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vom 03.01.2021, aktuelle Version,

Bramberg am Wildkogel

Bramberg am Wildkogel
Wappen Österreichkarte
Bramberg am Wildkogel (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Zell am See
Kfz-Kennzeichen: ZE
Fläche: 117,20 km²
Koordinaten: 47° 16′ N, 12° 21′ O
Höhe: 819 m ü. A.
Einwohner: 3.957 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 34 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 5733, 5741
Vorwahl: 06566
Gemeindekennziffer: 5 06 01
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfstraße 100
5733 Bramberg am Wildkogel
Website: bramberg.salzburg.at
Politik
Bürgermeister: Hannes Enzinger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2019)
(21 Mitglieder)
10
6
5
10  6  5 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Bramberg am Wildkogel im Bezirk Zell am See
LendUnkenUttendorfSalzburg (Bundesland)
Lage der Gemeinde Bramberg am Wildkogel im Bezirk Zell am See (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Bramberg und das Salzachtal (1965)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Bramberg ist eine österreichische Gemeinde im Bezirk Zell am See (Pinzgau), Salzburger Land mit 3957 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021). Sie liegt in der Region Oberpinzgau, etwa 10,5 Kilometer von deren Hauptort Mittersill sowie 38 Kilometer von der Bezirkshauptstadt Zell am See entfernt, und gehört zu den Gemeinden des Nationalparks Hohe Tauern.

Geografie

Das Ortszentrum von Bramberg liegt auf einer Seehöhe von 819 Metern am Südfuß des 2224 m hohen Wildkogels, am linken – nördlichen, sonnseitigen – Ufer der Salzach. Die wichtigsten Zuflüsse der Salzach sind vom Norden her, aus den Kitzbüheler Alpen kommend, der Mühlbach, von Süden her, in den Hohen Tauern entspringend, der Schönbach, der Habach, der Steinbach und der Wennsbach.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasste bis 2020 14 Ortschaften: Bicheln, Bramberg am Wildkogel samt Bramberg und Weichseldorf, Dorf samt Dorf-Paßthurn und Kronau, Habach samt Einöden, Habachtal und Steinach, Hohenbramberg, Leiten samt Erlach, Mühlbach, Mühlberg, Schönbach samt Haus, Schweinegg, Sonnberg, Steinach, Wenns und Weyer samt Weyerhof. Ab 2020 besteht die Gemeinde nur noch aus einer Ortschaft.

Die Gemeinde besteht aus vier Katastralgemeinden (Fläche Stand 31. Dezember 2019[1]):

  • Bramberg (1.080,96 ha)
  • Habach (5.746,19 ha)
  • Mühlbach (1.143,65 ha)
  • Mühlberg (3.748,72 ha)

Die Gemeinde Bramberg verfügt über ein Standesamt und führt die Staatsbürgerschaftsevidenz für das gesamte Gemeindegebiet.

Bramberg war bis 2002 Teil des Gerichtsbezirks Mittersill und gehört seit 2003 zum Gerichtsbezirk Zell am See. Gemeinsam mit acht anderen Oberpinzgauer Gemeinden bildet Bramberg den Regionalverband Oberpinzgau.[2]

Die Gemeinde ist, gemeinsam mit den anderen Oberpinzgauer Gemeinden zwischen Krimml und Hollersbach, Teil des Reinhalteverbandes Oberpinzgau West, welcher die Infrastruktur betreffend Kanalisation und ordnungsgemäßer Entsorgung der Abwässer aus der Region verantwortet.[3]

Die fünf Wahlsprengel der Gemeinde Bramberg am Wildkogel zählen bei Wahlen zum Österreichischen Nationalrat (Österreich) zum Regionalwahlkreis Lungau/Pinzgau/Pongau (5c), sowie zum Landeswahlkreis Salzburg. Bei den Salzburger Landtagswahlen zum Landtagswahlkreis Zell am See (6).

Nachbargemeinden

Kirchberg in Tirol und Jochberg (Bezirk Kitzbühel, Tirol)

Mittersill
Neukirchen am Großvenediger Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Hollersbach im Pinzgau
Matrei in Osttirol (Bezirk Lienz, Tirol)
kurze Grenze im Bergland, der Ort Mittersill liegt genau östlich hinter Hollersbach

Geschichte

Das zur Gemeinde gehörende Leitengut wurde 925 urkundlich erwähnt. Bramberg ist der älteste Pfarrort im oberen Salzachtal und wurde 1160 als Prentenperige erstmals genannt.

Im Altertum war das Gebiet um Bramberg Kupfererzbau-Zentrum. Der Erzabbau wurde 1829 wieder aufgenommen und 1863 endgültig aufgegeben. Versuche, den Bergbau im 20. Jahrhundert wieder aufzunehmen, scheiterten.

Berühmt war auch der Smaragdbergbau im Habachtal, neben Norwegen und Italien der einzige Smaragd-Fundort in Europa.

Als Pfarrer seiner Heimatgemeinde Dorfgastein hat Andreas Rieser das Hitlerregime und seine Akteure früh kritisiert, wurde deshalb in KZs inhaftiert und gefoltert, doch überlebte letztlich und wirkte später als Dorfpfarrer in Bramberg. Seine Geschichte wurde dokumentiert und zu seinem Gedenken und als Mahnung 2013 der Kirchplatz auf „Rieser-Platz“ umbenannt.[4]

Da im Ort bereits Preise um 600 Euro pro Quadratmeter Baugrund bezahlt werden, hat die Gemeindevertretung beschlossen, von Widmungswerbern das Abgeben von 40 % der Fläche an die Gemeinde zu verlangen, um für Einheimische kostengünstig bauen zu können.[5]

Herkunft des Namens

Laut Lahnsteiner hat sich der Ortsname von „Prentenperige“ (1160) über „Brennenberch“ (1244) und „Praemberch“ (1314) zu Bramberg entwickelt und sei der Tatsache geschuldet, dass die Sonnenseite, der Sonnberg, besonders unter Sonnenbrand zu leiden hat.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Sport und Freizeit

  • TSU Bramberg mt den Sektionen Fußball, Tennis, u. a. mit einer Sportanlage mit Sportmehrzweckgebäude im Ortszentrum
  • Wildkogelskigebiet am Wildkogel
  • Seilbahn auf den Wildkogel, Smaragdbahn genannt, seit Dezember 2010
  • beleuchtete Rodelbahn, 14 km lang[8]
  • beleuchtete Langlauf- und Skatingloipen
  • Schwimmbad mit großem Kinderspielplatz
  • Flugschule für Paragliding und Drachenflug

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Im Jahr 2011 gab es in der Gemeinde rund 1200 Arbeitsplätze. Davon entfielen knapp hundert auf die Landwirtschaft, 500 auf den Produktionssektor und 600 auf Dienstleistungen. Der größte Arbeitgeber im Produktionssektor war die Bauwirtschaft, knapp gefolgt von der Warenherstellung. Ein Drittel der Erwerbstätigen des Dienstleistungssektors arbeitete in sozialen und öffentlichen Diensten, 27 Prozent im Bereich Beherbergung und Gastronomie sowie ein Viertel im Handel.[9]

Berufspendler

Von den 1900 Erwerbstätigen, die 2011 in Bramberg wohnten, arbeiteten vierzig Prozent in der Gemeinde, sechzig Prozent pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 400 Menschen zur Arbeit nach Bramberg.[10]

Verkehr

Eine Wendezuggarnitur der Pinzgauer Lokalbahn am Bahnhof Bramberg, 2010

Für den Autoverkehr ist die Ost-West-Verbindung durch die Bundesstraße 165 erschlossen. Im öffentlichen Nahverkehr verkehren im Rahmen des Salzburger Verkehrsverbundes in Ost-West-Richtung sowohl die schmalspurige Pinzgauer Lokalbahn, über die in Zell am See Anschluss an das österreichische Hauptbahnnetz besteht, als auch Postbusse in Richtung Krimml und nach Zell am See.

Bildung

  • Die Gemeinde Bramberg betreibt einen Gemeindekindergarten und verfügt über eine Volks- und eine Hauptschule.
  • Tourismusschule (TS) Bramberg der Tourismusschulen Salzburg

Politik

BW

Gemeinderat

Die Gemeindevertretung hat insgesamt 21 Mitglieder.

Bürgermeister

  • 1936–1945 Matthias Blaikner[12]
  • 1945–1945 Jakob Scheuerer
  • 1945–1954 Ferdinand Nindl (ÖVP)
  • 1954–1972 Matthias Blaikner (ÖVP)[13]
  • 1972–2003 Karl Nindl (ÖVP)[14]
  • 2003–2004 Günter Steiner (ÖVP)[15]
  • 2004–2014 Walter Freiberger (SPÖ)[16]
  • seit 2014 Hannes Enzinger (ÖVP)[17]

Wappen

Das Wappen der Gemeinde zeigt laut Wappenbeschreibung:

„In Blau zwei aufragende silberne Zinnen, die linke höher und am Schildrand anstoßend. Aus der rechten Seite der höheren Zinne wachsend ein goldenes Pferd.“

Die silbernen Zinnen sind dem Wappen der Herren von Wenns entnommen, die im Mittelalter im Gemeindegebiet ansässig waren. Das Ross deutet auf Bramberg als ein Zentrum der berühmten Pinzgauer Pferdezucht hin.[18] Es ist eine Darstellung des alten Schlachtrosses Fjuri des Ritters Bart vom Küniglberg. Das Ross war 1376 nach einer mit dem Ritter durchzechten Nacht in das Wildkogelgebiet geritten und durch ein Wunder nach mehreren Tagen vergoldet zurückgekommen und so zu einer der ergiebigsten Goldminen der Hohen Tauern geworden. Ritter Bart hingegen wurde nie wieder gesehen.[19]

Sonstiges

  • Bartgeier: Im Habachtal wurden im Jahr 2011 die zwei Bartgeier Smaragd und Jakob ausgewildert.[20] Seit dem Start des Projektes zur Wiederansiedlung von Bartgeiern in den Alpen, wurden in Österreich mehr als 60 Jungtiere freigelassen.[21]

Persönlichkeiten

  • Karl Nindl (1943 – 2010), österreichischer Politiker der ÖVP
  • Andreas Rieser (* 7. Juli 1908 in Dorfgastein; † 3. März 1966 in Bramberg am Wildkogel), katholischer Seelsorger und Verfolgter im Nationalsozialismus, sieben Jahre Konzentrationslager überlebt, ab 1948 Pfarrer in Bramberg, Ehrenbürger, 2013 wurde der Kirchplatz nach ihm benannt
Commons: Bramberg am Wildkogel  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  2. Website des Regionalverbands Oberpinzgau, abgerufen am 25. November 2013.
  3. Website des RHV Oberpinzgau West (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 11. Dezember 2013.
  4. NS-Opfer: Bramberger Platz umbenannt, ORF.at vom 15. September 2013, abgerufen am 22. Februar 2014.
  5. Grundbesitzer: Teile von Bauland für Gemeinde
  6. Josef Lahnsteiner: „Oberpinzgau. Von Krimml bis Kaprun. Eine Sammlung geschichtlicher, kunsthistorischer und heimatkundlicher Notizen für die Freunde der Heimat“. 1956, S. 284
  7. Dehio Salzburg 1986
  8. Rodeln auf der längsten beleuchteten Rodelbahn der Welt
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Bramberg am Wildkogel, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. Januar 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Bramberg am Wildkogel, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. Januar 2021.
  11. Gemeindewahlen 2019. (PDF) Das Land Salzburg, S. 131, abgerufen am 3. Januar 2021.
  12. Matthias Blaikner. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  13. Matthias Blaikner. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  14. Karl Nindl. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  15. Günter Steiner. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  16. Walter Freiberger. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  17. Hannes Enzinger. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  18. Friederike Zaisberger, Nikolaus Pfeifer: „Salzburger Gemeindewappen.“ Verlag Alfred Winter, Salzburg 1985, S. 29
  19. Wappenbeschreibung
  20. Der Bartgeier in Österreich, Newsletter Nr. 35. (PDF) Nationalpark Hohe Tauern, S. 3, abgerufen am 3. Januar 2021.
  21. Bartgeier: Die große Rückkehr. Abgerufen am 3. Januar 2021.