Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 09.05.2022, aktuelle Version,

Hütteldorf

Hütteldorf
Wappen Karte

Hütteldorf ist ein Teil des 14. Wiener Gemeindebezirks, Penzing, und war bis 1891 eine eigenständige Gemeinde. Hütteldorf ist eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.

Geografie

Blick vom Lainzer Tiergarten auf Hütteldorf

Hütteldorf liegt in der Mitte des Gemeindebezirks zwischen dem Bezirksteil Hadersdorf-Weidlingau im Westen und den Bezirksteilen Baumgarten, Breitensee und Penzing im Osten. Im Norden grenzt Hütteldorf an den 16. Gemeindebezirk, Ottakring, im Süden an den 13. Gemeindebezirk, Hietzing. Die Katastralgemeinde Hütteldorf erstreckt sich über eine Fläche von 635,47 ha, wovon 20 ha jenseits des Wienflusses im Gebiet des 13. Gemeindebezirks liegen (z. B. Umspannwerk Wien-West).

Der Norden von Hütteldorf besteht aus teilweise unverbautem Wienerwald. Hier liegen der Satzberg (435 m) und der Hüttelberg (354 m) sowie das Erholungsgebiet Steinhof. Durch Hütteldorf fließen die Wienerwaldbäche Halterbach und Rosenbach.

Geschichte

Hütteldorf und Umgebung um 1872 ( Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Hütteldorf wurde im 11. Jahrhundert gegründet und 1170 erstmals als Utendorf urkundlich erwähnt. Der Name geht auf das adelige Geschlecht der Utendorfer zurück.

Der alte Ortskern befand sich zwischen Rosenbach und Halterbach. Bereits 1356 wurde Hütteldorf eine eigene Pfarre. 1599 erhielt die Hütteldorfer Mühle die Brauberechtigung und es entstand daraus die Hütteldorfer Brauerei. Der Satzberg erinnert daran, dass es hier auch Weinbau gab. Türkenkriege und die Pest haben die Entwicklung des Dorfes lange verzögert. Der heutige Hütteldorfer Friedhof wurde 1811 erstmals belegt. 1891 wurde Hütteldorf als Teil des 13. Bezirks, Hietzing, in die Stadt Wien eingemeindet.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 wurde der Ort in den damals neu definierten 14. Bezirk, Penzing, eingegliedert (und Hadersdorf-Weidlingau eingemeindet).

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb der Bezirksteil bei Penzing. Hütteldorf zählte 1945–1955 zum französischen Sektor der Stadt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bahnhof Wien Hütteldorf
Otto Wagners erste Hütteldorfer Villa
Kirche am Steinhof
Das Miller-Aichholz Schlössel als Teil des ÖJAB-Europahauses „Dr. Bruno Buchwieser“
Ein ehemaliges Wahrzeichen von Hütteldorf: das Rekonvaleszentenheim Rosentalgasse 11–13
Allianz-Stadion (Weststadion)

Der Bahnhof Wien Hütteldorf (bis zur U-Bahn-Betriebsaufnahme 1981 Hütteldorf-Hacking) war seit seiner Errichtung 1858 eine Station der Kaiserin-Elisabeth-Bahn, die 1884 verstaatlicht wurde. Der nunmehrige Bahnhof der k. k. österreichischen Staatsbahnen an der Westbahnstrecke nach Salzburg wurde Ende des 19. Jahrhunderts adaptiert, um gleichzeitig als Bahnhof für die neue Wiener Stadtbahn zu fungieren. Das neue Stationsgebäude wurde von dem im nahe gelegenen ehemaligen Vorort Penzing geborenen Architekten Otto Wagner gestaltet. Teilweise liegt der Bahnhof allerdings in der Katastralgemeinde Hacking, insbesondere das südseitige Aufnahmsgebäude.

Auch heute erfüllt der Bahnhof eine Doppelfunktion und fungiert als Kopfbahnhof der U-Bahn-Linie U4 (die auf der Strecke der ehemaligen Stadtbahn verläuft) ebenso wie als Durchgangsbahnhof, der auch von der S-Bahn genutzt wird.

Wagner entwarf ebenfalls das nach ihm benannte Hütteldorfer Otto-Wagner-Spital (seit 2020 offiziell Klinik Penzing) mit der weithin sichtbaren Kirche am Steinhof auf einem Südhang. Zwei weitere Bauwerke Wagners in Hütteldorf sind die beiden Villen, in denen er auch selbst gewohnt hat. Die Villa Wagner I wurde von 1886 bis 1888 als Sommersitz errichtet und als späthistoristisches Landhaus gestaltet. Familie Wagner bewohnte das Haus ab 1895 ganzjährig; 1911 verkaufte es Otto Wagner an den Varieté-Unternehmer Ben Tieber. Von 1972 an war die Villa im Besitz des 2015 verstorbenen Malers Ernst Fuchs und beherbergt das Ernst Fuchs Privatmuseum.

1912/13 ließ Wagner auf dem Nachbargrundstück seine Villa Wagner II errichten; die kaum veränderten Pläne stammten bereits aus dem Jahr 1905. Das kubisch gestaltete, spätsecessionistische Bauwerk verfügt über eine asymmetrische Fassade mit blauen Ornamenten und ein Glasmosaik von Koloman Moser über dem Eingangsportal.

Weitere interessante Bauwerke sind die Villa Vojcsik, ein Jugendstilgebäude, das 1901 nach Plänen von Otto Schönthal errichtet wurde, sowie die Windisch-Graetz-Villa, eine späte Biedermeier-Villa der Erzherzogin Elisabeth Marie. Das Europahaus Wien aus dem frühen 18. Jahrhundert war einst der Sommersitz der Fürstin Esterházy und hieß zwischenzeitlich Miller-von-Aichholz-Schlössel.

In Hütteldorf gibt es drei Bereiche, die von der Stadt Wien als bauliche Schutzzone ausgewiesen sind: der alte Ortskern, Baumgartner Höhe (mit dem Otto-Wagner-Spital als wichtigstem Teil) und die um 1910 entstandenen Miethäuser im Bereich der Lorenz-Weiß-Gasse.

Die heutige römisch-katholische Hütteldorfer Pfarrkirche wurde 1881 / 1882 nach Plänen von Richard Jordan erbaut. 1949 wurde die Kirche St. Josef am Wolfersberg und 1974 die Kordonkirche geweiht. Beide Kirchen sind Werke des Architekten Ladislaus Hruska. Die evangelisch-lutherische Trinitatiskirche wurde 1968 fertiggestellt.

Das Gerhard-Hanappi-Stadion wurde 1977 eröffnet und war die Heimstätte des SK Rapid Wien. Benannt war es nach Gerhard Hanappi, der nicht nur erfolgreicher Fußballspieler war, sondern das ursprünglich Weststadion genannte Stadion als Architekt auch selbst plante. Es wurde 2014 abgerissen und wurde 2014–2016 durch einen Neubau, genannt Allianz-Stadion oder Weststadion, ersetzt. Das 1998 eröffnete Hallenbad Hütteldorf ersetzte das ältere, 1979 geschlossene Hütteldorfer Bad.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Hertha Wohlrab: Penzing: Geschichte des 14. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Jugend und Volk, Wien 1985, ISBN 3-224-16209-0.
Commons: Hütteldorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
ÖBB, U4 Hütteldorf 2014 Wien 055 János Korom Dr. from Wien, Austria
CC BY-SA 2.0
Datei:2014 Wien 055 (14091311926).jpg
Blick vom Lainzer Tiergarten auf Hütteldorf in Wien Eigenes Werk Funke
CC BY-SA 4.0
Datei:20190609 Hütteldorf von Lainzer Tiergarten.jpg
Coat of arms of Hütteldorf, Vienna de:Datei:Hütteldorf Wappen.png de:Hieke
Public domain
Datei:AUT Hütteldorf COA.png
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 13 Colonne XIV Section b2 (später 4756/2b). Wien Hütteldorf, Penzing, Ottakring, Gersthof, Hadersdorf. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:12.500. Aufgenommen 1872 Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
Public domain
Datei:Aufnahmeblatt 4756-2b Hütteldorf, Dornbach.jpg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Begriffsklärungs-Icon (Autor: Stephan Baum) Eigenes Werk ( Originaltext: Own drawing by Stephan Baum ) Original Commons upload as File:Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 Stephan Baum
Public domain
Datei:Disambig-dark.svg
Gartenseitige Ansicht des Miller-Aichholz-Schlössl (Seminarhaus des „Europahauses Wien“) in Hütteldorf , ein Bezirksteil des 14. Wiener Gemeindebezirks Penzing . Im 2. Viertel des 18. Jahrhunderts nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach als Jagdschloss errichtet. Im Jahre 1894 kaufte Dr. Heinrich Miller zu Aichholz die Schlossanlage und verkaufte sie 1938 an den deutschen Staat. Nach dem Krieg ging das Schloss in das Eigentum der Republik Österreich über und wurde der Österreichischen Jungarbeiterbewegung zur Verfügung gestellt, die es gemeinsam mit dem im Park errichteten Neugebäuden als „Europahaus“ betreibt und hier Tagungen, Seminare und kulturelle Veranstaltungen abhält. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Hütteldorf (Wien) - Miller-Aichholz-Schlössel.JPG
Erste Wagner Villa (Ben-Tiber-Villa) Wien, Otto Wagner Eigenes Werk Welleschik
CC BY-SA 3.0
Datei:Otto Wagner erste Villa 5.JPG
Hauptfassade bzw. Südansicht der Kirche am Steinhof , auch Leopoldskirche bezeichnet, auf dem Gelände des „ Sozialmedizinischen Zentrums Baumgartner Höhe “ im 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing . Die Kirche wurde von 1904 bis 1907 über dem traditionellen Grundriss eines griechischen Kreuzes nach Plänen des Architekten Otto Wagner als Anstaltskirche errichtet. Sie ist der bedeutendste Sakralbau der Wiener Moderne in Wien. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Penzing (Wien) - Kirche am Steinhof (1).JPG
Positionskarte des Penzinger Bezirksteils Hütteldorf in Wien Eigenes Werk Eknuf
Public domain
Datei:Penzing lage huetteldorf.png