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vom 26.03.2022, aktuelle Version,

Dellach (Gailtal)

Dellach
Wappen Österreichkarte
Dellach (Gailtal) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Hermagor
Kfz-Kennzeichen: HE
Fläche: 36,53 km²
Koordinaten: 46° 40′ N, 13° 5′ O
Höhe: 672 m ü. A.
Einwohner: 1.210 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 33 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9635
Vorwahlen: 0 47 18
Gemeindekennziffer: 2 03 02
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Nr. 65
9635 Dellach i. G.
Website: www.dellach.gv.at
Politik
Bürgermeister: Johannes Lenzhofer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)

9 ÖVP, 3 FPÖ, 3 SPÖ-

9
3
3
9  3  3 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Dellach im Bezirk Hermagor
Kirchbach
Lage der Gemeinde Dellach (Gailtal) im Bezirk Hermagor (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Gail, links im Bild der Reißkofel
Blick auf Sankt Daniel

Dellach ist eine Gemeinde mit 1210 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Hermagor in Kärnten.

Geographie

Die Gemeinde liegt im Oberen Gailtal an der Grenze zu Italien. Nahe der Gemeinde befindet sich der Reißkofel, mit 2371 m der höchste Berg der Gailtaler Alpen östlich des Gailbergsattels.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwölf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[1]):

  • Dellach (589)
  • Goldberg (22)
  • Gurina (17)
  • Höfling (3)
  • Leifling (136)
  • Monsell (7)
  • Nölbling (115)
  • Rüben (6)
  • St. Daniel (269)
  • Siegelberg (0)
  • Stollwitz (35)
  • Wieserberg (11)

Weitere Ortslagen sind Obernölbling und Unternölbling in der Ortschaft Nölbling sowie Oberstollwitz und Unterstollwitz in der Ortschaft Stollwitz. Einzige Katastralgemeinde ist Dellach.

Nachbargemeinden

Dellach im Drautal Berg im Drautal
Kötschach-Mauthen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Kirchbach
Paularo

Geschichte

Für die prähistorische Siedlung Gurina ist eine Besiedlung auf dem heutigen Gemeindegebiet zur Hallstattzeit nachweisbar. In der Nähe der Siedlung wurden Kupferschmelzhöhlen entdeckt, die für die Jahre 600 bis 400 v. Chr. eine blühende Kultur bezeugen. In Gurina wurden keltische Münzen geprägt, die Siedlung ist mindestens 2900 Jahre alt und war zur Römerzeit die mutmaßlich erste römische Stadtanlage im heutigen Österreich.[2]

Der Name Dellach kommt aus dem Slawischen („Doljah“, etwa für „bei den Talbewohnern“), die slowenische Bezeichnung könnte Dole (von dol: nieder, unten, talseitig), mundartlich Doljani lauten (siehe hierzu Dellach). Im Jahr 1370 wurde der Ort als Doelach erstmals urkundlich erwähnt.

Ausgrabungen an der heutigen Pfarrkirche St. Daniel haben Reste von vier Vorgängerbauten aus der Karolingerzeit bis zur Spätromanik freigelegt, was auf eine Besiedlung ab dem frühen Mittelalter schließen lässt.

Die Burg Goldenstein war als Sitz eines – später mit Pittersberg vereinigten – Landgerichts für das obere Gailtal von großer Bedeutung. Sie wurde als Lehen der Grafen von Görz-Tirol vergeben, kam nach deren Aussterben unter die landesfürstliche Herrschaft der Habsburger und wurde von diesen 1524 gemeinsam mit der Grafschaft Ortenburg an Gabriel von Salamanca übergeben. 1640 erwarben die Gebrüder Widmann die Grafschaft mit allen Herrschaftsrechten und verkauften sie schon 1662 an Ferdinand von Porcia, in dessen Familie die Gerichtsherrschaft Goldenstein bis 1848 und der Besitz der Burg bis 1918 verblieb.

Dellach wurde nach dem Fund von Zink und Kupfer seit dem ausgehenden Mittelalter ein Zentrum der Metallverarbeitung, im 18. und 19. Jahrhundert wurde auch Eisenerz abgebaut und verarbeitet, zeitweilig lebten in Dellach 291 Knappen und Metallarbeiter.

Die Gemeinde konstituierte sich im Jahr 1850 und hat seither ihre Grenzen nicht mehr verändert.

Staatsbürgerschaft, Religion

Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Dellach 1373 Einwohner, davon besaßen 96,1 % die österreichische und 2,2 % die deutsche Staatsbürgerschaft. 85,9 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen und 11,9 % zur evangelischen Kirche, 1 % war ohne religiöses Bekenntnis.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Pfarrkirche St. Daniel
Naturdenkmal Zollnersee

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 104 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 18 im Haupt-, 73 im Nebenerwerb und 13 von juristischen Personen geführt. Diese 13 bewirtschafteten 39 Prozent der Flächen, die Haupterwerbsbauern 42 Prozent. Im Produktionssektor arbeiteten 35 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 18 in der Bauwirtschaft und 1 in der Energieversorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (74), soziale und öffentliche Dienste (32) und Handel (27 Mitarbeiter).[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 104 119 44 37
Produktion 9 9 54 47
Dienstleistung 36 25 142 89

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 597 Erwerbstätige in Dellach. Davon arbeiteten 150 in der Gemeinde, drei Viertel pendelten aus.[7]

Fremdenverkehr

Dellach zählt jährlich zwischen 30.000 und 40.000 Übernachtungen. Dabei ist die Sommersaison deutlich stärker als die Wintersaison.[8]

Verkehr

  • Eisenbahn, Bus: Seit der Einstellung der Gailtalbahn von Hermagor nach Kötschach-Mauthen im Jahr 2016[9] gibt es stündliche Busverbindungen nach Hermagor, wo Anschluss an die Schnellbahn nach Villach besteht. (Stand 2021).[10] Hier kann in der Saison eine Draisine gemietet werden.[11]
  • Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Gailtal Straße B111.
  • Rad: Der Radweg R3 verläuft entlang der Gail.[12]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Dellach hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2021 wie folgt zusammen:[13]

Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2015 Johannes Lenzhofer (ÖVP).[14][15]

Wappen

Im Wappen von Dellach symbolisiert der blaue Wellenbalken die Gail und das Bergwerkszeichen die früher hier ansässige Montanindustrie. Die Lilie der Fürsten von Porcia weist auf die wichtigsten Besitzer der ehemaligen Landgerichtsherrschaft hin.

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Gold ein blauer schräglinker Wellenbalken, oben begleitet von einer blauen Lilie, unten von einem blauen Bergwerkszeichen.“[16] Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 1. Juni 1983 verliehen. Die Fahne ist Gelb-Blau mit eingearbeitetem Wappen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Literatur

  • Peter Jablonka: Die Gurina bei Dellach im Gailtal. Siedlung, Handelsplatz und Heiligtum. 2001, ISBN 3-7749-2971-8
  • Wilhelm Deuer, Paul Gleirscher, Harald Krahwinkler, Peter G. Tropper, Manfred Wassermann: St. Daniel – Zur Geschichte der ältesten Pfarre im oberen Gailtal und Lesachtal. 2004, ISBN 3-902128-36-4
  • Hans P. Schönlaub: Vom Urknall zum Gailtal: 500 Millionen Jahre Erdgeschichte in der Karnischen Region. 1988, ISBN 3-900312-78-8
  • Hans P. Schönlaub: Der wahre Held ist die Natur – Geopark Karnische Region. 2005, ISBN 3-85316-021-2
  • Thomas Steppan: Die spätromanischen Wandmalereien von St. Helena am Wieserberg. 2009, ISBN 3-7954-2215-9
  • Peter Gamper: Die Gurina – nahe Dellach im Gailtal. 2012, ISBN 978-3-902128-18-8
Commons: Dellach  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  2. Funde deuten auf die älteste Stadt Österreichs (orf.at)
  3. Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Dellach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. November 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Dellach, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. November 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Dellach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. November 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Dellach, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. November 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Dellach, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. November 2021.
  9. Die letzte Fahrt der Gailtalbahn. ORF, 11. Dezember 2016, abgerufen am 4. November 2021.
  10. Fahrplan. ÖBB, abgerufen am 3. November 2021.
  11. Familienerlebnis auf der Gailtalbahn Abgerufen am 23. März 2022.
  12. Gailtal Radweg R3 von Kötschach nach Villach. Bergfex, abgerufen am 3. November 2021.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Dellach. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 26. März 2021.
  14. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl 2015 in Dellach. Amt der Kärntner Landesregierung, 15. März 2015, abgerufen am 26. März 2021.
  15. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl 2021 in Dellach. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 26. März 2021.
  16. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 66

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Bezirk Hermagor Eigenes Werk ( Originaltext: selbst erstellt ) Joschi Täubler
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Village of Sankt Daniel, part of Dellach commune, Upper Gailtal, Carinthia. Eigenes Werk Jacquesverlaeken
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