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vom 30.11.2021, aktuelle Version,

Gerhard Schwarz (Journalist)

Gerhard Schwarz (* 19. April 1951[1] in Hard, Österreich;[2] heimatberechtigt in St. Gallen[3]) ist ein schweizerisch-österreichischer Publizist und Autor. Er war von 2010 bis 2016 Direktor der liberalen Denkfabrik Avenir Suisse. Zuvor war er von 1981 bis 2010 Wirtschaftsredaktor der Neuen Zürcher Zeitung, von 2008 bis 2010 auch deren stellvertretender Chefredaktor.

Leben

Nach der Matura am humanistischen Gymnasium in Bregenz begann Schwarz 1969[4] ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule St. Gallen, das er 1973 abschloss. Danach war er mehrere Jahre lang Assistent bei Walter Adolf Jöhr und absolvierte Studienaufenthalte in Great Barrington, USA, und Bogotá, Kolumbien. 1980 promovierte er mit einer entwicklungsökonomischen Arbeit über Kolumbien unter dem Titel "Mikroindustrialisierung: Handwerk und Angepasste Technologie". Nach kurzer Tätigkeit für die Hilti AG in Schaan trat Schwarz 1981 in die Wirtschaftsredaktion der Neuen Zürcher Zeitung ein. Von 1982 bis 1986 war er deren Wirtschaftskorrespondent in Paris. Ab Anfang 1987 war er Wirtschaftsredaktor in Zürich, 1994 übernahm er die Leitung der Wirtschaftsredaktion. Vom Wintersemester 1989/90 bis zum Wintersemester 2013/14 nahm er einen Lehrauftrag an der Universität Zürich wahr. 1995 absolvierte Schwarz das Advanced Management Program der Harvard Business School in Cambridge, USA. 2008 wurde Schwarz zusätzlich stellvertretender Chefredaktor der NZZ. Seine Arbeitsschwerpunkte waren Konjunkturpolitik, Ordnungspolitik und Geldpolitik. Vom 1. November 2010 bis 31. März 2016 leitete Schwarz als Nachfolger von Thomas Held die Denkfabrik Avenir Suisse in Zürich und Genf.[5]

Schwarz ist Mitglied der Mont Pelerin Society (von 2014 bis 2016 deren Vizepräsident),[6] mehrerer Stiftungsräte – darunter der St. Galler Stiftung für Internationale Studien[7] – und war von 2002 bis 2011 Vorsitzender der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft.[8] Weiter ist er Präsident der Progress Foundation.[9] Er war bis 2010 Vorstandsmitglied des Vereins zur Herausgabe der Schweizer Monatshefte, für die er zahlreiche Aufsätze verfasste und weiterhin verfasst.

Jürgen Nordmann zählt Schwarz zu den herausragenden neoliberalen Journalisten («second hand dealers in ideas» sensu Hayek) im deutschsprachigen Zeitungssektor.[6]

Gerhard Schwarz wurde 1996 (zusammen mit Juergen B. Donges) mit dem Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik und 2009 mit dem Jahrespreis der Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur[10] geehrt.

Gerhard Schwarz ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in Zürich.[11] Er wurde 1982 in der Schweiz eingebürgert und ist heute schweizerisch-österreichischer Doppelbürger.[4]

Publikationen

Als Autor
  • Mikroindustrialisierung: Handwerk und Angepasste Technologie als Elemente einer alternativen Entwicklung – Kolumbien als empirischer Bezug. Dissertation, Hochschule St. Gallen, 1980. Rüegger, Diessenhofen 1980, ISBN 3-7253-0111-5.
  • Ausländische Direktinvestitionen und Entwicklung: Eine umfassende Evaluierung – Das Beispiel der Zementfabrik INCSA in Costa Rica. Rüegger, Diessenhofen 1980, ISBN 3-7253-0104-2.
  • Ordnungspolitische Sorglosigkeit als Wettbewerbsnachteil: Schwindender Vorsprung der Schweiz (Schriftenreihe Zeitthemen. Nr. 6). Arbeitskreis Kapital und Wirtschaft, Zürich 1990.
  • Die «soziale Kälte» des Liberalismus: Versuch einer Klärung. Comdok, St. Augustin 1992, ISBN 3-89351-074-5.
  • Zuviel Marktwirtschaft? (= Zeitfragen der schweizerischen Wirtschaft und Politik. Nr. 146). Redressement National, Zürich 1997.
  • mit R. James Breiding: Wirtschaftswunder Schweiz. Ursprung und Zukunft eines Erfolgsmodells. Neue Zürcher Zeitung, 3. Auflage, Zürich 2016, ISBN 978-3-03823-645-0.
  • Die Schweiz hat Zukunft. Von der positiven Kraft der Eigenart. NZZ Libro, Schwabe Verlagsgruppe AG, Zürich 2021, ISBN 978-3-03810-446-9.
Als Herausgeber

Literatur

  • Gerd Habermann, Marcel Studer (Hrsg.): Der Liberalismus – eine zeitlose Idee: Nationale, europäische und globale Perspektiven. Festschrift für Gerhard Schwarz zum 60. Geburtstag. Olzog, München 2011, ISBN 978-3-7892-8221-8.

Einzelnachweise

  1. Vernissage der Festschrift für Dr. Gerhard Schwarz (Memento vom 17. Dezember 2011 im Internet Archive) In: Website der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft, 28. April 2011.
  2. Schweizer Monatshefte. Band 80 (2001), Ausgabe 11, S. 17.
  3. Gerhard Schwarz im Impressum der Neuen Zürcher Zeitung (Memento vom 23. Oktober 2011 im Internet Archive).
  4. 1 2 «In der Familie darf durchaus Kommunismus herrschen». (Memento des Originals vom 10. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.avenir-suisse.ch In: SonntagsZeitung. 1. Mai 2011, hier auf der Website von Avenir Suisse, abgerufen am 2. Januar 2012.
  5. Gerhard Schwarz auf der Website von Avenir Suisse, abgerufen am 2. Januar 2012,
  6. 1 2 Jürgen Nordmann: Keine Alternative – Neoliberale Positionen in den Printmedien nach dem Finanzcrash. In: Walter Otto Ötsch, Claus Thomasberger (Hrsg.): Der neoliberale Markt-Diskurs: Ursprünge, Geschichte, Wirkungen. Metropolis, Marburg 2009, S. 263.
  7. International Students’ Committee, Board of Trustees (Memento vom 23. Februar 2012 im Internet Archive).
  8. Peter A. Fischer: Streit unter Liberalen eskaliert. In: Neue Zürcher Zeitung. 14. Juli 2015.
  9. Stiftungsrat (Memento des Originals vom 24. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.progressfoundation.ch, Website der Progress Foundation, abgerufen am 2. Januar 2012.
  10. Preisträger, Website der Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur, abgerufen am 2. Januar 2012.
  11. «Es ist sinnlos, den Drang nach mehr Wohlstand unterbinden zu wollen». In: Berner Zeitung/Newsnetz. Aktualisiert am 29. Januar 2011, abgerufen am 2. Januar 2012.

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