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vom 23.03.2021, aktuelle Version,

Johann-Nepomuk-Kirche (Leopoldstadt)

Pfarrkirche hl. Johannes Nepomuk in der Leopoldstadt
Innenansicht

Die Pfarrkirche Johannes Nepomuk (umgangssprachlich: Nepomukkirche) ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 2. Wiener Gemeindebezirk, der Leopoldstadt, an der Praterstraße. Die Pfarre liegt im Dekanat 2/20 des zur Erzdiözese Wien gehörenden Vikariates Wien Stadt. Sie ist dem heiligen Johannes Nepomuk geweiht. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz.[1]

Lagebeschreibung

Die Hauptfront der Johann-Nepomuk-Kirche liegt an der Praterstraße, wobei sich das Kirchengebäude zwischen der Nepomukgasse und der Rotensterngasse befindet. An dieser besteht ein Abgang zur U-Bahn-Station Nestroyplatz.

Geschichte

Die Johann-Nepomuk-Kirche geht auf ein Muttergottesbild zurück, das im Haus Jägerzeile Nr. 7 in privater Andacht verehrt wurde. Die Kopie des Gnadenbildes Maria Pötsch in St. Stephan, auch „Rosa mystica in der Jägerzeile“ genannt, überstand 1729 einen Brand unversehrt und wurde deshalb in Folge als wundertätig verehrt. Das Gnadenbild wurde an einem Baum angebracht, wobei in der Folge eine hölzerne Kapelle darüber errichtet wurde. Nachdem die Einwohner der Jägerzeile zwischen 1730 und 1731 von einer Seuche verschont geblieben waren und das Bild zudem 1734 einen schweren Sturm überstanden hatte, der den Baum zersplitterte, stieg die Verehrung des Gnadenbildes an. Die Bewohner errichteten daraufhin eine steinerne Kapelle, die 1736 fertiggestellt und dem heiligen Johannes Nepomuk geweiht wurde. Da die Kapelle ein Verkehrshindernis darstellte, wurde die Kapelle 1780 abgetragen und durch einen Neubau des Baumeisters Franz Duschinger ersetzt. Die Weihe erfolgte am 17. März 1782, 1786 wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben. Aufgrund des Bevölkerungswachstums wurde der Bau einer größeren Kirche notwendig. Nachdem die Kirche 1840 abgebrochen worden war, erfolgte zwischen 1841 und 1846 der Neubau durch Carl Rösner, wobei die Kirchenweihe am 18. Oktober 1846 erfolgte. 1945 wurde die Kirche durch Bombentreffer beschädigt.

Architektur

Kirchenäußeres

Die Johann-Nepomuk-Kirche stellt einen wichtigen Kirchenbau des Frühhistorismus dar, wobei der blockhafte, kubisch geschlossene Bau mit seiner turmbekrönten Fassade der Praterstraße zugerichtet ist. Charakteristisch für das Bauwerk ist die typisch frühhistoristische flache Gliederung mit einem sparsamen, kleinteiligen Dekor. Äußerlich hat die Kirche eine fünfjochige Fassade, eine zweigeschoßige Außen- und Raumgliederung und einen dreigeschoßigen polygonalen Fassadenreiter mit hohem Spitzhelm. Über den drei Kirchenportalen befindet sich ein hohes Rundbogenfenster, das von zwei Nischen flankiert ist. Die Nischen beherbergen Figuren des heiligen Ferdinand (Franz Bauer) und der heiligen Anna (Josef Klieber).

Kircheninneres

Das Innere der Kirche verfügt über eine dreiachsige Vorhalle, der Hauptraum wurde dreischiffig und dreijochig errichtet, wobei die kreuzrippengewölbte Pfeilerhalle quattrocentesk-byzantinisierenden Formen ausgeführt wurde.

Ausstattung

Der Hochaltar besteht aus Marmor und zeigt ein Gnadenbild Marias mit Kind aus dem 19. Jahrhundert. Die Altarwand wird von einem zwischen 1841 und 1844 von Leopold Kupelwieser gemalten Fresko dominiert, das die Aufnahme des heiligen Johannes Nepomuk in den Himmel darstellt. Die Stirnseiten des Querschiffs zeigen links die Anbetung der Hirten (Leopold Schulz, 1845) und rechts die Auferstehung Christi (Leopold Schulz, 1846). Das Gnadenbild, auf dessen Existenz sich die Kirche begründet, befindet sich wiederum im linken Querschiffarm in einem dreiteiligen steinernen Wandaltar. Der Kreuzweg besteht aus 14 Freskobildern, die zwischen 1844 und 1846 von Joseph Führich geschaffen wurden.

Orgel

Blick auf die Orgel

Die Orgel der Kirche wurde 1989 von der Oberösterreichischen Orgelbauanstalt St. Florian hergestellt und 1990 geweiht. Das Orgelgehäuse steht unter Denkmalschutz; es stammt aus der Stadtpfarrkirche in Krems. Das Schleifladen-Instrument hat 27 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch.[2]

I Hauptwerk C–g3
1. Bourdon 16′
2. Prinzipal 8′
3. Gemshorn 8′
4. Rohrflöte 8′
5. Oktav 4′
6. Flöte 4′
7. Quint 223
8. Superoktav 2′
9. Mixtur IV-VI 113
10. Cornett V 8′
11. Trompete 8′
II Schwellwerk C–g3
12. Prinzipal 8′
13. Bourdon 8′
14. Viola 8′
15. Unda maris 8′
16. Oktav 4′
17. Traversflöte 4′
18. Cornettino III 223
19. Flautino 2′
20. Scharf IV
21. Oboe 8′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
22. Prinzipal 16′
23. Subbass 16′
24. Oktavbaß 8′
25. Gedecktbaß 8′
26. Oktav 4′
27. Posaune 16′

Literatur

  • Dehio-Handbuch Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Hrsg. v. Bundesdenkmalamt. Anton Schroll, Wien 1993, ISBN 3-7031-0680-8
  • Bernhard Rittinger: Wien, St. Johann Nepomuk (= Peda-Kunstführer, Nr. 542). Gregor Peda Kunstverlag, Passau 2001, ISBN 3-89643-542-6.
Commons: Johann-Nepomuk-Kirche  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wien – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (Memento vom 28. Mai 2016 im Internet Archive). Bundesdenkmalamt, Stand: 26. Juni 2015 (PDF).
  2. Informationen zur Orgel (PDF; 11 kB)

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Johann Nepomuk Kirche, Leopoldstadt (Wien) Eigenes Werk Andreas Faessler
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Die Jägerzeile (heute Praterstraße) in Wien. Öl auf Leinwand. Sammlung: Wien Museum. Einmündung der Weintraubengasse in die Jägerzeile mit links dem Leopoldstädter Theater (1847 als Carltheater neu errichtet) und rechts dem Gasthof Zur Weintraube oder Zur blauen Weintraube im Haus Zu den drei Allierten (1895 im Hinblick auf den Bau des neuen Alliiertenhofes geschlossen), dahinter Turm der alten Johann-Nepomuk-Kirche . Robert Waissenberger (Hrsg.): Wien 1815-1848. Bürgersinn und Aufbegehren. Die Zeit des Biedermeier und Vormärz . Office du Livre und Verlag Carl Ueberreuter (1986) Franz Scheyerer
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Kath. Pfarrkirche, hl Johannes Nepomuk Eigenes Werk Tokfo
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Datei:Kath. Pfarrkirche, hl Johannes Nepomuk (4509) IMG 0470.jpg
Innenansicht der Johannes-Nepomuk-Kirche in Richtung Orgelempore im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt . Die Kirche wurde ab 1841 nach Plänen von Karl Rösner in Formen des romantischen Historismus errichtet und am 18. Oktober 1846 geweiht. 1945 wurde die Kirche durch Bombentreffer schwer beschädigt. Die Orgel ist ein Werk von der Oberösterreichischen Orgelbauanstalt St. Florian und wurde am 16. Mai 1990 geweiht. Dabei wurde das Gehäuses der ehemaligen Orgel der Kremser Stadtpfarrkirche verwendet, die Franz Capek 1896 fertigte. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Eigener Scan Rudolf von Alt
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