Johann Josef Mildner
Johann Josef Mildner (* 22. September 1765 in Kaltenberg (Studená), Böhmen; † 11. Februar 1808 in Gutenbrunn im Waldviertel) war ein Glasbläser und Glaskünstler.
Leben
Johann Josef Mildner wurde 1765 geboren als Sohn des Glasschleifers Franz Xaver Mildner in Kaltenberg im Böhmischen Riesengebirge, dem heutigen Studená in Tschechien. Wirtschaftliche Zwänge nötigten die Familie Mildner, ihre Heimat zu verlassen. Dies, obwohl das böhmisch/schlesische Grenzland im 18. Jahrhundert ein Zentrum der Glaskunst war. 1779 zogen sie nach Gutenbrunn im Niederösterreichischen Waldviertel, während Johann Mildner dagegen erst ab 1784 hier sesshaft wurde. Es wird angenommen, das er sich in den vergangenen Jahren die verschiedenen Techniken der Glasdekoration angeeignet hatte. Während sein Vater und die Brüder speziell als Glasschleifer für die Glashütte des Joseph Edler von Fürnberg wirkten, war Johann Mildner für das Dekorieren und Beschriften der Gläser zuständig. Er entwickelte ein eigenes Verfahren für Malereien auf Gold- und Silbergrund. Schliff und Schnitt hingegen waren Aufgaben der Familie.
Johann Josef Mildner starb 1808 im 43. Lebensjahr an einer Lungenzündung und wurde in Martinsberg bestattet.
Zu Mildners 200. Todestag wurde im Gutenbrunner Amtshaus ein Mildner-Museum eröffnet und eine Jubiläumsausstellung gezeigt.[1]
Werk
Mildners Spezialität waren die "Mildner-Gläser", nach Art der Zwischengoldgläser gefertigte Becher oder auch Kelche. aus zwei passgenauen Glasschichten bestehend, zwischen denen ein Blattgold eingelegt und mit dem gewünschten Design geätzt wurde. Seine Motive bestanden aus Porträts, Monogrammen oder Wappen und seltener aus Allegorien oder Darstellungen von Heiligen. Gelegentlich gravierte er ein Gedicht auf der Rückseite des Medaillons. Seine Werke signierte er häufig mit "Mildner fec. à Gutenbrunn" (Mildner hat es gefertigt ...) und einer Jahresangabe. Datierte Arbeiten von 1787 bis 1807 dokumentieren sein Schaffen. Beispiele seiner Glaskunst sind heute in allen bedeutenden öffentlichen Glassammlungen der Welt sowie in zahlreichen Privatsammlungen vertreten.
Werke (Auswahl)
Literatur
- Peter Wirth: Mildner, Johann Joseph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 509 (Digitalisat).
- Walter Spiegl: Die Herkunft der Zwischengoldgläser und Verbindungen zu Johann Joseph Mildner. (Digitalisat, PDF 409 kB)
- Antonín Langhamer: The Legend of Bohemian Glass: A Thousand Years of Glassmaking in the Heart of Europe.Tigris 2003, S. 55 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ MILDNER-MUSEUM. (Memento vom 29. April 2016 im Internet Archive) In: Gutenbrunn Aktuell. Ausg. 1/2008, S. 8
- ↑ Abbildung bei Christie’s
- ↑ Abbildung bei Bonhams
- ↑ Abbildung bei Dorotheum
- ↑ Abbildung bei artnet
Personendaten | |
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NAME | Mildner, Johann Josef |
ALTERNATIVNAMEN | Mildner, Johann Joseph |
KURZBESCHREIBUNG | Glasbläser, Glaskünstler |
GEBURTSDATUM | 22. September 1765 |
GEBURTSORT | Kaltenberg (Studená), Böhmen |
STERBEDATUM | 11. Februar 1808 |
STERBEORT | Gutenbrunn |
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Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
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Austrian; Saltcellar; Glass | Diese Datei wurde als Teil des Partnerprojektes mit dem Metropolitan Museum of Art an Wikimedia Commons gespendet. Siehe auch die Dateiquellen und Zugriffsberechtigungen ein. | Johann Josef Mildner | Datei:Saltcellar MET 69923.jpg |