Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 04.12.2021, aktuelle Version,

Feuerstein (Stubaier Alpen)

Feuerstein

V. l. n. r.: Östlicher Feuerstein, Westlicher Feuerstein und Agglsspitze von Nordwest

Höhe 3268 m ü. A.
Lage Tirol, Grenze Österreich/Italien
Gebirge Stubaier Alpen
Dominanz 3,6 km Wilder Freiger
Schartenhöhe 428 m Weites Türl
Koordinaten 46° 58′ 18″ N, 11° 14′ 39″ O
Feuerstein (Stubaier Alpen) (Tirol)
Typ Doppelgipfel
Gestein Schiefergneis
Erstbesteigung um 1855 im Rahmen der Katastralvermessung, 14. September 1869 durch Julius Ficker, geführt von Pankraz Gleinser und Andrä Pfurtscheller
Normalweg Hochtour von Norden aus über den Grüblferner

Die Feuersteine von Südosten, vom Feuersteinferner aus gesehen

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Mit dem Namen Feuersteine wird ein Doppelgipfel im mittleren Hauptkamm der Stubaier Alpen bezeichnet, der genau auf der Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich, beziehungsweise zwischen der autonomen Provinz Südtirol und dem Bundesland Tirol liegt. Unterschieden wird zwischen dem Östlichen Feuerstein (italienisch: Montarso di Levante, nordöstlich gelegen), der eine Höhe von 3268 m ü. A. besitzt und dem 3245 Meter hohen Westlichen Feuerstein (Montarso di Ponente, südwestlich gelegen). Die beiden Gipfel sind durch einen 400 Meter langen Grat mit einer kleinen Einschartung miteinander verbunden. Die Feuersteine sind leicht von der Bremer Hütte und der Nürnberger Hütte aus erreichbar, weisen kaum Schwierigkeiten bei einer Besteigung auf und sind daher beliebte Aussichtsziele. Nach Norden, Süden und Westen erstrecken sich ausgeprägte Grate. Touristisch zuerst bestiegen wurde der westliche Gipfel am 14. September 1869 durch den Historiker Julius Ficker aus Innsbruck und den Bergführern Pankraz Gleinser und Andrä Pfurtscheller.

Erstbesteigungen

Zuerst begangen wurden die Feuersteine anlässlich der österreichischen Katastralvermessung um 1855. Die erste touristische Begehung des Westgipfels erfolgte laut Literatur am 14. September 1869 durch den Historiker Julius Ficker, geführt von Pankraz Gleinser und Andreas Pfurtscheller. Der Ostgipfel wurde wohl schon lange vorher von Jägern bezwungen, der erste Tourist war hier ein Holzmann aus London 1871, der vom Pflerschtal aufbrach.[1] Eine weitere ungenaue Angabe zur Erstbesteigung lautet: Einer der beiden Feuersteine wurde von dem österreichischen Botaniker Anton Kerner von Marilaun am 2. September 1870 bestiegen.[2]

Lage und Umgebung

Die Feuersteine liegen etwa sieben Kilometer Luftlinie südlich von Ranalt im Stubaital, sowie gut fünf Kilometer nördlich von Maiern im Ridnauntal, einem Seitental westlich von Sterzing. Der Doppelgipfel ist vollständig von Gletschern umgeben. Im Norden erstreckt sich der Grüblferner bis auf eine Höhe von gut 3000 Metern, im Südosten der bis 3100 Meter Höhe reichende Feuersteinferner und im Südwesten liegt schließlich der Hangende Ferner. Benachbarte Berge sind im Verlauf des Nordostgrats der Pflerscher Hochjoch mit 3166 Metern Höhe, im Südosten die 3196 Meter hohe Agglsspitze und im Westen die Hohe Wand (2973 m).

Stützpunkte und Routen

Der Weg der Erstbesteiger 1869 führte von der nördlich gelegenen, heute verfallenen Grüblalm, in südlicher Richtung hinauf zum Hauptkamm, dann hinunter zum Hangenden Ferner und über die Magdeburger Scharte und über den Südgrat zum Gipfel nach 5½ Stunden Gehzeit.[3] Dieser Weg auf den Westgipfel erfordert Kletterfähigkeiten im Schwierigkeitsgrad UIAA II.

Feuerstein mit der Bremer Hütte im Vordergrund

Der Normalweg auf den Östlichen Feuerstein führt von Norden her zum Gipfelkreuz des Östlichen Feuersteins. Als Stützpunkte dienen die Bremer Hütte auf 2413 Metern Höhe, gelegen nordöstlich des Gipfels im hinteren Gschnitztal oder die Nürnberger Hütte (2280 m) im hinteren Langental. Von der Nürnberger Hütte führt ein Weg in südlicher Richtung zur Nürnberger Scharte (2914 m). Unterhalb der Scharte geht es in südöstlicher Richtung über den Grüblferner (Hochtour mit entsprechender Ausrüstung und Erfahrung) bis zur äußersten obersten Ecke des ca. 30° geneigten Firnfelds zum Gipfel des Östlichen Feuersteins. Die Gratbegehung zum Westlichen Feuerstein besteht aus leichter Kletterei im, laut Literatur, Schwierigkeitsgrad UIAA I. Die Gehzeit beträgt 4 Stunden von der Nürnberger Hütte und 4½ von der Bremer Hütte. Eine alternative Route führt von der italienischen (Südtiroler) Seite vom Talort Ridnaun auf Steig Nr. 9 bzw. 9a über Aglsbodenalm, Aglsalm und Pfurrnsee zur Magdeburger Scharte und von hier wie die Erstbesteiger über den Südgrat zum Gipfel des westlichen Feuersteins. Dieser Weg auf den Westgipfel erfordert Kletterfähigkeiten im Schwierigkeitsgrad UIAA II.[4]

Literatur und Karte

Einzelnachweise

  1. Ludwig Purtscheller in Eduard Richter: Die Erschließung der Ostalpen, II. Band, Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1894, S. 403
  2. Eduard Richter: Die Erschließung der Ostalpen, II. Band, Nachträge, S. 501
  3. Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins, Band I, München 1869/70, S. 30 ff.
  4. Walter Klier: Alpenvereinsführer Stubaier Alpen, München 2006, S. 348 ff. /Rz 3550 ff.
Commons: Feuerstein  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Positionskarte von Tirol , Österreich Eigenes Werk , using OpenStreetMap data SRTM30 v.2 data NordNordWest
CC BY-SA 2.0
Datei:Austria Tyrol relief location map.svg
a map symbol for a mountain, the center is in the middle of the base line - as opposed to Fire.svg Eigenes Werk Herzi Pinki
Public domain
Datei:BlackMountain.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Feuersteine (Südtirol) vom Gamsspitzl aus fotografiert Selbst fotografiert User:Svíčková
Public domain
Datei:Feuersteine von NW.JPG
Westlicher Feuerstein (3245m) und Östlicher Feuerstein (3268m) von Südosten (Feuersteinferner) Eigenes Werk Svickova
CC BY-SA 3.0
Datei:Feuersteine von Osten.JPG
Terrasse der Bremer Hütte Eigenes Werk Simon Legner ( User:simon04 )
CC BY-SA 4.0
Datei:Terrasse der Bremer Hütte.jpg