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vom 23.03.2020, aktuelle Version,

Eugen Karl Czernin von und zu Chudenitz

Eugen Karl Czernin von und zu Chudenitz (1867)

Eugen Erwin Carl Johann Nepomuk Maria Graf Czernin von und zu Chudenitz (* 4. November 1796 in Wien; † 11. Juni 1868 auf Schloss Petersburg, Böhmen) war ein österreichisch-böhmischer Historiker und Topograf, Großgrundbesitzer sowie Industrieller.

Biografie

Er war Sohn des Philanthropen und Mäzens Rudolf Graf Czernin von und zu Chudenitz (1757–1845) aus dem Adelsgeschlecht Czernin von und zu Chudenitz und der Maria Theresia Gräfin zu Schönborn-Heussenstamm (1758–1838). Graf Rudolf hatte die Czernin'sche Gemäldegalerie begründet, die Graf Eugen 1845 in das Palais Czernin in der Josefstadt übertragen ließ, wo sie sich bis 1954 befand.

Czernin war Herr der Herrschaften Neuhaus und Chudenitz sowie Petersburg, Schönhof, Maschau und Duppau sowie Gutsherr auf Dollan und Drslawitz in Böhmen. 1845 erwarb er das Gut Libědice.

Er war k.k. Oberstkämmerer, Geheimer Rat und Oberst-Erbmundschenk in Böhmen.[1] Außerdem war er Intendant des Wiener Hoftheaters.[2] Er wurde seit 1802 von seinem Hauslehrer und Hofmeister Antonin Eduard Zelinka (1772–1854) unterrichtet.[3]

Er gründete die Schlossbibliothek auf Chudenitz, die sich mit etwa 1450 Werken, zu 75 Prozent in deutscher Sprache, heute im Besitz des Denkmalamtes für Westböhmen in Pilsen befindet.[4]

Er war Mitglied des Herrenhauses, des Oberhauses des österreichischen Reichsrates. Außerdem war er Gründungsmitglied und seit 1865 Erster Vorsitzender des Vereins Slovanská Beseda (dt.: Slawisches Gespräch).[5]

Czernin heiratete am 27. Mai 1817 in Wien Marie Therese Gräfin von Orsini und Rosenberg (* 25. September 1798 in Wien; † 18. April 1866 ebenda), die Tochter des Feldmarschalls Franz Seraph Orsini Reichsfürst von Rosenberg (1761–1832) und der Karoline Gräfin von Khevenhüller-Metsch (1767–1811). Das Ehepaar hatte vier Söhne und zwei Töchter. Ehefrau Therese war Palastdame der österreichischen Kaiserin Maria Anna, der Ehefrau von Kaiser Ferdinand I.

Literatur

  • Deutsche Adelsproben aus dem Deutschen Ordens-Central-Archive, Seite 38, Verlag W. Braumüller, 1881

Einzelnachweise

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Seite 388, Verlag Friedrich Voight, 1860 (Digitalisat)
  2. Moritz Bermann: Oesterreich-Ungarn im neunzehnten Jahrhundert, Seite 348, Verlag Hugo Engel, 1884 (Auszug)
  3. Goethe Jahrbuch 1982, Seite 237, Goethe-Gesellschaft (Hrsg.), Wallstein Verlag, 1982 (Digitalisat)
  4. Bernhard Fabian, Petr Mašek, Karen Kloth: Handbuch deutscher historischer Buchbestände in Europa. Eine Übersicht über Sammlungen in ausgewählten Bibliotheken, Seite 120, Georg Olms Verlag, Hildesheim 1997, ISBN 3487103559 bzw. ISBN 9783487103556 (Digitalisat)
  5. Monika Glettler: Die Wiener Tschechen um 1900. Strukturanalyse einer nationalen Minderheit in der Großstadt, Seite 84, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1972, ISBN 3486438212 bzw. ISBN 9783486438215 (Digitalisat)