Bastien und Bastienne
Werkdaten | |
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Titel: | Bastien und Bastienne |
Originalsprache: | Deutsch |
Musik: | Wolfgang Amadeus Mozart |
Libretto: | Friedrich Wilhelm Weiskern, Johann Heinrich Müller, Johann Andreas Schachtner |
Uraufführung: | 7. Dezember 1768 (vermutlich) |
Ort der Uraufführung: | Schwechat bei Wien (vermutlich) |
Spieldauer: | ca. 1 Stunde |
Ort und Zeit der Handlung: | Ein Dorf im 18. Jahrhundert |
Personen | |
Bastien und Bastienne (KV 50) ist eines der frühesten Singspiele von Wolfgang Amadeus Mozart. Das Werk wurde angeblich vom Wiener Arzt Franz Anton Mesmer in Auftrag gegeben und entstand 1767/68, als Mozart 12 Jahre alt war. Die Uraufführung fand angeblich in Schwechat bei Wien am 7. Dezember 1768 im Gartentheater oder im Garten des Palais Mesmer statt, die erste nachweisbare Aufführung war am 2. Oktober 1890 im Architektenhaus in Berlin.
Das Singspiel besteht aus einem Akt und wurde in deutscher Sprache verfasst. Leopold Mozart nannte es Operetta, für den Librettisten Friedrich Wilhelm Weiskern war es „eine Französische Operacomique“. Dieses Genre war damals sehr in Mode.
Das Libretto stammt von Friedrich Wilhelm Weiskern, Johann Heinrich Müller und Johann Andreas Schachtner. Es basiert auf Charles Simon Favarts, Marie Justine Benoîte Favarts und Harny de Guervilles Les amours de Bastien et Bastienne, einer Parodie auf Jean-Jacques Rousseaus einaktige Oper Le devin du village (Der Dorfwahrsager).
Die Jahrmarktsparodie (vgl. Pariser Jahrmarktstheater) von Rousseaus naiver Oper macht sich über den Rat des Wahrsagers lustig, dass die verlassene Geliebte ihrem reuigen Verehrer die kalte Schulter zeigen solle, indem sie diese Reaktion ins Extrem steigert. In der deutschen Fassung ist die Komik allerdings wieder verschwunden. Die harmlose, anrührende Handlung entsprach dem Zeitgeist des Rokoko, dem Bedürfnis nach Einfachheit und Natürlichkeit.
Orchesterbesetzung
Zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Fagotte, zwei Hörner, Streicher.
Handlung
Die Schäferin Bastienne besucht den Dorfwahrsager Colas. Sie bittet ihn um Rat, denn sie befürchtet ihren Liebhaber Bastien an Phyllis zu verlieren. Colas rät ihr sich stets gleichgültig zu verhalten und sich nichts anmerken zu lassen.
Kurze Zeit später besucht Bastien den Zauberer und teilt diesem mit, dass er bald seine Geliebte Bastienne ehelichen möchte. Der Zauberer teilt ihm jedoch mit, dass sich diese bereits in jemand anderen verliebt hätte. Colas winkt Bastienne zu sich, öffnet sein Zauberbuch und singt eine Arie mit einem Gemisch aus sinnlosen Silben und italienischen und lateinischen Wortfetzen. Bastien gerät vor Eifersucht außer sich, Bastienne reagiert jedoch vollkommen gleichgültig. Schließlich droht Bastien mit Selbstmord und kann sie doch noch rühren. Die beiden umarmen sich innig und danken Colas für ihre Vereinigung.
Weblinks
- Bastien und Bastienne: Partitur und kritischer Bericht in der Neuen Mozart-Ausgabe
- Bastien und Bastienne - Untersuchungen zur Geschichte des Sujets
- Aktuelle Inszenierungen von Bastien und Bastienne bei Operabase (Produktionen, Besetzung, Kalender)
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