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vom 09.04.2025, aktuelle Version,

Franz Capek

Franz Čapek (* 18. November 1860 in Lettowitz/Mähren; † 3. Dezember 1938 in Haitzendorf); war ein mährisch-österreichischer Orgelbauer.

Leben

Franz Capek sen. erlernte den Orgelbau bei Wilhelm Sauer in Frankfurt am Main und war ab 1880 bei Max Zachistal als Orgelbauer tätig. F. Capek heiratete Carolina Zachistal, die Tochter des ebenfalls aus Mähren stammenden Orgelbauers Maximilian (Max) Zachistal. F. Capek wurde somit Mitbesitzer der nunmehrigen Orgelbauanstalt „Zachistal & Capek“, deren Werkstätte sich in Krems an der Donau befand.

Im Jahre 1914 wurde diese von Gregor Franz Hradetzky (1880–1942), der bei ihm seine Lehre absolviert hatte, übernommen[1] und in weiterer Folge von dessen Sohn Gregor Hradetzky d. J. weitergeführt, ehe dieser 1981 von Friedrich Heftner käuflich erworben wurde.[2]

Sein Sohn Franz Capek jun. (1884–1970) führte den Betrieb des Vaters weiter und konnte noch vor Beginn des Ersten Weltkrieges (1914–1918) zahlreiche Aufträge ausführen. Bedingt durch die Rezession der Zwischenkriegszeit konnte er aber nicht mehr an die früheren Erfolge anschließen und musste 1933 Konkurs anmelden. Er starb 1970 in Krems an der Donau.

Seit 1883 wurden ca. 250 Orgeln gebaut, obgleich nur ein Orgelbetrieb mittlerer Größe vorlag.

Orgeln

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1882 Asperhofen Pfarrkirche Asperhofen I/P 9 mechan. Kegellade[3]
1884 Maria Ponsee Pfarrkirche Maria Ponsee
I/P 10 Gemeinsam mit der Orgelbauanstalt Max Zachistal errichtet.[4]
1887 Großnondorf Pfarrkirche Großnondorf I/P 7 mit dem Orgelbauer Max Zachistal gebaut.
1887 Bad St. Leonhard Pfarrkirche St. Leonhard im Lavanttal II/P 18
1888 Altmelon Pfarrkirche Altmelon II/P 11 nicht erhalten, mechan. Kegellade[5]
1889 Loiwein Pfarrkirche Loiwein
I/P 8 mechanische Kegellade, mit dem Orgelbauer Max Zachistal gebaut.
1889 Mitterbach am Erlaufsee Pfarrkirche Josefsberg
I/P 7 mechanische Kegellade, mit dem Orgelbauer Max Zachistal gebaut.
1890 Großinzersdorf Pfarrkirche Großinzersdorf mit dem Orgelbauer Max Zachistal gebaut.
1890 Walpersbach Pfarrkirche Walpersbach
I/P 6 nur Gehäuse erhalten; seit 1960er-Jahre Orgel von Rudolf Novak[6]
1891 Bierbaum am Kleebühel Pfarrkirche Bierbaum am Kleebühel I/P 6 mit dem Orgelbauer Max Zachistal gebaut.
1892 Martinsberg Pfarrkirche Martinsberg I/P 9 mit dem Orgelbauer Max Zachistal gebaut.
im Ende des 19. Jahrhunderts Unterloiben Pfarrkirche Unterloiben II/P 14 mit dem Orgelbauer Max Zachistal gebaut.
1893 Inzersdorf ob der Traisen Pfarrkirche Inzersdorf ob der Traisen
I/P 11 nicht erhalten, mit dem Orgelbauer Max Zachistal gebaut.
1893 Weissenbach an der Triesting Pfarrkirche Weissenbach an der Triesting
II/P 11 Disposition
1893 Krems an der Donau Piaristenkirche Krems
II/P 19 Orgel von Franz Capek in einem älteren Gehäuse, 1988 restauriert von Orgelbau Kuhn
1895 Gobelsburg Pfarrkirche Gobelsburg
II/P 16
1895 Felling NÖ Pfarrkirche Felling I/P 6
1896 St. Veit an der Gölsen Pfarrkirche St. Veit an der Gölsen II/P 17 [7]
1896 Krems an der Donau Pfarrkirche St. Veit (Krems) III/P 42 Orgelgehäuse nunmehr in Johann-Nepomuk-Kirche (Leopoldstadt), Foto aus Wien, II., St. Johann Nepomuk
1898[8] Wien Neuottakringer Kirche III/P 48 Disposition und Geschichte
Ursprünglich mit pneumatischer Traktur ausgestattet, nahm Ferdinand Molzer 1937 den Umbau auf elektrisches Traktursystem vor. Zu einem unbekannten Zeitpunkt – jedenfalls vor 1976 – dürfte die Orgel auf 51 Register erweitert worden sein. 1976 gab die Pfarre eine Renovierung in Auftrag, die aber bis 1979 kein zufriedenstellendes Ergebnis zeigte. Aus diesem Grund wurde die Orgel zunächst stillgelegt und schließlich von 1985 bis 1989 durch ein neues Instrument der Firma Rieger Orgelbau ersetzt.[8]
1898 Hirm Pfarrkirche Hirm I/P 5 Orgel derzeit nicht spielbar[9]
1899 Königsbrunn am Wagram Pfarrkirche Königsbrunn am Wagram I/P 10 mechanische Kegellade[10]
1899 Gföhl Filialkirche Moritzreith
1899 Stratzing Pfarrkirche Stratzing II/P 15 mit Max Zachistal
1900 Krumau am Kamp Pfarrkirche Krumau am Kamp I/P 6
um 1900 Klingenbach Pfarrkirche Klingenbach nicht erhalten, seit 1995 Orgel von Walcker-Mayer, Guntramsdorf
um 1900 Hollabrunn Pfarrkirche Groß I/P
1900 Niederrußbach Pfarrkirche Niederrußbach II/P 12
1900 Hautzendorf Heiligenberg-Kirche (Hautzendorf) I/P 8
ca. 1900 Unterdürnbach Pfarrkirche Unterdürnbach I/P 6 derzeit seit 2005 stillgelegt
1901 Tautendorf Pfarrkirche Tautendorf I/P 10 Neorenaissance-Gehäuse
1901 Muthmannsdorf St. Peter im Moos I/P 9
1902 Schönberg am Kamp Pfarrkirche Schönberg am Kamp II/P 13 in historistischem Orgelgehäuse
1902 Paasdorf Pfarrkirche Paasdorf
I/P 9 in neoklassizistischen Orgelgehäuse
1903 Ruppersthal Pfarrkirche Ruppersthal I/P 9
1904 St. Pölten Franziskanerkirche St. Pölten
II/P 20 Im Jahr 1940 durch Ferdinand Molzer elektrifiziert und um 3 Register erweitert.[11]
1904[12] Wien Votivkirche I/P 10 Ursprünglich als ein 12-Register auf zwei Manualen und Pedal umfassendes Instrument errichtet, führte die Firma Rieger (Jägerndorf) 1910 Umbauarbeiten durch. 1947 wurden durch Rieger (Schwarzach) die ursprünglich pneumatische Traktur durch eine Seiltraktur ersetzt und die Orgel auf ihre heutige Größe reduziert.[12]
1904 Heidenreichstein Stadtpfarrkirche Heidenreichstein II/P 12 nicht erhalten
1904 Draßburg Pfarrkirche Draßburg I/P 7
1905 Freischling Pfarrkirche Freischling I/P 8
1905 Aggsbach-Dorf Pfarrkirche Aggsbach-Dorf
II/P 11 pneumatische Traktur, nicht erhalten[13]
1905 Sallingberg Pfarrkirche Sallingberg
I/P 10
1905 Harbach Pfarrkirche Harbach
I/P 8 [14]
1905 Obritzberg-Rust Pfarrkirche Kleinhain I/P 8 Orgel nicht erhalten, seit 1988 Orgel von Helmut Allgäuer
1906 Friedersbach Pfarrkirche Friedersbach I/P 10
1906 Nußdorf ob der Traisen Pfarrkirche Nußdorf ob der Traisen II/P 10
1906 Kapelln Pfarrkirche Kapelln II/P 10 in einem neugotischen Gehäuse
1906 Seyfrieds Pfarrkirche Seyfrieds I/P 6
1906 Langegg in Schrems Pfarrkirche Langegg I/P 7 nicht erhalten, seit 2004 Orgel von Walter Vonbank
1906 Langenlebarn Pfarrkirche Langenlebarn I/P 8
1907 Schwarzenbach an der Pielach Pfarrkirche Schwarzenbach an der Pielach I/P 7 in einem neugotischen Gehäuse
1908 Kühnring St. Philipp und Jakob I/P 5
1908 Pressbaum Pfarrkirche Pressbaum
II/P 18
1908 Vitis Pfarrkirche Vitis
I/P 9 pneumatische Traktur, op. 180[15]
1908 Bischofstetten Pfarrkirche Bischofstetten II/P 10 pneumat. Traktur[16]
1908 Waldegg Pfarrkirche Waldegg I/P 10
1909 Kleinschweinbarth Pfarrkirche Kleinschweinbarth
I/P 11
1909 Stillfried Pfarrkirche Stillfried I/P 7
1910 Maria Taferl Wallfahrtskirche Maria Taferl III/P 42 Prospekt der Hencke-Orgel aus dem Jahr 1760 wiederverwendet. Mittlerweile mehrfach umgebaut und erweitert; letztmalig 2010 von Wolfgang Bodem.[17]
1911 Pöbring St. Bartholomäus I/P 7 nicht erhalten
1912 Eisgarn Kollegiatstift Eisgarn II/P 13 Orgel im Seitenschiff, nur vom Generalspieltisch aus spielbar; zuvor befand sich dieses Werk als eigenständiges Instrument in Egelsee bei Krems
1913 Großsiegharts Pfarrkirche Groß-Siegharts
II/P 21 [18]
1913 Brand-Laaben Pfarrkirche Brand-Laaben I/P 8 1988 durch Franz Windtner restauriert[19]
1914 Dietmannsdorf an der Wild Pfarrkirche Dietmannsdorf an der Wild I/P 5 [20]
1915 Braunsdorf Pfarrkirche Braunsdorf
I/P 8 pneumatische Traktur, Gehäuse von Ignaz Reinold
1919 Neupölla Pfarrkirche Neupölla I/P 7
1925 Grafenwörth Pfarrkirche Grafenwörth II/P 12
1925 Aspersdorf Pfarrkirche Aspersdorf
II/P 12 neue Orgel im Rokoko-Gehäuse, seit 2014 nicht mehr spielbar
1926 Kirchstetten/Niederösterreich Filialkirche Kirchstetten I/P 6
1926 Gutenbrunn (Gemeinde Herzogenburg) Pfarrkirche Gutenbrunn-Heiligenkreuz II/P 23 in einem spätbarocken Gehäuse von Franz Xaver Christoph, mit einem Wappen des Wiener Weihbischofs Anton Marxer
1928 Gedersdorf Filialkirche Gedersdorf I/P 5
1928 Brunn im Felde Pfarrkirche Brunn im Felde I/P 8 [21]
1929 Retz Stadtpfarrkirche Retz II/P 20
1929 Breitensee (Gemeinde Gmünd) Pfarrkirche Breitensee II/P 18 [22]
1929 Oberkirchen Pfarrkirche Oberkirchen I/P 9
1930 Hausleiten Pfarrkirche Hausleiten II/P 25 (24) [23]
1933 Franzen (Gemeinde Pölla) Pfarrkirche St. Martin I/P 7 letzte bekannte Orgel von Franz Capek

Literatur

  • Zdenek Fridrich: Die Orgelbauerfamilie Cápek. In: Roland Behrens, Christoph Grohmann (Hrsg.): Dulce Melos Organorum. Festschrift Alfred Reichling zum 70. Geburtstag (= Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde. Band 200). Gesellschaft der Orgelfreunde, Mettlach 2005, S. 169–190.
Commons: Franz Capek  – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Gründung und erste Zeit. Webpräsenz von Orgelbau Hradetzky, abgerufen am 11. April 2013.
  2. Friedrich Heftner: Inserat ohne Titel. In: Österreichisches Orgelforum, Wien 1987, Heft 2, S. 121.
  3. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  4. Kremser Volksblatt vom 18. Februar 1885
  5. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  6. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  7. St. Veit an der Gölsen, St. Veit – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 17. Dezember 2023.
  8. 1 2 Martin Wadsack: Die Orgeln des 16. Wiener Gemeindebezirks. Wien 2013, S. 47f.
  9. https://www.martinus.at/institution/5048/orgeln/artikel/article/4584.html
  10. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  11. Österreichische Orgel Daten Bank. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Januar 2014; abgerufen am 15. Januar 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.odb.at
  12. 1 2 Günter Lade: Orgeln in Wien. Wien 1990, ISBN 3-9500017-0-0, S. 192.
  13. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  14. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  15. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  16. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  17. Denkmalpflege in Niederösterreich: Maria Taferl, Band 44
  18. http://www.windtner-orgelbau.at/pneumatische/
  19. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  20. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  21. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  22. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm
  23. https://web.archive.org/web/20030808071347/http://www.odb.at/Niederoesterreich.htm

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katholische Pfarrkirche heiliger Georg in Aspersdorf, Gemeinde Hollabrunn - Empore Eigenes Werk Manfred Kuzel ( talk )
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Pfarrkirche hl. Laurentius in Friedersbach, Zwettl, Niederösterreich - Orgel (Franz Capek 1906) Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 53698 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) Eigenes Werk BSonne
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Groß-Siegharts ( Niederösterreich ). Kath. Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer - Innenraum. Eigenes Werk Wolfgang Sauber
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Pfarrkirche hl. Petrus, Inzersdorf ob der Traisen, Inzersdorf-Getzersdorf,Niederösterreich - Orgelempore Eigenes Werk BSonne
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Orgelempore in der Kirche von Paasdorf, Gemeinde Mistelbach, Niederösterreich, Österreich Eigenes Werk Robert Heilinger
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