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vom 29.08.2021, aktuelle Version,

Fallenberg

Fallenberg (Rotte)
Fallenberg (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Dornbirn (Do), Vorarlberg
Gerichtsbezirk Dornbirn
Pol. Gemeinde Dornbirnf0
f5
Koordinaten 47° 25′ 15″ N,  46′ 14″ Of1
f3f0
Einwohner der stat. Einh. 228 (1. Jänner 2008)
Postleitzahl 6850 Dornbirn
Vorwahl +43/5572 (Dornbirn)
Oberfallenberg im Dezember 2006
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; VoGIS

Stüben am Fallenberg.
Unterfallenberg Haus Nr. 4.
Unterfallenberg Haus Nr. 5 mit fleissiger Spinnerin bei der Arbeit.

Als Fallenberg werden mehrere Ortsteile der Stadt Dornbirn in Vorarlberg (Österreich) namentlich zusammengefasst. Der Fallenberg gliedert sich in Unterfallenberg (586 m ü. A.), Stüben (667 m ü. A.), Oberfallenberg (739 m ü. A.), Grundegg (656 m ü. A.) und Gehr (720 m ü. A.).[1] Die Weiler liegen etwa 2 km Luftlinie vom Stadtzentrum. Seit einiger Zeit wird auch Rickatschwende (855 m ü. A.) dazu gezählt.

Namensherkunft

Die genaue Herkunft des Namens „Fallenberg“ ist nicht gesichert. Der Name ist seit 1406[2] bekannt als ein Streifen zwischen dem Kehlenbach und dem Stiglbach. Es wird der Name auf Tierfallen aller Art zurückgeführt, die hier in Verwendung standen.[3][4][5][6] Im Mehrerauer Zinsrodel von etwa 1340 ist der Name Fallenberg („Vallaberg“) ebenfalls erwähnt. Damals musste an das Kloster jährlich 8 Schilling Zins „unter den Linden“ geleistet werden.[7]

Stüben selbst wird erst 1598 als eigene Parzelle genannt[8] und sei nach einem stäubenden Wasserfall des Kehlenbachs benannt.

Im „Provinzial-Handbuch von Tirol und Vorarlberg für das Jahr 1847“.[9] und im „Schematismus für Tirol und Vorarlberg[10] wird Unterfallenberg, Stüben und Oberfallenberg als eigene Weiler und Teil von Dornbirn angeführt. Nicht als eigenständige Weiler sind hingegen Grundegg und Gehr angeführt.[11]

Topographie, Geografie, Lage und Verkehr

Der „Fallenberg“ ist eigentlich eine herausragende Anhöhe zwischen dem Kehlenbach und dem Stiglbach. Die vom Dornbirner Zentrum etwa 2 km Luftlinie entfernten Ortsteile Unterfallenberg, Stüben und Oberfallenberg sind über die Bödelestraße (L 48) mit Kraftfahrzeugen gut erreichbar und Oberfallenberg liegt etwa 1000 m von Rickatschwende entfernt und 1200 m Luftlinie von Watzenegg. Die besiedelten Teile der Parzellen liegt etwa zwischen 500 m ü. A. und 800 m ü. A.

Dadurch, dass der Oberfallenberg, der zugleich größte der drei Fallenberger Weiler, seit einigen Jahrzehnten auch im Winter gut über die Bödelestraße erreichbar ist, besteht ein relativ großer Siedlungsdruck.[12]

Eine schmale steile Straße, die Fallenberggasse, führt in großen Kehren von Kehlen zum Unterfallenberg und weiter bis zur Bödelestraße (L 48).

Der Fallenberg hat 223 Einwohner (Stand 1. Januar 2008), von denen noch einige in der Landwirtschaft beschäftigt sind.[13]

In östlicher Richtung, etwa 1000 m Luftlinie von der Siedlung Oberfallenberg entfernt, findet sich der unscheinbare und bewaldete Nackkopf (944 m ü. A., Bregenzerwaldgebirge) und um ihn herum, die Fallenberger Wälder.

Gewässer

Kapelle Unterfallenberg.

Der Fallenberg wird nordwärts vom Stiglbach (Haselstausderbach) begrenzt. Südwärts vom Kehlenbach. Ursprünglich, bevor die L 48 Bödelestraße gebaut wurde, war auch der nordöstlich sich befindende, in den Stiglbach mündende, Lumpertobelbach mit dem Lumpertobel in Richtung Rickatschwende eine natürliche Barriere und Grenze.

Auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Fallenbergs entspringen nur im untersten Bereich in Richtung Kehlen kleiner Bäche (z. B. der Gerbergraben), ansonsten ist das besiedelte Gebiet des Fallenbergs weitgehend quellenlos.

Der Russenbrunnen wird mit Wasser vom Unterfallenberg gespeist.

Handwerk, Gewerbe

Aufgrund der Verkehrslage und der erst späten Verwirklichung einer schwerlastfähigen Hauptverkehrsstraße entstanden am Fallenberg keine besonderen Handwerksbetriebe oder Gewerbebetriebe. Noch heute dominiert die Landwirtschaft und ein Gasthaus (Gasthof-Pension Dreiländerblick) das Gebiet. Der Fallenberg wurde im unteren Bereich auch für den (wenig qualitativen) Weinbau genutzt. Dies ist in mehreren Einkünfteverzeichnissen der Hohenemser Grafen erwähnt.[14] Im Urbar Ulrichs des Reichen von 1393 und im Nachtrag von 1396 sind Verpflichtungen der Bewohner des Fallenbergs diesem gegenüber angeführt. In vergangener Zeit wurde auch Getreide angebaut.

Religion

In Unterfallenberg findet sich eine kleine, nicht begehbare, Kapelle, die der Muttergottes geweiht ist. Die Kapelle wurde vor wenigen Jahren etwas versetzt und beschädigte Teile originalgetreu erneuert. Das Gebäude wird von den Anwohnern des Unterfallenbergs gemeinsam in Stand gehalten und betreut.

In Oberfallenberg findet sich die Kapelle Oberfallenberg. Stüben, Grundegg und Gehr weisen keine Andachtsstätten auf.

Besonderheit

Bauernhaus Unterfallenberg 2 in Dornbirn.

Das Gebäude Unterfallenberg Nr. 2 steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Das Wasser vom Fallenberg galt teilweise als heilkräftig[15] (siehe Kapelle Oberfallenberg, der Hl. Ottilie geweiht, diese wird als Schutzpatronin des Elsass und des Augenlichtes verehrt).

Commons: Oberfallenberg  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Unterfallenberg  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gehr bezeichnet nach dem Beitrag: Kehlen und der Dorfer Berg ein erkennbares, spitziges Grundstück. Von dieser Parzelle soll der Familienname „Gehrer“ abstammen.
  2. Alois Niederstätter: Die Siedlungsentwicklung im Mittelalter. In: Dornbirn Lexikon. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
  3. Albert Bohle: Fallenberggasse, I. In: Dornbirn Lexikon. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
  4. Franz Kalb: Unterfallenberg. In: Dornbirn Lexikon. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
  5. Franz Kalb: Oberfallenberg. In: Dornbirn Lexikon. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
  6. Heimatkundliche Führung des Stadtarchivs Dornbirn mit Dkfm. Franz Kalb am 6. Juli 2001 (Memento des Originals vom 15. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stadtarchiv.dornbirn.at.
  7. Siehe: Kehlen und der Dorfer Berg in Austria-Forum.at unter Bezugnahme auf Benedikt Bilgeri, „Zinsrodel des Klosters Mehrerau 1290–1505“ in Allgäuer Heimatbücher 21, Alte Allgäuer Geschlechter 16, Kempten 1940, S. 39.
  8. Vorarlberger Landesarchiv, Reichsgrafschaftsarchiv Hohenems, Hds. und Cod. 15, Urbar des Grafen Kaspar v. Hohenems 1605, Zinsbrief des Jakob Walser 1598.
  9. Provinzial-Handbuch von Tirol und Vorarlberg: für das Jahr 1847, Google Books, S. 413.
  10. Aus dem Jahr 1839, S. 159.
  11. Schematismus für Tirol und Vorarlberg, Google Books, S. 154.
  12. Johann Peer: Oberfallenberg. In: Dornbirn Lexikon. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
  13. Johann Peer: Fallenberg. In: Dornbirn Lexikon. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
  14. Vorarlberger Landesarchiv, Reichsgrafschaftsarchiv Hohenems, Hds. und Cod. 4, Urbar der Erben nach Hans von Ems 1564.
  15. Siehe: Kehlen und der Dorfer Berg in Austria-Forum.at.


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