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vom 11.08.2022, aktuelle Version,

Kálmán Mikszáth

Kálmán Mikszáth, Porträt von Gyula Benczúr (1910)

Kálmán Mikszáth von Kiscsoltó (* 16. Januar 1847 in Szklabonya, Kaisertum Österreich; † 28. Mai 1910 in Budapest, Österreich-Ungarn) war ein ungarischer Journalist, Politiker und Schriftsteller.

Leben

Kálmán Mikszáth entstammte einer gut situierten Familie des ungarischen Kleinadels. Sein Vater János Mixadt (* 22. Mai 1808, † 18. April 1873) war ein begüteter Großgrundbesitzer in Szklabonya und die Mutter Mária Veres (* 2. Oktober 1823, † 14. Juli 1873) entstammte einer ungarischen Kleinadelsfamilie. Beide Eltern waren evangelisch-lutherischen Glaubensbekenntnisses. Ein großer Teil der Ahnen väterlicherseits waren evangelisch-lutherische Prediger[1] und schrieben den Familiennamen mit „Mixadt“.

Mikszáth besuchte zwischen 1857 und 1863 das Gymnasium in Großsteffelsdorf und danach das evangelische Gymnasium in Schemnitz wo er auch im Juni 1866 sein Abitur ablegte. Nach dem Abitur studierte er an der Universität von Pest Jura und wurde Richter in Balassagyarmat. Ab 1873 arbeitete er als Journalist für verschiedene Zeitungen, u. a. den Pesti Hírlap. 1887 wurde er als Mitglied der Liberalen Partei in die Ungarische Nationalversammlung gewählt.

Seit 1869 erschienen seine ersten Novellen, mit denen er zunächst wenig Erfolg hatte. 1873 übersiedelte er nach Budapest und wurde Mitarbeiter verschiedener Zeitungen. 1878 wurde er Mitglied der Petőfi-Gesellschaft,[2] 1882 der Kisfaludy-Gesellschaft. Im Jahre 1899 wurde er korrespondierendes Mitglied und 1905 Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Zwischen 1887 und 1910 war er Parlamentsabgeordneter im Ungarischen Reichstag. In den letzten Jahren seines Lebens zog er sich von der Politik und dem öffentlichen Leben immer mehr zurück. Er lebte meistens zurückgezogen auf seinem kleinen Landgut in Horpács[3] und widmete sich der Literatur.

Mit Werken wie Der sprechende Kaftan (1889) und Sankt Peters Regenschirm (1895) wurde er zu einem der führenden ungarischen Novellisten des 19. Jahrhunderts. Kálmán Mikszáth starb am 28. Mai 1910 in Budapest und wurde auf dem Kerepesi temető in Budapest beigesetzt.

Familie

Geburtshaus von Kálmán Mikszáth in Szklabonya (Zustand 1910)

Am 13. Juli 1873 heiratete Kálmán Mikszáth – entgegen den Willen seiner zukünftigen Schwiegereltern – in Pest Maria Ilona Mauks (* 18. August 1853 in Mohora,[4] Komitat Neograd, † 24. Mai 1926 in Horpács,[3] Komitat Nógrád). Wegen finanzieller Schwierigkeiten wurde die Ehe 1878 standesamtlich geschieden. Am 1. Januar 1883 heiratete er Maria Mauks zum zweiten Mal.

Aus den beiden Ehen gingen vier Kinder hervor:

  • Kálmán Péter (starb gleich nach der Geburt)
  • Kálmán László (* 28. April 1885 in Budapest, † 20. Dezember 1950 ebd.), Rechtsanwalt un Politiker
  • János (starb im Alter von vier Jahren)
  • Albert (* 3. April 1889 in Budapest, † 24. Juni 1921 ebd.), Ministerialbeamter und Journalist.

Werke (Auswahl)

  • A tót atyafiak, 1881 (dt. „Die slowakischen Verwandten“)[5]
  • A jó palócok, 1882 (dt. „Die guten Palóczen“ auch unter den Titel „Die guten Hochländer“)[5]
  • A beszélő köntös, 1889 (dt. „Der sprechende Kaftan“)
  • A Kis prímás, historischer Roman für die Jugend, 1892 (dt. „Die kleine Eminenz“)[6]
  • Szent Péter esernyője, 1895 (dt. „Sankt Peters Regenschirm“)[7]
  • Beszterce ostroma, 1895 (dt. „Der Graf und die Zirkusreiterin“)[8]
  • A Noszty fiú esete Tóth Marival, 1906–07 (dt. „Die Hochzeit des Herrn von Noszty“)[9]
  • A fekete város, 1911 (dt. „Die schwarze Stadt“)[10]

Verfilmungen

  • 1935 – St. Peters Regenschirm (Szent Péter esernyöje)
  • 1937 – Ihr Leibhusar – nach dem Roman Die große Liebe des jungen Noszty
  • 1960 – Der Fall des jungen Noszty (A Noszty fiú esete Tóth Marival) – nach dem Roman Die Hochzeit des Herrn von Noszty
  • 1964 – Majestät auf Abwegen (Mit csinált Felséged)
  • 1968 – Der wundersame Kaftan (Beszélő köntös), online
  • 1971 – Sankt Peters Regenschirm – Regie Helmut Pfandler
  • 1972 – Die schwarze Stadt (A fekete város)
  • 1976 – Der Phantomreiter (Kísértet Lublón)
  • 1986 – Miklós Akli (Akli Miklós)
Commons: Kálmán Mikszáth  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Bereits Mikszáths Urgroßvater und Ururgroßvater studierten Theologie an der 'Leucorea' (Universität) in Wittenberg. Jedoch der Großvater Samuel Mixadt (* 1778, † 1830) brach mt dieser Tradition und erlernte den Metzgerberuf.
  2. Die Petőfi-Gesellschaft wurde in Gedächtnis an den ungarischen Nationaldichter Sándor Petőfi im Jahre 1876 gegründet. Die Gesellschaft förderte die Literatur und Künste. Sie wurde 1944 aufgelöst.
  3. 1 2 Horpács ist eine kleine Ortschaft im Komitat Nógrád mit 166 Einwohnern (2015)
  4. Mohora ist eine Ortschaft in Komitat Nógrád mit 960 Einwohnern (2015)
  5. 1 2 Kurzgeschichten; Die erste deutsche Übersetzung erfolgte im Jahre 1884 durch Adolf Silberstein (* 1. Juli 1845 in Pest, † 12. Januar 1899 in Budapest).
  6. Ins Deutsche übersetzt von Henriette Schade-Engel. Illustrationen János Kass. Budapest: Corvina Verlag, 1962. Dieser kleine, besonders bei der Jugend beliebte kleine Roman spielt zur Zeit des ungarischen Königs Matthias Corvinus.
  7. Sankt Peters Regenschirm ist eines der bekanntesten Werke des Schriftstellers. Mit diesem Werk wurde Mikszath international bekannt. Bereits 1896 erschien das Buch in Berlin-Charlottenburg in erster deutschen Übersetzung. Weitere Auflagen folgten in der Reclams Universal-Bibliothek.
  8. Übersetzung von Mirza von Schüching und Géza Engl (* 1894, † 1988). Die deutsche Ausgabe erschien 1955 im Rütten & Loening Verlag, Berlin
  9. Die deutsche Ausgabe erschien 1953 im Rütten & Loening Verlag, Berlin
  10. Deutsche Übersetzung von Géza Engl (* 1894, † 1988). Erschienen im Corvina Verlag, Budapest 1963

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Magyar Elektronikus Könyvtár Gyula Benczúr
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The former house of the Mikszáth family in Szklabonya (Sklabiná) in 1910 where Kálmán Mikszáth lived in his childhood and youth from 1852 until 1872. Originally built in 1852 by his parents, János Mikszáth and Mária Veres who lived there until their death in 1873. Received a memorial plaque in 1910. The remodelled building is now a memorial house. Vasárnapi Ujság 57/20 (1910) Gyula Jelfy
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