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vom 03.05.2020, aktuelle Version,

Fritz Hausjell

Fritz Hausjell (* 18. Juli 1959 in Lenzing, Oberösterreich) ist ein österreichischer Medienhistoriker.[1]

Fritz Hausjell (2015)

Leben

Der auf einem Bauernhof aufgewachsene Hausjell studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften sowie Pädagogik an der Universität Salzburg und der Universität Wien. 1985 promovierte er zum Dr. phil., 2003 habilitierte er sich. Er ist aktuell außerordentlicher Professor am Institut für Kommunikationswissenschaften der Universität Wien. Er ist Mitglied im Bund Sozialdemokratischer Akademiker (BSA).

Hausjells bevorzugte Forschungsgebiete sind der Journalismus im Dritten Reich und seine Folgewirkungen. Einschlägige Veröffentlichungen Hausjells sind etwa die Bücher „Die veruntreute Wahrheit. Hitlers Propagandisten in Österreichs Medien“, 1988; „Journalisten gegen Demokratie oder Faschismus“ 1989; und „Die Vierte Macht. Zu Geschichte und Kultur des Journalismus in Österreich seit 1945“, 1991.

Auch die Bereiche Exiljournalismus, Journalismusentwicklung in der Zweiten Republik, Neonazismus und Rassismus im medialen Kontext, Migration und Medien zählen zu Hausjells Arbeitsgebieten, wobei sich der Forscher nicht scheut, auch konfliktträchtige Positionen zu beziehen (so tritt er gegen die Nennung eines allfälligen Migrationshintergrundes bei der medialen Berichterstattung über Delikte auf).

Kritik

Am 18. Mai 2014 wurde bekannt, dass Fritz Hausjell von der SPÖ als Nachfolger des plötzlich verstorbenen Hannes Haas im Public Value Beirat eingesetzt werden soll. Die ÖVP legt sich dagegen quer. Aufgrund seiner Mitgliedschaft im BSA sei er als Experte für dieses medienpolitisch heikle Gremium ungeeignet. Im Public-Value-Beirat hätte Hausjell Einfluss darauf, was der ORF als Anbieter am Markt alles darf und was nicht. Darüber hinaus lasse Hausjell, der bereits mehrere Studien für den ORF verfasst hat, jede kritische Distanz zum ORF vermissen. „Er gilt als verlässlicher Fürsprecher für die ORF-Anliegen – von der Gebührenrefundierung über die Haushaltsabgabe bis zur Verteidigung gegen Kritik an der ORF-Kommerzialisierung“, schreibt dazu „Die Presse“. Auch in der politisch heiklen Debatte um das geplante Engagement von Niko Pelinka als Büroleiter des ORF-Generals sprang Hausjell für Alexander Wrabetz in die Bresche – und bezeichnete die kritische Berichterstattung der Printmedien zur Causa als „Hetzpublizistik“.

Einzelnachweise

  1. Exilforschungskonferenz in Wien, oe1.orf.at, Abfragedatum: 9. März 2013.