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vom 10.06.2024, aktuelle Version,

Gleisbaumaschine

Schnellumbaumaschine RU 800-S im Einsatz auf der Strecke Köln-Düsseldorf
Gleisbauzug auf der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg, nördlich von Würzburg (Mai 1986)
Gleisumbauzug im Einsatz
Schweres Nebenfahrzeug Nr. 97 17 55 102 18-5 ( GAF 200 R) im Bahnhof Frankfurt am Main Stadion

Als Gleisbaumaschine bezeichnet man die beim Bau und bei der Instandhaltung des Eisenbahnoberbaus verwendeten Maschinen.

Geschichte

Früher wurden Schwellen und einzelne Schienen oder vorgefertigte Gleisjoche auf die vorbereitete Bettung verlegt, die Schienenstöße der Gleise gelascht bzw. später verschweißt (Thermitschweißen), gerichtet und endgültig gestopft. Bis in die 1940er Jahr wurden dazu hauptsächlich einfache, manuelle Handwerkzeuge, wie Stopfhacken und Schottergabeln, eingesetzt. Erst ab den 1950er Jahren kamen die ersten, zunächst kleineren, Gleisbaumaschinen zum Einsatz. Seitdem wurden für fast alle Arbeitsgänge mechanisierte Verfahren entwickelt.

Heute werden sowohl aus Kostengründen, als auch um Streckensperrungen möglichst kurz zu halten, bei längeren Baustellen weitestgehend kontinuierlich arbeitende Gleisbaumaschinen eingesetzt. Die einzelnen Fahrzeuge sind dabei hoch spezialisiert und werden zu kompletten Gleisbauzügen zusammengestellt. Diese können damit eine Gesamtlänge bis 700 Metern erreichen und bis 500 Meter Gleis in einer Stunde erneuern. Kontinuierlich arbeitende Maschinen wie Schnellumbau-, Planumsverbesserungs- und im Regelfall auch Bettungsreinigungsmaschinen erfordern allerdings durchgehende Gleissperrungen und möglichst lange Arbeitsabschnitte. Bei zu kleinen Baubereichen und in kurzen Sperrpausen, beispielsweise in der nächtlichen Betriebspause, sind sie unwirtschaftlich und fallweise wegen der zu langen Auf- und Abrüstzeiten gar nicht einsetzbar.

Einteilung

Allgemeines

Gleisbaumaschinen lassen sich in leichte und schwere Gleisbaumaschinen einteilen:[1]

  • leichte Gleisbaumaschinen, die in kurzer Zeit ausgesetzt werden können, und
  • schwere Gleisbaumaschinen, die gleisgebunden oder gleislos arbeiten

Als weiteren Unterscheidung sind u.a. folgende Merkmale von Bedeutung:[1]

  • Arbeitsfortschritt: Es wird zwischen zyklisch (auch Taktverfahren oder konventionelles Verfahren genannt) und kontinuierlich (auch Fließverfahren genannt) arbeitende Maschinen unterschieden. Bei Taktverfahren findet der Einsatz der Gleisbaumaschine abschnittsweise statt. Nach der Fertigstellung eines Abschnittes wird die Baustelle verschoben, um den nächsten Abschnitt umbauen zu können. Beim Fließverfahren findet der Gleisumbau hingegen kontinuierlich statt. Der Gleisumbau ist hierbei in einzelne Arbeitsschritte unterteilt, die unter kontinuierlicher Fortbewegung der Arbeitsstelle, nacheinander ausgeführt werden.[2]
  • Verschiedene Fahrwerkskonstruktionen und Fahrbahnen, sowie deren sinnvolle Kombinationen:
    • Fahrwerk mit Radsätzen auf dem Arbeitsgleis
    • Fahrwerk mit Radsätzen auf einem Hilfsgleis
    • Raupenfahrwerk auf dem Planum oder Grundschotter oder
    • Fahrwerk mit Straßenrädern auf dem Planum oder Grundschotter
    • Schreitkufen auf dem Planum oder Grundschotter
    • Zweiwegefahrzeuge mit Straßenrädern und absenkbarer Spurführungseinrichtung
  • Möglichkeiten zur Fortbewegung:
  • Betriebsbeeinflussung:
    • Die Sperrung des Arbeitsgleises ist erforderlich, ohne oder mit Geschwindigkeitsbeschränkung im Nachbargleis
    • Aussetzbar und im Schutz einer Langsamfahrstelle im Arbeitsgleis einsetzbar, siehe auch Bauen unter dem rollenden Rad
    • Aussetzbar ohne Geschwindigkeitsbeschränkung im Arbeitsgleis

Schienenbearbeitung

Gleisbau und -unterhaltung

Hersteller

Hersteller von Gleisbaumaschinen im deutschsprachigen Raum sind Plasser & Theurer, Robel Bahnbaumaschinen, Windhoff Matisa, Linsinger Maschinenbau sowie GBM Gleisbaumechanik Brandenburg/H.

Literatur

Wiktionary: Gleisbaumaschine  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. 1 2 Heinz Funke: Gleisbautechnologie. In: Eisenbahnbau. 1. Auflage. transpress, Berlin 1981, S. 24 f.
  2. Max Mensch: Unterhaltung und Erneuerung des Oberbaus. In: Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn (Hrsg.): Eisenbahn-Lehrbücherei der Deutschen Bundesbahn. 3. Auflage. Band 82/II. Josef Keller Verlag, Frankfurt/Main 1965, S. 86109.

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Schweres Nebenfahrzeug Nr. 97 17 55 102 18-5 (GAF 200 R) im Bahnhof Frankfurt am Main Stadion Eigenes Werk Wikimedia-User Jivee Blau
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Datei:Frankfurt am Main- Bahnhof Stadion- auf Bahnsteig zu Gleis 10- Richtung Frankfurt am Main Hbf- Schweres Nebenfahrzeug Nr. 97 17 55 102 18-5 (GAF 200 R) 17.5.2012.JPG
Gleisbauarbeiten zwischen Köln und Düsseldorf in Höhe der Haltestelle Köln-Stammheim. Die 650 Tonnen schwere und 700 Meter lange Gleisbaumaschine/Gleisumbauzug RU 800-S von Swietelsky kann gleichzeitig die alten Schienen, Schwellen und Schotter aufnehmen und gleichzeitig alles neu verlegen. Eigenes Werk Raymond
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Datei:Gleisbaumaschine RU 800-S.webm
Gleisbauarbeiten zwischen der Bartelsgraben- und Leinachtalbrücke (von der aufgeschütteten „Bergnase“), Blick Richtung Süden. Provided by the author for Wikipedia Kilian Salzer Datei:Hannover-Wurzburg track construction 1986-05-21.jpg
Ein Gleisumbauzug im Einsatz, im Hintergrund das alte Gleis, das unter der Maschine mit dem im Vordergrund erkennbaren neuen Gleis ausgetauscht wird. Eigenes Werk Stefan Kunzmann
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Datei:Umbauzugsum311.jpg
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