kamen. Des Weiteren beteiligte er sich an der Gründung der Petersburger Sängerakademie und wirkte erfolgreich als Lehrer und Klaviervirtuose.

Gründung des Sankt Petersburger Konservatoriums

Im Oktober 1859 zählte Rubinstein zu den Begründern der Russischen Musikgesellschaft (Russkoe muzykal'noe obščestvo, RMO), auf deren Bestreben am 8./20. September 1862 in Sankt Petersburg das erste russische Konservatorium gegründet wurde. Rubinstein wurde dessen Direktor und leitete Chor, Orchester, die Ensemble- und Klavierklasse sowie „praktisches Arbeiten und Instrumentation“. Ende 1867 veranlasste ihn der Wunsch nach einem ausgedehnteren Wirkungskreis sowie künstlerische und organisatorische Differenzen, seine Petersburger Stellung aufzugeben (er leitete das Konservatorium dann erneut in den Jahren 1887–1891) und wiederum auf Reisen zu gehen.

Höhepunkt als Pianist: Mammutkonzerte

Rubinstein um 1887,
Gemälde von Ilja Repin

Für knapp 20 Jahre – bis 1887 – verlagerte Rubinstein seine Konzerttätigkeit vor allem nach Westeuropa. Sein dortiger Erfolg als Pianist ist sonst nur von Franz Liszt erreicht worden. Von 1871 bis 1872 war er als Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien tätig, 1872 und 1873 schloss sich eine erfolgreiche USA-Tournee mit dem Geiger Henryk Wieniawski an. Diese gab dem amerikanischen Konzertleben neue Impulse und ließ bei Rubinstein das Konzept seiner späteren „Historischen Konzerte“ reifen – ein Veranstaltungszyklus, der das zentrale Klavierrepertoire von den Anfängen bis zur Gegenwart umfassen sollte.

Die Mammutprogramme seiner „Historischen Konzerte“, mit denen Rubinstein in der Saison 1885/86 seine Konzertkarriere in Russland und Europa zu einem triumphalen Abschluss brachte, würde heutzutage kein Pianist mehr spielen – aus Rücksicht auf sich selbst und auf das Publikum.

An sieben aufeinanderfolgenden Abenden spielte der Pianist:

  1. Werke von Byrd, Bull, Couperin d. Ä. und d. J., Rameau, Scarlatti, Johann Sebastian Bach, Händel, Carl Philipp Emanuel Bach, Haydn und Mozart
  2. acht (!) Sonaten von Beethoven, darunter die Appassionata und op. 111
  3. Werke von Schubert (Wanderer-Fantasie, Moments Musicaux, Menuette, Impromptus), Weber (Sonate As-Dur, Aufforderung zum Tanz, Polacca, Momento capriccioso), Mendelssohn (Variations sérieuses, Lieder ohne Worte, Capriccio, Presto)
  4. Werke von Schumann, darunter die Fantasie C-Dur, die Kreisleriana, die Etudes symphoniques, Fantasiestücke, Carnaval
  5. Werke von Clementi, Field, Hummel, Moscheles, Henselt, Thalberg (darunter die Don-Juan-Fantasie), Liszt (Consolations, Ungarische Rhapsodien, Schubert-Transkriptionen, Fantasie über Robert le diable)
  6. Werke von Chopin: die f-Moll-Fantasie, alle Balladen, die Sonate b-Moll, dazu Préludes, Barcarolle, Walzer, Nocturnes, Polonaisen
  7. zu den Etüden von Chopin Rubinsteins eigene Sonate F-Dur und Werke seiner russischen Zeitgenossen Glinka, Balakirew, Cui, Tschaikowski, Rimski-Korsakow, Liadow und seines Bruders Nikolai Rubinstein

Keines dieser Konzerte kann weniger als vier Stunden gedauert haben. Es wundert kaum, dass „Van II“, wie Rubinstein wegen seiner äußeren Ähnlichkeit mit Ludwig van Beethoven genannt wurde, bei einer dieser Tasten-Orgien in Paris über der Klaviatur ohnmächtig zusammenbrach.

Gemeinnütziger Einsatz

In der Saison 1888/89 entwickelte Rubinstein die Kurse zur Geschichte der Klaviermusik: in 32 zweistündigen Gesprächskonzerten erläuterte und spielte er 877 Werke von 57 Komponisten. Die dabei erzielten Einnahmen stiftete er für den Neubau des Petersburger Konservatoriums, dem er ab 1887 (ebenso wie der Petersburger Abteilung der RMO) wieder vorstand. Auch bei anderen Gelegenheiten setzte er seine Honorare für wohltätige Zwecke ein. 1890, ein Jahr nach seinem aufwendig gefeierten 50-jährigen Bühnenjubiläum, begründete er einen internationalen Klavierwettbewerb, der bis 1910 alle fünf Jahre in wechselnden europäischen Hauptstädten stattfand (Preisgeld: 25000 Rubel).

Siehe auch: Die Anton Rubinstein Akademie in Düsseldorf fördert als nicht kommerzielle Gesellschaft junge, talentierte Musiker in ihrer Ausbildung.

Adelung zu Lebzeiten

Vor dem Hintergrund des herrschenden zaristischen Rangsystems war Rubinsteins Aufstieg vom „Kaufmannssohn“ in den Adelsrang außergewöhnlich – er wurde zum kaiserlich-russischen Staatsrat geadelt, war Träger des Wladimir-Ordens 3. Klasse sowie Ritter des preußischen Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (1891).

Verschlechterung des Gesundheitszustands

Anton Grigorjewitsch Rubinstein, Grabstein in St. Petersburg

Rubinstein litt in den letzten zehn Jahren seines Lebens unter Depressionen, die durch den plötzlichen Tod des Bruders Nikolai († 23. März 1881) eingeleitet und durch den Tod der Mutter († 29. September 1891) sowie die Tuberkuloseerkrankung des jüngsten Sohnes Alexander († 22. September 1893) verstärkt wurden. Seit Ende der 1870er Jahre erschwerte ihm ein Augenleiden das Notenlesen und -schreiben, so dass er gezwungen war, auswendig zu dirigieren. Die Behandlung eines sich abzeichnenden Herzleidens lehnte Rubinstein zugunsten eines ausufernden Arbeitspensums bis zu seinem Tod 1894 strikt ab.

Rubinstein heiratete am 12. Juli 1865 in Baden-Baden die zwölf Jahre jüngere Adelige Wera Tschekuanowa. Die Ehe verlief aufgrund gegenläufiger Interessen unglücklich. Er hinterließ aus dieser Ehe zwei Söhne (Alexander, Jascha) und eine Tochter (Anna).

Sein Grab befindet sich auf dem Tichwiner Friedhof am Alexander-Newski-Kloster in Sankt Petersburg.

Bedeutung

Initiator des russischen Musikbetriebs

Rubinstein war als Mensch und als Musiker Kosmopolit, er komponierte beispielsweise Vokalmusik auf deutsche, französische und englische Texte und vergötterte Beethoven. Dennoch fühlte er sich letztlich als Russe, was er durch seinen engagierten Einsatz für den Aufbau und die Professionalisierung des russischen Musikbetriebs unterstrich. Gegen die Kritik, sein Konservatorium nach deutschen Vorbildern auszurichten, legte Rubinstein die Grundlage für ein landesweites Netz von Ausbildungs- und Aufführungsmöglichkeiten und machte den Beruf des Musikers und freien Künstlers in Russland überhaupt erst möglich.

Interpret und Komponist

Rubinsteins unterschiedliche Interessen und Begabungen zeigten sich in seinen vielfältigen Tätigkeitsbereichen. Seine größten Erfolge hatte er als Interpret. Mit seinen spektakulären pianistischen Auftritten, die oft als „musikalische Offenbarungen“ beschrieben wurden, gehörte er zu den erfolgreichsten Musikern seiner Zeit. Er beherrschte ein breites Repertoire von Byrd bis Mendelssohn. Dabei hielt er seinen Bruder Nikolai für den besseren Musiker, Klaviervirtuosen und Dirigenten.

Er selbst wirkte am liebsten als Komponist. Dass er seine eigentliche Bestimmung im Komponieren sah, geht aus seinen Briefen hervor, in denen er seit 1867 immer wieder den Wunsch äußerte, seine kräfteraubenden Konzertauftritte ganz aufzugeben. Die stilistische Ausreifung seiner Werke war oft gehemmt, da die Kompositionen unter starkem Zeitdruck entstanden. Dennoch war Rubinstein ein äußerst produktiver Komponist: Er schrieb unter anderem siebzehn Opern, fünf Klavierkonzerte, sechs Sinfonien sowie eine beträchtliche Anzahl von Klavierwerken. Die Bedeutung dieses Werkes für die russische Musik ist nicht zu unterschätzen – war es doch wegweisend für Komponisten wie Tschaikowski und Rachmaninow.

Rubinstein galt zu Lebzeiten neben Johannes Brahms als einer der wichtigsten Komponisten, die nicht von Richard Wagner beeinflusst waren. Dies mag einer der Gründe sein, weswegen sein Werk nach seinem Tod lange Zeit wenig Beachtung fand. Während Wagner im 19. Jahrhundert hoch eingeschätzt wurde, galten Komponisten wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann und Frédéric Chopin, von denen Rubinstein hauptsächlich beeinflusst war, eher als altmodisch. Als weiterer Grund für die geringe Beachtung wird manchmal der Antisemitismus angeführt, der sich damals vor allem in Deutschland ausbreitete.

Werke (Auswahl)

Vokalmusik

  • russische Kirchenchöre o.op., 1851
  • Rusalka (Michail Lermontov), für Frauenchor und Orchester/Klavier op. 63, 1861
  • Lieder und Requiem für Mignon (nach Goethe), für Soli, Chor und Klavier op. 91, 1872
  • Arien bzw. Werke für Solostimme/Chor und orchester/Klavier
  • zahlreiche Lieder und russische Romanzen auf deutsche, französische und englische Texte, darunter:
    • 12 persische Lieder (deutsch von Friedrich Bodenstedt) op. 34, 1854
    • 6 Lieder (Heine) op. 32, 1856
    • 10 Lieder auf serbische Melodien op. 105, 1877
  • Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte
    • Der Asra: op. 32, No. 6. Beteiligte Person: Heinrich Heine. Kistner, Leipzig [ca. 1890]. Digitalisat

Bühnenwerke

Oratorien und geistliche Opern

  • Das verlorene Paradies (Arnold Schlönbach nach John Milton) op. 54, 1855/56, Weimar 1858, als geistliche Oper Düsseldorf 1875
  • Der Thurm zu Babel (Julius Rodenberg), geistliche Oper 1 Akt op. 80, 1868/69, Königsberg 1970
  • Sulamith (Julius Rodenberg nach dem Hohelied), biblisches Bühnenspiel 5 Bilder, 1882/83, Hamburg 1883
  • Moses (Salomon Hermann Mosenthal), geistliche Oper 8 Szenen op. 112, 1887–1889, Prag 1892 (nur Generalprobe), konzertant Riga 1894
  • Christus (nach einem Gedicht von Heinrich Bulthaupt), geistliche Oper 7 Vorgänge nebst Prolog und Epilog op. 117, 1892–1894, Bremen 1895

Opern

  • Kulikovskaja bitva (‚Die Schlacht auf dem Kulikowo-Feld‘) oder Dmitrij Donskoj (Vladimir Sollogub / Vladimir Zotov nach Vladislav Ozerov), Oper 3 Akte, 1849/50, St. Petersburg 1852
  • Sibirskie ochotniki (‚Die sibirischen Jäger‘; Andrej Žerebcov), Romantische Oper 1 Akt, 1852, Weimar 1854
  • Mest (‚Die Rache‘; Aleksej Žemčužnikov nach Michail Lermontov), tragische Oper 1 Akt, 1852/53, St. Petersburg 1858
  • Fomka-duračok (‚Fomka, der Narr‘; Michail Michajlov), Komische Oper 1 Akt, St. Petersburg 1853
  • Die Kinder der Heide (Salomon Hermann Mosenthal nach Karl Beck), Oper 4 Akte, Wien 1861
  • Feramors (Julius Rodenberg nach Thomas Moores „Lalla Rookh“), lyrische Oper 3 Akte, 1861/62, Dresden 1863
  • Demon (‚Der Dämon‘; Anton Rubinstein / Pawel Alexandrowitsch Wiskowatow / Apollon Majkov nach Lermontov), phantastische Oper 3 Akte, 1871, St.Petersburg 1875
  • Die Maccabäer (Mosenthal nach Otto Ludwig), Oper 3 Akte (6 Bilder), 1872–74, Berlin 1875, in Russland aus Zensurgründen erst 1877 in St. Petersburg
  • Nero (Jules Barbier), große Oper 4 Akte (8 Bilder), 1875–1877, Hamburg 1879
  • Kupec Kalašnikov (‚Kaufmann Kalašnikov‘; Nikolaj Kulikov nach Lermontov), Oper 3 Akte, 1877–1879, St. Petersburg 1880
  • Unter Räubern (Ernst Wichert nach Théophile Gautier), Komische Oper 1 Akt, Hamburg 1883
  • Der Papagei (Hugo Wittmann nach einem Märchen aus dem persischen Papageienbuch „Tuti Nameh“), Komische Oper 1 Akt, Hamburg 1884
  • Gorjuša (‚Die Kummervolle‘; Dmitrij Averkiev), Oper 4 Akte, 1888, St. Petersburg 1889

Ballettmusik

  • Vinogradnaja loza (‚Die Weinrebe‘), Berlin 1893

Instrumentalmusik

Orchesterwerke

  • 1. Symphonie F-Dur op. 40, 1850
  • 2. Symphonie Okean (‚Ozean‘) C-Dur op. 42, 3 Fassungen: 1851, 1863, 1880
  • Faust, musikalisches Bild nach Goethe op. 68, 1864
  • 3. Symphonie A-Dur op. 56, 1854/55
  • Ivan Groznyj (‚Iwan der Schreckliche‘), musikalisches Charakterbild op. 79, 1869
  • Don Quixote, dasselbe nach Miguel de Cervantes op. 87, 1870
  • 4. Symphonie Dramatičeskaja (‚Dramatische‘) d-Moll op. 95, 1874
  • 5. Symphonie g-Moll op. 107, 1880
  • Rossija (‚Russland‘), symphonisches Stück o.Op, 1882
  • 6. Symphonie a-Moll op. 111, 1886

Konzerte

  • Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 25 (1850)
  • Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur op. 35 (1851)
  • Klavierkonzert Nr. 3 G-Dur op. 45 (1853/54)
  • Violinkonzert G-dur op. 46 (1857)
  • Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 65 (1864)
  • Klavierkonzert Nr. 4 d-Moll op. 70 (1864)
  • Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 94 (1874)
  • Cellokonzert Nr. 2 d-Moll op. 96 (1874)
  • Caprice russe für Klavier und Orchester c-Moll op. 102 (1878)
  • Konzertstück für Klavier und Orchester As-dur op. 113

Kammermusik

  • Violinsonate Nr. 1 G-Dur op. 13 (1851)
  • Zwei Klaviertrios op. 15 (1851)
    • Nr. 1 in F-Dur
    • Nr. 2 in g-Moll
  • Cellosonate Nr. 1 D-dur op. 18 (1852)
  • Drei Streichquartette op. 17 (1852/53)
    • Nr. 1 in G-Dur
    • Nr. 2 in c-Moll
    • Nr. 3 in F-Dur
  • Violinsonate Nr. 2 a-Moll op. 19 (1853)
  • Bratschensonate f-Moll op. 49 (1855)
  • Quintett F-Dur für Klavier, Flöte, Klarinette, Horn und Fagott op. 55 (1855, rev. 1860)
  • Oktett D-Dur für Klavier, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Flöte, Klarinette und Horn op. 9 (1856)
  • Cellosonate Nr. 2 G-Dur op. 39 (1857)
  • Drei Streichquartette op. 47
    • Nr. 1 in e-Moll
    • Nr. 2 in B-Dur
    • Nr. 3 in d-Moll
  • Klaviertrio Nr. 3 B-Dur op. 52 (1857)
  • Streichquintett F-Dur op. 59 (1859)
  • Klavierquartett C-Dur op. 66 (1864)
  • Klaviertrio Nr. 4 A-Dur op. 85 (1870)
  • Zwei Streichquartette op. 90
    • Nr. 1 in g-Moll (1871)
    • Nr. 2 in e-Moll (1871, rev. 1892)
  • Streichsextett D-Dur op. 97 (1876)
  • Violinsonate Nr. 3 h-Moll op. 98 (1876)
  • Klavierquintett g-Moll op. 99 (1876)
  • Zwei Streichquartette op. 106 (1880)
    • Nr. 1 in As-Dur (1880)
    • Nr. 2 in f-Moll (1880, rev. 1892)
  • Klaviertrio Nr. 5 c-Moll op. 108 (1883)

Klaviermusik zahlreiche Soloklavierwerke, darunter:

  • Felseninsel (Kamennoi Ostrov) op. 10 (1853–54)
  • Klaviersonate Nr. 1 E-Dur op. 12 (1848/50)
  • Klaviersonate Nr. 2 c-Moll op. 20 (1848/50)
  • Sechs Etüden op. 23 (1849/50)
  • Melodie in F op. 3/1 (1852)
  • Klaviersonate Nr. 3 F-Dur op. 41 (1855)
  • Soirées à Saint-Petersbourg. Sechs Klavierstücke op. 44 (1860)
  • Fünf Klavierstücke op. 69 (1867)
  • Album de Peterhof. Zwölf Klavierstücke op. 75 (1866)
  • Fantasie e-Moll op. 77
  • Sechs Etüden op. 81 (1870)
  • Thema und Variationen G-Dur op. 88
  • Klaviersonate Nr. 4 a-Moll op. 100 (1877)
  • Sérénade russe (auch: Romance) h-moll o. op. (ca. 1879)
  • Soirées musicales. Neun Klavierstücke op. 109 (1884)
  • Souvenir de Dresden. Sechs Klavierstücke op. 118 (1894)
  • Valse-Caprice Es-Dur o. op.

Werke für Klavier vierhändig/zwei Klaviere, darunter:

  • Fantasie f-moll für zwei Klaviere op. 73 (1864)
  • Klaviersonate zu vier Händen D-Dur op. 89 (1870)

Bearbeitungen

von eigenen Werken und von Werken Beethovens und Meyerbeers

Schriften

  • Avtobiografičeskie vospominanija (Autobiografische Erinnerungen). In: Russkaja starina, November 1889; englisch: Autobiography of A.Rubinstein, Boston/Massachusetts 1890; deutsch: Erinnerungen aus 50 Jahren, Leipzig 1893
  • Muzyka i eë predstaviteli, Moskau 1891. Deutsch: Die Musik und ihre Meister, Leipzig 1891; englisch: A Conversation on Music. Music and Its Masters, New York 1892; niederländisch: De muziek en hare grootmeesters – een gesprek, Amsterdam 1896.
  • Gedankenkorb (unveröffentlicht); gekürzt als Anton Rubinsteins Gedankenkorb. Herausgegeben von H. Wolff, Leipzig 1897; russisch: Korob myslej. Aforizmy i mysli (Gedankenkorb. Aphorismen und Gedanken), Moskau 1899

Literatur

  • Larry Sitsky: Anton Rubinstein. An annotated catalog of piano works and biography. Greenwood Press, Westport CT u. a. 1998, ISBN 0-313-25497-4 (Music reference collection 72)
  • Annakatrin Täuschel: Anton Rubinstein als Opernkomponist. Kuhn, Berlin 2001, ISBN 3-928864-81-5 (Studia slavica musicologica 23)
  • Philip S. Taylor: Anton Rubinstein: A Life in Music. Indiana University Press, Bloomington u. a. 2007
  • Michael Jahn, Clemens Höslinger, Vergessen. Vier Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts. J. F. Halévy, A. Rubinstein, K. Goldmark und J. J. Abert. Verlag Der Apfel, Wien 2008, ISBN 978-3-85450-288-3 (Schriften zur Wiener Operngeschichte, 6)
  • Hans von Bülow und Anton Rubinstein. In: Die Gartenlaube. Heft 16, 1888 (Volltext [Wikisource]).
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Einzelnachweise

  1. Anton Rubinsteins Gedankenkorb 1897, S. 422, siehe Schriften

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Anton Rubinstein (1829-1894), Lithographie von Albert Decker, 1842 Eigenes Foto einer Originallithographie der ÖNB (Wien) Albert Decker (+1871); Foto Peter Geymayer
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Anton Rubinstein (1829-1894), Komponist PianistLithographie von Adolf Dauthage, 1855 Eigenes Foto einer Originallithographie der ÖNB (Wien) Adolf Dauthage (+1883); Foto Peter Geymayer
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