Elmar Grabherr
Elmar Grabherr (* 10. Oktober 1911 in Bludenz; † 10. Juni 1987 in Bregenz) war ein österreichischer Jurist und Verwaltungsbeamter.
Leben und Wirken
Elmar Grabherr war der Sohn eines Hauptschuldirektors. Dem Besuch des Gymnasiums in Feldkirch folgte ab 1930 das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, das er 1936 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss. Dann trat er in den Dienst der Vorarlberger Landesregierung. Nach der Angliederung Vorarlbergs an den Reichsgau Tirol-Vorarlberg wurde Grabherr in die Behörde des Reichsstatthalters übernommen, wo er von 1943 bis 1945 in Bozen die Personalverwaltung der „Operationszone Alpenvorland“ leitete. Kurz vor Kriegsende kehrte Grabherr nach Vorarlberg zurück, um fortan in der Landesverwaltung eine führende Stellung einzunehmen, zuletzt von 1965 bis 1976 als Landesamtsdirektor. Grabherrs außerberufliches Interesse galt der Geschichte Vorarlbergs. Er förderte die (problematische und in Teilen überholte) „Geschichte Vorarlbergs“ von Benedikt Bilgeri und verfasste selbst eine volkstümliche „Vorarlberger Geschichte“. Der Verein für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung ernannte ihn 1968 zum Ehrenmitglied.[1]
Nach Grabherrs Tod entspann sich eine teilweise polemisch gefärbte Kontoverse über seine Verstrickung in den Nationalsozialismus – er war als Beamter des Reichsgaus Tirol-Vorarlberg der NSDAP beigetreten und bewegte sich im Umfeld des Gauleiters Franz Hofer – und das Nachwirken nationalsozialistischer Überzeugungen in seinem späteren Denken und Handeln.[2]
Seit 1930 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KaV Norica Wien.
Schriften (Auswahl)
- Vorarlberger Geschichte. Eine volkstümliche Darstellung. Bregenz 1986.
Literatur
- Arnulf Benzer: Elmar Grabherr †. 1911–1987. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. Band 107, 1989, S. V–VII. Digitalisat
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Harald Derschka: Der Verein für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. Ein Rückblick auf einhundertfünfzig Jahre Vereinsgeschichte 1868–2018. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, Band 136, 2018, S. 1–302, hier S. 229. ISBN 978-3-7995-1725-6.
- ↑ Leo Haffner: Alemannorassismus. – Neue Dokumente zum Fall Elmar Grabherr. In: Wolfgang Weber (Hrsg.): Regionalgeschichten – Nationalgeschichten. Festschrift für Gerhard Wanner zum 65. Geburtstag (= Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft. Band 44). Feldkirch 2004, S. 137–157.
Personendaten | |
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NAME | Grabherr, Elmar |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Jurist und Verwaltungsbeamter |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1911 |
GEBURTSORT | Bludenz |
STERBEDATUM | 10. Juni 1987 |
STERBEORT | Bregenz |
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Elmar Grabherr , ehemaliger Landesamtsdirektor im Amt der Vorarlberger Landesregierung. | https://pid.volare.vorarlberg.at/o:167220 | Helmut Klapper, Vorarlberger Landesbibliothek | Datei:Elmar Grabherr Repro Klapper.jpg |