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vom 11.05.2022, aktuelle Version,

Glorer Hütte

Glorer Hütte
DAV-Schutzhütte Kategorie I
Glorer Hütte (Herbst 2020), links der Winterraum, hinten die Bergstation der Materialseilbahn

Glorer Hütte (Herbst 2020), links der Winterraum, hinten die Bergstation der Materialseilbahn

Lage am Berger Törl; Tirol, Österreich
Gebirgsgruppe Glocknergruppe
Geographische Lage: 47° 1′ 51″ N, 12° 42′ 56″ O
Höhenlage 2642 m ü. A.
Glorer Hütte (Tirol)
Erbauer Sektion Prag des DuOeAV
Besitzer Sektion Eichstätt des DAV
Erbaut 1887
Bautyp Schutzhütte
Erschließung Materialseilbahn
Übliche Öffnungszeiten Juni bis Oktober und November bis März
Beherbergung 14 Betten, 37 Lager
Winterraum 4 Lager
Weblink Glorer Hütte
Hüttenverzeichnis ÖAV DAV

Die Glorer Hütte ist ein alpines Schutzhaus der Kategorie I der Sektion Eichstätt des Deutschen Alpenvereins in der Glocknergruppe auf 2642 m ü. A.

Die Hütte liegt am Berger Törl, das den Kulminationspunkt eines Übergangs von Kals am Großglockner nach Heiligenblut darstellt, und gehört der Sektion Eichstätt des DAV. Zur Übernachtung stehen während der Bewirtschaftungszeit 14 Betten in Zwei- bzw. Mehrbettzimmer und 37 Plätze in Lagern zur Verfügung, im Rest des Jahres steht der Winterraum mit vier Lagern offen. Die Hütte verfügt ferner über zwei Gasträume, Küche (keine Selbstversorgung), Schuhraum, Lagerraum, WC-Anlagen in EG und OG sowie Waschräume und Dusche im OG. Die Beheizung der Gasträume erfolgt mittels Zentralheizung bzw. Kachelofen. Die Hütte wird von Tages- und Übernachtungsgästen gleichermaßen genutzt.

Geschichte

Die Hütte wurde 1887 erbaut. Die Initiative für den Bau kam vom Prager Kaufmann Johann Stüdl, der sich auch beim Bau der Stüdlhütte und der Prager Hütten engagierte. Erbauer der Hütte waren Veit Oberlohr, Paul Schnell und Thomas Huter aus Kals am Großglockner. Der Name der Hütte geht zurück auf den Kalser Ortsteil Glor, aus dem alle drei Erbauer stammten. Die Hütte stand im Eigentum des Bergführervereines.[1]

1924 verkaufte der Bergführerverein die Hütte an die Sektion Donauland.[1] Im selben Jahr wurde die erste Erweiterung durchgeführt. Nach dem Anschluss wurde die Sektion Donauland, der hauptsächlich von jüdischen Mitgliedern getragen wurde, enteignet, und die Hütte ging an die Sektion Teplitz, die sie in Teplitzer Hütte umbenannte, da sie nach der Enteignung der ursprünglichen Teplitzer Hütte in Südtirol ohne eigenes Schutzhaus war.[1]

1952 wurde die Hütte die Sektion Donauland zurückgegeben. Da diese die Hütte nicht halten konnte, verkaufte er sie 1968 der Sektion Eichstätt des DAV.[1] Die Eichstätter Sektion erweiterte die Hütte 1982 ein zweites Mal. Versorgt wird die Hütte mit einer Materialseilbahn, über die auch ein Rucksacktransport zur Hütte möglich ist.

Die Hütte wurde im September 2011 auf behördliche Anordnung hin geschlossen.[2] Nachdem im Juni die Leitungen für die Kanalisation verlegt wurden und der Anschluss an die Kläranlage erfolgt ist, ist sie seit Ende Juni 2012 wieder geöffnet. Seitdem verfügt sie auch über einen Stromanschluss an das öffentliche Netz.

Seit 2020 wird die Hütte auch im Herbst und im Winter in der Skitourensaison geöffnet. Schließzeit ist April und Mai.

Zustieg

Lage der Glorer Hütte am Berger Törl vor dem Kasteneck

Aus Osttirol vom Lucknerhaus (1920 m), das von Kals am Großglockner über eine Mautstraße erreichbar ist, in etwa zwei Stunden auf gutem Weg zur Hütte (730 Höhenmeter). Alternativ von Heiligenblut aus Kärnten via Leitertal und Glatzbachtal in etwa viereinhalb Stunden Aufstieg, wobei hierbei rund 1500 Höhenmeter zu überwinden sind.

Tourenmöglichkeiten

Glocknerblick (2707 m) und Medelspitze (2678 m), die beiden Hausberge der Hütte, sind in einer viertel bzw. halben Stunde erreichbar. Der nur unwesentlich längere Aufstieg zum Kasteneck (2824 m) nimmt eine Stunde in Anspruch. Auf den Weißen Knoten (2890 m) gelangt man in gut einer Stunde (im Winter bei sicheren Verhältnissen auch als Skitour).

Die Glorer Hütte liegt am Wiener Höhenweg, der vom Iselsberg in der Schobergruppe bis zum Glocknerhaus führt. Über diesen Weg ist die Salmhütte in eineinhalb Stunden zu erreichen, der Übergang zur Elberfelder Hütte nimmt fünf Stunden in Anspruch und kann mit der Besteigung des 3119 m hohen Bösen Weibls (dreieinhalb bis vier Stunden von der Hütte) kombiniert werden.

Die weiter westlich gelegene Stüdlhütte ist in zweieinhalb Stunden über den Johann-Stüdl-Weg erreichbar (Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung erforderlich).

Der Großglockner kann von der Glorer Hütte aus über die Salmhütte und den dort beschriebenen Weg über die Hohenwartscharte als hochalpine Bergfahrt in sechs Stunden bestiegen werden.

Karte

Commons: Glorer Hütte  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Glorerhütte 2642m. Abgerufen am 27. September 2014.
  2. Michaela Ruggenthaler: Behörde machte die Glorerhütte dicht. (Nicht mehr online verfügbar.) Kleine Zeitung, 10. März 2012, archiviert vom Original am 21. Dezember 2013;..