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vom 23.03.2022, aktuelle Version,

Hoher Lindkogel

Hoher Lindkogel

Hoher Lindkogel von Westen (Anstieg zum Peilstein)

Höhe 834 m ü. A.
Lage Niederösterreich, Österreich
Gebirge Wienerwald
Dominanz 12 km Hocheck
Schartenhöhe 334 m Dörfl
Koordinaten 48° 0′ 28″ N, 16° 8′ 8″ O
Hoher Lindkogel (Niederösterreich)
Gestein Wettersteindolomit
Alter des Gesteins Ladinium

Wanderkarte Großgemeinde Alland

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Der Hohe Lindkogel, auch Eisernes Tor oder Kalter Berg genannt, ist ein 834 m ü. A. hoher Ausflugsberg im südlichen Wienerwald und westlich von Baden bei Wien, im Gemeindegebiet von Alland und Bad Vöslau.

Lage und Landschaft

Der Hohe Lindkogel beherrscht durch seine Höhe und Ausdehnung den östlichen Wienerwald-Rand zwischen Baden bei Wien und Bad Vöslau. Ausgedehnte Föhrenwälder bedecken seine breiten Flanken.

Am Gipfel steht das Schutzhaus Eisernes Tor des Österreichischen Touristenklubs mit dem 1856 erbauten Aussichtsturm Sina-Warte.

Zum Namen

Der Name „Eisernes Tor“ soll gemäß einer Legende von einem „am höchsten Baum des Gipfels“ angebrachten „eisernen Türchen“ herrühren, hinter dem sich, gesichert, ein Heiligenbild befand und „zu welchem Wallfahrten gingen“[1]

Sina-Warte

Der Bankier Simon Freiherr von Sina, der als Inhaber des Gutes Fahrafeld Waldbesitz auf dem Lindkogel hatte,[2] ließ den 14 Meter hohen Turm bauen und schenkte ihn ein Jahr später dem Verschönerungskomitee der Stadt Baden mit der Verpflichtung, ihn für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten. Erzherzog Albrecht, der Wege auf den Hohen Lindkogel hatte herstellen lassen und zu dessen Ehren daher der Gipfelbereich „Albrechtshöhe“ genannt wurde, erklärte sich bereit, die Kosten für die Instandhaltung des Aussichtsturms zu übernehmen. Die damit einhergehende Bezeichnung des Bauwerks als „Albrechtsturm“ hat sich jedoch historisch nicht bleibend durchzusetzen vermocht.[2]

Die Sina-Warte trägt die Aufschrift:

„Dem Vergnügen des Publikums“

Schutzhaus Eisernes Tor

Das auf dem Gipfel des Hoher Lindkogel befindliche und direkt an die Sina-Warte angebaute Schutzhaus wird vom ÖTK, Sektion Baden, betrieben. Bis auf eine mehrwöchige Urlaubssperre im Sommer ist das Schutzhaus ganzjährig geöffnet, wobei als Standard der Montag der Ruhetag ist. Von den zahlreichen Anstiegen zur Schutzhütte müssen bei denen aus dem Helenental die größten Höhenunterschiede überwunden werden (rd. 560 Höhenmeter).[4]

Geschichte

1883 wurde der bereits seit 1878[5] verfolgte, wegen der ablehnenden Haltung der Grundeigentümer schwer zu verwirklichende Plan[6] eines Schutzhausbaus soweit konkret, als die Entscheidung getroffen war, das zu errichtende Gebäude „mittelst eines kleineren, niedrigen Anbaues“ mit dem Turm zu verbinden.[7] Die kommissionelle Bauverhandlung fand am 20. Juni 1883 statt[8]; der Rohbau des Eisernen Thor-Schutzhauses wurde noch 1883 fertiggestellt,[9] 1884 folgte der Innenausbau,[10] und am 3. August 1884 wurde das Schutzhaus, unter Teilnahme von über 700 Personen, feierlich eröffnet.[5]

1897 bestand das Vorhaben, von der von Baden nach Vöslau führenden Straßenbahnlinie, im Bereich der Haltestelle Goldeck abzweigend,[11] eine „über die Waldandacht auf das Eiserne Thor“ führende Trasse zu bauen.[12]

1904 fand die bis dahin größte Erweiterung des Schutzhauses statt[13] (Eröffnung der Zubauten am 13. November 1904)[14] und 1929 ein Pächterwechsel.[15]

Sender Raisenmarkt-Lindkogel

Rund 150 m nordwestlich des Gipfels befindet sich der Sender Raisenmarkt-Lindkogel, der von der Österreichische Rundfunksender GmbH & Co KG (ORS) betrieben wird.[16] Er versorgt unter anderem die Orte Alland, Heiligenkreuz und Gaaden mit den Programmen des Österreichischen Rundfunks.[17]

Bildergalerie

Straßen, Wege, Pisten

Im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts unternahm die Stadt Baden gemeinsam mit der Sektion Baden des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DÖAV) Rodungen zugunsten einer Schiabfahrt, die in der Folge Jahrzehnte Bestand hatte.[18] Mitte der 1930er Jahre wurde von der höchsten Erhebung nordseitig eine neue, 600 Höhenmeter lange Abfahrtsstrecke angelegt, die im Helenental südlich des Dorfes Sattelbach endete; für das Erreichen des zehn Kilometer entfernt gelegenen Badener Südbahnhofs wurde ein Postautodienst angeboten.[19]

Der wachsenden Popularität von Motorrad und Pkw ist deren Eroberung des Eisernen Tores 1929 zuzurechnen.[20]

Im Winter wird die Zufahrtsstraße zum Schutzhaus gerne als präparierte Rodelbahn verwendet. Die Wanderung über die Forststraße dauert in etwa 1 bis 2 Stunden, die Abfahrt mit dem Schlitten 15 bis 30 Minuten.

Der Brennersteig ist eine gesicherte Felsenpassage und bietet so Wanderern und Trekkern alpine Umgebung im Wienerwald. Weiters führen zwei offizielle Mountainbike-Strecken auf das Eiserne Tor.

Einzelnachweise

  1. J. Heßler: Aus unseren Bergen. Eisernes Tor. In: Badener Zeitung, Nr. 85/1911 (XXXII. Jahrgang), 25. Oktober 1911, S. 3, unten. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.
  2. 1 2 Helmuth Feigl: Grundherrschaften und Gemeinde im alten Baden. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich, Neue Folge 66–68, 2000–2002, St. Pölten 2006, S. 241, OBV (Memento des Originals vom 31. Juli 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/permalink.obvsg.at.
  3. Local-Nachrichten. (…) Feier des 25jährigen Bestandes.. In: Badener Bezirks-Blatt, Nr. 21/1881 (I. Jahrgang), 21. Mai 1881, S. 4, links oben. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb.
  4. Outdooractive: Eisernes Tor Schutzhaus, 834 m; abgerufen am 22. Feb. 2019
  5. 1 2 Eröffnung des „Eisernen Thor“-Schutzhauses am 3. August 1884. In: Badener Bezirks-Blatt, Nr. 64/1884 (IV. Jahrgang), 9. August 1884, S. 2 Mitte. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb.
  6. Local-Nachrichten. (…) Von der Albrechtshöhe.. In: Badener Bezirks-Blatt, Nr. 30/1881 (I. Jahrgang), 23. Juli 1881, S. 6, oben rechts. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb.
  7. Locales. Das Schutzhaus am „eisernen Thor“ (Albrechtshöhe).. In: Badener Bezirks-Blatt, 3. März 1883, S. 4 Mitte. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb.
  8. Dem Schutzhausbau am „eisernen Thor“ (Albrechtshöhe). In: Badener Bezirks-Blatt, Nr. 50/1883 (III. Jahrgang), 23. Juni 1883, S. 4, links unten. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb.
  9. Locales. Auf der Albrechtshöhe.. In: Badener Bezirks-Blatt, Nr. 83/1883 (III. Jahrgang), 16. Oktober 1883, S. 1, oben links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb.
  10. Schutzhausbau. In: Badener Bezirks-Blatt, Nr. 34/1883 (III. Jahrgang), 28. April 1883, S. 3, oben links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb.
  11. Elektrische Vöslau – Baden, Linienplan Vöslau (1909)
  12. Vöslau. (Elektrische Bahn Vöslau – Waldandacht – Eisernes Thor). In: Badener Zeitung, Nr. 69/1897 (XVII. Jahrgang), 28. August 1897, S. 5, Mitte links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.
  13. Local-Nachrichten. (…) 30jähriger Bestand des Schutzhauses am Eisernen Tor. In: Badener Zeitung, Nr. 59/1914 (XXXV. Jahrgang), 25. Juli 1914, S. 6, unten rechts. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.
  14. Eröffnung der Zubauten im Schutzhause am Eisernen Tore. In: Badener Zeitung, Nr. 91/1904 (XXV. Jahrgang), 12. November 1904, S. 5, unten links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.
  15. Lokales. Vom Eisernen Tor. In: Badener Zeitung, Nr. 96/1926 (L. Jahrgang), 30. November 1929, S. 2 Mitte. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.
  16. ORS: Hörfunk- und Fernsehfrequenzen - Niederösterreich; abgerufen am 22. Feb. 2019
  17. Terrestrische TV-Kanäle in Wien (Memento vom 7. November 2011 im Internet Archive), abgerufen am 16. August 2013.
  18. Julius Böheimer: Österreichischer Alpenverein – Zweig Baden. In: —: Vereine von Baden bei Wien. Erste Auflage. Badener Presse Club, Baden 2001, ISBN 3-901207-31-7, S. 130 f.
  19. Wintersport. (…) Ueber die neue alpine Skiabfahrt am Eisernen Tor. In: Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, Nr. 357/1937 (LXXI. Jahrgang), 28. Dezember 1937, S. 5, unten links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst.
  20. Lokales. (…) Eroberung des Eisernen Tores durch das Motorrad. In: Badener Zeitung, Nr. 36/1929 (L. Jahrgang), 4. Mai 1929, S. 4, links unten. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt;
    Lokales. (…) Mit dem Auto auf das „Eiserne Tor“. In: Badener Zeitung, Nr. 86/1929 (L. Jahrgang), 26. Oktober 1929, S. 3, oben Mitte. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt;
    Lokales. (…) Mit dem Auto auf das „Eiserne Tor“. In: Badener Zeitung, Nr. 87–88/1929 (L. Jahrgang), 1. November 1929, S. 6, unten Mitte. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.

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Wappen der Marktgemeinde Alland, Niederösterreich de:Datei:Alland Wappen kleiner.png de:Allander
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Die Sina-Warte und das angebaute Schutzhaus „Eisernes Tor“ auf dem Gipfel des 834 m hohen Hoher Lindkogel in der niederösterreichischen Gemeinde Alland und links im Hintergrund der ORS -Sender Raisenmarkt-Lindkogel. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Alland - Schutzhaus Eisernes Tor und Sina-Warte.JPG
Blick von der Sina-Warte auf den Sender Raisenmarkt-Lindkogel in der niederösterreichischen Gemeinde Alland . Der Sender auf dem „Hoher Lindkogel“ und rund 150 m nordwestlich des Gipfels wird von dem Unternehmen „Österreichische Rundfunksender GmbH & Co KG“ betrieben, strahlt ORF-Programme aus und hat eine Sendeleistung von 1.500 Watt. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Alland - Sender Raisenmarkt-Lindkogel.JPG
Positionskarte von Niederösterreich Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte: N: 49.02796° N S: 47.38301° N W: 14.44565° O O: 17.07430° O Own work, based on Austria Lower Austria location map.svg SRTM30 v.2 data Tschubby
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Hoher Lindkogel von Westen (Anstieg zum Peilstein) Eigenes Werk WA-Wien
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Schutzhaus Eisernes Tor, Sina-Warte (1910) Eigenes Werk P. Ledermann
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Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
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Sina Warte (ein Aussichtsturm) auf dem Hohen Lindkogel Eigenes Werk Herzi Pinki
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