Anton Lehmden

Anton Lehmden (* 2. Januar 1929 in Cabaj, Tschechoslowakei; † 7. August 2018 in Wien[1]) war ein österreichischer Maler und Druckgrafiker, der der Wiener Schule des Phantastischen Realismus zugerechnet wird.
Leben
Lehmden studierte ab 1945 als Schüler von Albert Paris Gütersloh an der Akademie der Bildenden Künste Wien, wo er später selbst von 1971 bis 1997 als Professor lehrte. 1962 erhielt er einen Lehrauftrag in Istanbul. Er gestaltete unter anderem die U-Bahn-Station Volkstheater in Wien sowie die zum St. Georgs-Kolleg gehörige Kirche in Istanbul.
Lehmdens erste Werkmonografie erschien 1968 von Alfred Schmeller unter dem Titel Weltlandschaften. Ende der 1960er Jahre zog er ins Schloss Deutschkreutz im Burgenland, das auch schon im Besitz des Hauses Esterházy war. Gemeinsam mit seiner Tochter organisierte er Führungen durch das Schloss und veranstaltete das Sommerspektakel Literatur im Grünen. 1984 wurde ihm der Lovis-Corinth-Preis verliehen.
Am 7. August 2018 starb Lehmden im 90. Lebensjahr.
Werk
Anton Lehmdens Frühwerk zeigt Bezüge zur chinesischen Landschaftsmalerei. Seine lyrischen Landschaften erscheinen aber oft fragmentiert, schwebend, berstend und in Schichten aufgebrochen. Traumatische Kriegserlebnisse werden in Bildern zu Themen wie „Panzerschlacht“ verarbeitet, einen wichtigen Themenschwerpunkt bildet auch die Architektur, nicht zuletzt die Monumente der Antike, die Lehmden auf zahlreichen Reisen kennenlernte (etwa das Kolosseum in Rom oder die ägyptischen Pyramiden).
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Anton Lehmden als Schlossherr im Schloss Deutschkreutz
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Anton Lehmden vor einem seiner Werke
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Ein anderes seiner Werke, ausgestellt in der Schlossgalerie
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Eine „Trilogie“ von Anton Lehmden
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Die von Anton Lehmden künstlerisch ausgestaltete U-Bahn-Station Volkstheater
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Mosaik „Mittag“ am Dag-Hammarskjöld-Hof in der Matthäus-Jiszda-Straße in Wien-Floridsdorf
Literatur
- Walter Schurian (Text), Gerd Lindner (Hrsg.): 1900 bis 2010: Phantastische Kunst aus Wien. Panorama-Museum, Bad Frankenhausen 2010. ISBN 9783938049174 (mit Abb., auch von und über Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Hanno Karlhuber[2] und Wolfgang Hutter)
- Norbert Langer: Aufschlüsse – Lovis-Corinth-Preis 1984 (für Anton Lehmden und Roland Dörfler). In: Sudetenland: Europäische Kulturzeitschrift; Böhmen, Mähren, Schlesien; Vierteljahresschrift für Kunst, Literatur, Wissenschaft und Volkstum 27 (1985), Heft 3, S. 217–219.
- Alexander Jernej, Werner Jobst, Franz Kangler: Anton Lehmden – Phantastischer Realismus am Bosporus. Das vinzentinische St. Georgswerk in Istanbul. Brandstätter, Wien 2018, ISBN 978-3-7106-0303-7.
Weblinks
- Literatur von und über Anton Lehmden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Anton Lehmden auf kunstaspekte.de
- Website Anton Lehmden
- Video aus 2009 mit u. a. Anton Lehmden.
- Eintrag zu Anton Lehmden in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
- ↑ orf.at: Anton Lehmden verstorben. Artikel vom 8. August 2018, abgerufen am 8. August 2018.
- ↑ Walter Schurian: 1900 bis 2010: Phantastische Kunst aus Wien, ISBN 9783938049174, Seiten 137–138, 159
Personendaten | |
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NAME | Lehmden, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Maler und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 2. Januar 1929 |
GEBURTSORT | Cabaj |
STERBEDATUM | 7. August 2018 |
STERBEORT | Wien |