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vom 19.12.2021, aktuelle Version,

Felbertauerntunnel

Felbertauerntunnel
Felbertauerntunnel
Portal des Felbertauerntunnels im Amertal auf der Salzburger Seite in der Granatspitzgruppe 1.606 m ü.  A.
Nutzung Straßentunnel
Verkehrsverbindung Salzburg-Osttirol
Ort Felbertauern
Länge 5282 m
Anzahl der Röhren 1 (Gegenverkehr)
Fahrzeuge pro Tag 3530 (LKW-Anteil 7 %)
Bau
Bauherr Felbertauernstraße AG
Baubeginn 1962
Fertigstellung 1967
Betrieb
Betreiber Felbertauernstraße AG
Maut 4,50 bis 11,- € (PKW)
4,50 bis 10,- € (Motorrad)
Freigabe 5. Juni 1967
Lage
Felbertauerntunnel (Österreich)
Koordinaten
Nordportal 47° 9′ 37″ N, 12° 32′ 7″ O
Südportal 47° 7′ 7″ N, 12° 30′ 17″ O
Die Süd-Einfahrt zum Felbertauerntunnel auf Osttiroler Seite
Die nördliche Einfahrt zum Felbertauerntunnel im Land Salzburg

Der Felbertauerntunnel ist ein Scheiteltunnel der Felbertauern Straße (B 108) durch den Felber Tauern der Hohen Tauern (Alpenhauptkamm), der das Bundesland Salzburg mit Osttirol (Bundesland Tirol) wintersicher verbindet. Der Felbertauerntunnel gehört der Felbertauernstraßen-AG, die zu 62 % im Eigentum der Republik Österreich, zu 37 % im Eigentum des Landes Tirol und zu 1 % im Eigentum der Tiroler Gemeinden steht.

Geschichte, Betrieb

Der 1967 fertiggestellte Felbertauerntunnel[Anm. 1] wird als Einröhrentunnel im Gegenverkehr betrieben und befindet sich in einer Seehöhe von 1607 bis 1650 m. Er ist 5282 m lang und somit der elftlängste Tunnel Österreichs. Die Benutzung der Sondermautstrecke des Tunnels kostet für PKW 11 [1], Bewohner von Mittersill (Salzburg) zahlen für die Tunnelnutzung 4 €. Wegen dieser Ungleichbehandlung und nach Klage einer deutschen PKW-Lenkerin mahnte die EU-Kommission schon zweimal ein gerechteres Mautsystem ein.[2] Das Befahren des Tunnels mit dem Fahrrad ist nicht zulässig, da es sich bei dem Tunnel um eine Autostraße gemäß § 47 StVO handelt. Der angebotene Radtransportdienst kostet für maximal 3 Personen mit Fahrrädern 30 €.[3]

Die Felbertauernstraße hat eine Länge von 36,3 km. Die Nordrampe (Salzburg) ist 16,5 km lang und die Südrampe (Osttirol) 14,5 km. Sie führt durch das Iseltal an Matrei in Osttirol (980 m Seehöhe) vorbei, hinauf in die Hohen Tauern und durch den Felbertauerntunnel ins Amertal, nach dessen Einmündung ins Felbertal durch dieses hinunter nach Mittersill (790 m Seehöhe) in den Oberpinzgau.

53 Prozent der Strecke sind dreispurig ausgebaut und durchgehend mindestens sieben Meter breit. Die Straße wird durch zahlreiche Galerien vor Lawinenabgängen und Steinschlägen geschützt.

Das Tunnelportal Süd liegt auf einer Seehöhe von 1632 m, der Scheitelpunkt auf 1650 m und das Nordportal auf 1607 m. Die Steigungsverhältnisse der Straße auf der Osttiroler Seite betragen vier bis maximal sieben Prozent und auf der Salzburger Seite fünf bis maximal neun Prozent. Im Tunnel liegt die Steigung in der Südhälfte bei einem und in der Nordhälfte bei zwei Prozent.

Sperre Mai bis Juli 2013 wegen Felsrutsch

Am 14. Mai 2013 um 01:38 Uhr wurde die Felbertauernstraße auf der Südrampe im Gemeindegebiet von Matrei in Osttirol durch einen Felsrutsch auf 95 m Länge verschüttet und die Galerie in diesem Abschnitt zerstört. Die Straße blieb in beiden Richtungen in der Folge bis 26. Juli 2013 gesperrt. (Ausnahme: Ein Busshuttle vom Tunnel-Südportal in das Bundesland Salzburg für die auf Osttiroler Seite einen 20-minütigen Fußmarsch bewältigenden Pendler).[4]

Schildalmgalerie nach Felssturz

Ersatzstraße und Neubau am Südportal

Nach Meldungen im Juni 2013 sollte der ursprüngliche (zumindest einspurige) Straßenverlauf bis Ende September 2013 wiederhergestellt sein.[5] Aufgrund der Beschaffenheit des Geländes (loses Aushubmaterial aus der Zeit des Tunnelbaus) wurde ein neuer Straßenverlauf gebaut (Hangbrücke) und die bisherige Trasse im Bereich des Felsrutsches aufgegeben. Um die Felbertauernstraße bis zur Fertigstellung dieser neuen Trasse mit möglichst wenig Einschränkungen wieder für den Verkehr befahrbar zu machen, wurde eine Ersatzstraße über die Schildalm errichtet. Die in nur sechs Wochen fertiggestellte, vom Tunnel-Südportal über drei Kehren zum Matreier Tauernhaus führende Straße war ab 27. Juli 2013 befahrbar,[6] die Felbertauernstraße somit aus beiden Richtungen wieder durchgehend nutzbar. Es wurde eine Ampelregelung installiert, damit die enge Straße im einspurigen Betrieb auch von Reisebussen und Schwerlastverkehr genutzt werden kann. Bis zur Eröffnung der Umfahrung gab es nur eine großräumige Umleitung über das Pustertal und die A22 Brennerautobahn, die A10 Tauern Autobahn (Salzburg) bzw. die ÖBB-Bahnverladung zwischen Böckstein und Mallnitz (Tauernschleuse).

Die neue Trasse wurde am 18. August 2015 eröffnet, die offizielle Eröffnungsfeier fand am 5. September 2015 statt.[7]

Commons: Felbertauerntunnel  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mauttarife ab 01.01.2016 (PDF) (Memento des Originals vom 11. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.felbertauernstrasse.at, abgerufen am 11. Juli 2016
  2. Felbertauern: EU-Kommission mahnt erneut, ORFon am 25, September 2014
  3. Radtransport - Felbertauernstraße AG. In: felbertauernstrasse.at. Abgerufen am 15. März 2018.
  4. Anton Kaindl: Notlösung: Buslinie mit Wanderung über Felbertauern. In: salzburg.com, 22. Mai 2013, abgerufen am 10. August 2013.
  5. APA: Nach Geröllsturz: Felbertauern Ende September wieder offen. In: nachrichten.at, 10. Juni 2013, abgerufen am 10. August 2013.
  6. Felbertauern-Ersatzstraße geöffnet. In: tirol.orf.at, 27. Juli 2013, abgerufen am 10. August 2013;
    Premiere für Ersatzstraße geglückt. In: kurier.at, 29. Juli 2013, abgerufen am 10. August 2013.
  7. Neue Felbertauernstraße eröffnet, tirol.ORF.at, 18. August 2015, abgerufen am 14. August 2016.

Anmerkungen

  1. Durchschlag: 11. April 1964. – Siehe: Felbertauerntunnel: Durchschlag erfolgt. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 12. April 1964, S. 1 ( Digitalisat).