Der Einsylbige
Daten | |
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Titel: | Der Einsylbige |
Originaltitel: | Der Einsylbige oder Ein dummer Diener seines Herrn |
Gattung: | Schwank in einem Aufzug |
Originalsprache: | Deutsch |
Autor: | Johann Nestroy |
Literarische Vorlage: | „Ein treuer Diener seines Herrn“ von Franz Grillparzer (unsicher) |
Erscheinungsjahr: | 1829 |
Uraufführung: | 16. Jänner 1829 |
Ort der Uraufführung: | Ständisches Schauspielhaus Graz |
Ort und Zeit der Handlung: | Die Handlung spielt in einer großen Stadt in Deutschland, im Jahre 1829 |
Personen | |
Der Einsylbige oder Ein dummer Diener seines Herrn ist ein Schwank in einem Aufzug von Johann Nestroy. Das Stück entstand 1829 und wurde am 16. Jänner dieses Jahres im ständischen Schauspielhaus Graz als Benefizabend für den Schauspieler Carl Kindler aufgeführt.
Inhalt
Der Inhalt ist nicht überliefert, wenn auch aus dem Untertitel Ein dummer Diener seines Herrn auf eine Parodie des Grillparzer-Dramas „Ein treuer Diener seines Herrn“ geschlossen werden könnte.
Werksgeschichte
Johann Nestroys Schwank ist lediglich durch einen Theaterzettel[4] und eine Vorankündigung der Benefizvorstellung für Herrn Kindler im Grazer Aufmerksamen vom 15. Jänner 1829 bekannt. Gleichzeitig mit dem Schwank wurden an diesem Abend noch zwei weitere Lustspiele aufgeführt, nämlich „Herr von Chavigny, der Held des Zufalls“, von Eugène Scribe und Germain Delavigne sowie „Die Jugendfreundinn, oder Liebhaber und Geliebte in einer Person“, von Franz August von Kurländer.[5] In der Ausgabe des Aufmerksamen vom 24. Jänner werden nur mehr die beiden anderen Stücke, nicht aber Nestroys Schwank besprochen. Eine weitere Aufführung lässt sich nicht feststellen.
Die Annahme, es könne sich bei Nestroys Schwank um eine Parodie von Grillparzers Werk handeln, wird durch die zeitgleiche Aufführung dieses Dramas (Premiere am 13. Dezember 1828) in Graz verstärkt, in der Johann Nestroy die kleine Rolle des Arztes gespielt haben soll. Allerdings lässt die Aufzählung der Personen kaum eine über den Titel hinausgehende Parodierung vermuten.
Johann Nestroy spielte den Kammerdiener Siegelwachs. Das Stück wurde nur einmal wiederholt, und zwar am 22. Jänner 1829.[6]
Literatur
- Fritz Brukner/Otto Rommel: Johann Nestroy, Sämtliche Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe in fünfzehn Bänden, neunter Band, Verlag von Anton Schroll & Co, Wien 1927, S. 17–18, 513.
- Friedrich Walla (Hrsg.): Johann Nestroy; Stücke 1. In: Jürgen Hein/Johann Hüttner: Johann Nestroy, Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Jugend und Volk, Wien/München 1979, ISBN 3-7141-6953-9; S. 239–240, 461–462.
Einzelnachweise
- 1 2 Kipfel oder Kipferl wird im Wienerischen ein Frühstücksgebäck (Hörnchen) genannt; Beigl oder Beug(e)l ist ähnlich wie das Kipferl geformt, jedoch meist mit süßer Füllung (nicht mit dem Bagel zu verwechseln)
- ↑ Semmelschmarn, Semmelschmarrn = in Wien eine aus Semmeln und Milch hergestellte Süßspeise – ein ähnliches Gericht wie der Arme Ritter (Peter Wehle: Sprechen sie Wienerisch? Von Adaxl bis Zwutschkerl. Verlag Carl Ueberreuther, Wien/Heidelberg 1980, ISBN 3-8000-3165-5; S. 222.); hier vermutlich in der Zweitbedeutung für etwas Nichtiges, Unsinniges (wienerisch: Red' kan' Schmarr'n! = Du redest Unsinn!); vergleiche auch den Zauberer Semelschmarn in Nestroys Nagerl und Handschuh
- ↑ siehe Siegelwachs
- ↑ aufbewahrt in der Steiermärkischen Landesbibliothek; Faksimile in Brukner/Rommel: Johann Nestroy, Sämtliche Werke. S. 18.
- ↑ Franz August von Kurländer auf Wikisource (abgerufen am 14. Februar 2014)
- ↑ Brukner/Rommel: Johann Nestroy, Sämtliche Werke. S. 513.