Johann Georg Gsteu

Johann Georg Gsteu (* 26. Juli 1927 in Hall in Tirol; † 20. August 2013 in Wien) war ein österreichischer Architekt.

Leben

Nach Absolvierung einer Bildhauerfachschule in Salzburg begann Gsteu 1950 gemeinsam mit Friedrich Achleitner, Wilhelm Holzbauer und Friedrich Kurrent ein Architekturstudium bei Clemens Holzmeister an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Nach dem Studium bildete er ab 1953 mit Friedrich Achleitner eine Bürogemeinschaft. Als Gsteus Hauptwerk dieser Zeit gilt die 1963 bis 1965 errichtete Oberbaumgartner Pfarrkirche in Wien.

Ein markantes Designelement seiner späteren Jahre sind Trapezbleche aus Aluminium, zu sehen beispielsweise an den Wiener U-Bahn-Stationen der Linie U6 im Süden der Bundeshauptstadt, von der Station Tscherttegasse bis Siebenhirten.

Am 20. August 2013 verstarb Gsteu im Alter von 86 Jahren im Hanusch-Krankenhaus in Wien-Penzing. Er wurde am Hernalser Friedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab bestattet.^[1]

Realisierungen (Auszug)

Foto		Baujahr	Name	Standort	Beschreibung	Metadaten
ja		1956–1958	Umbau Hetzendorfer Kirche BDA:   28912 Objekt-ID:  25523	Standort	mit Friedrich Achleitner	Hubert Gangl, Eugen Felgel
jaBW		1958–1961	Pfarrkirche Steyr-Ennsleite BDA:   98675 Objekt-ID:  114615	Standort	mit Arbeitsgruppe 4
ja		1960–1966	Pfarrkirche Oberbaumgarten BDA:   29050 Objekt-ID:  25673	Standort
ja			Bildhauerhaus Sankt Margarethen BDA:   30108 Objekt-ID:  26839	Standort
ja		1965–1974	Pfarrkirche Herrenried BDA:   23904 Objekt-ID:  20274	Standort	mit Walter Ramsdorfer
BW		1968–1971	Kindergarten und Pfarrsaal Hetzendorf	Standort
ja		1970–1972	Umbau der Zentralsparkasse Sparkassenplatz	Standort	Anmerkung: 1988–1989 erfolgte neuerlich eine Umgestaltung durch Gsteu
ja		1973–1978	Wohnhausanlage Josef Bohmann-Hof BDA:   110634 Objekt-ID:  128348 Wiener Wohnen:   266	Standort
BW		1978–1982	Haus Zalto, Bad Ischl	Standort
ja		1983–1985	Wohnhaus Matthäusgasse	Matthäusgasse 3, Wien 3 Standort
ja		1983–1987	Wohnhaus Weiglgasse	Weiglgasse 4, Wien 15 Standort
ja		1985–1987	Fahrradweg unter der Staatsbrücke	Staatsbrücke, Salzburg Standort	Das Geländer kann im Fall eines Hochwassers umgeklappt werden, um dem Treibmaterial möglichst geringe Angriffsfläche zu bieten
BW		1991–1992	Tresorraum Hypo Wipplingerstraße	Wipplingerstraße 27, Wien 1 Standort
ja		1990–1995	U-Bahnstationen U6 Süd, Tscherttegasse sowie Nebengebäude	Standort
ja		1990–1995	U-Bahnstationen U6 Süd, Am Schöpfwerk	Standort
ja		1990–1995	U-Bahnstationen U6 Süd, Erlaaer Straße sowie Nebengebäude in der Remise Alterlaa	Standort		Johann Georg Gsteu
ja		1990–1995	U-Bahnstationen U6 Süd, Perfektastraße	Standort	sowie Trafohaus
ja		1990–1995	U-Bahnstationen U6 Süd, Siebenhirten	Standort
BW		1995	Kindertagesheim Schumpeterweg	Schumpeterweg 3, Wien 21 Standort
ja		1995	Steinitzsteg	Standort
ja		2004–2006	Müllzentrum Meidlinger Markt	Standort

Auszeichnungen und Preise

• 1955: Rompreis der Akademie der bildenden Künste Wien
• 1968: Staatspreis für Architektur
• 1976: Preis der Stadt Wien für Architektur
• 1999: Goldenes Ehrenzeichen des Landes Wien
• 2009: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
• 2012: Josef-Lackner-Preis der Fakultät für Architektur an der Universität Innsbruck

Literatur

• Claudia Enengl: Johann Georg Gsteu. Architektur sichtbar und spürbar machen, Verlag Anton Pustet Salzburg 2010, ISBN 978-3-7025-0616-2
• Konstantmodern, Fünf Positionen zur Architektur, Atelier 5, Gerhard Garstenauer, Johann Georg Gsteu, Rudolf Wäger, Werner Wirsing. Springer, Wien New York 2009, ISBN 978-3-211-99190-9.

Weblinks

Commons: Johann Georg Gsteu  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Literatur von und über Johann Georg Gsteu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Liesbeth Waechter-Böhm: Junges Holz und arme Kunst. In: Die Presse. 20. Juli 2007; abgerufen am 7. September 2020. 
• Johann Georg Gsteu. In: A Palaver. 6. Mai 2013; abgerufen am 7. September 2020 (Gespräch im Rahmen der Architekturradioreihe). 

Einzelnachweise

1. ↑ Grabstelle Johann Georg Gsteu, Wien, Hernalser Friedhof, Gruppe A, Nr. 166.