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vom 06.02.2020, aktuelle Version,

Karl Aiginger

Karl Aiginger

Karl Aiginger (* 23. Oktober 1948 in Wien) ist ein österreichischer Wirtschaftsforscher. Er war von 2005 bis 2016 Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), er ist Gastprofessor an der Wirtschaftsuniversität Wien und Honorarprofessor an der Universität Linz. Seit 2016 ist er im Team des Diskussionsforums "Querdenkerplattform: Wien – Europa" tätig.[1]

Leben

Er studierte an der Universität Wien (1966–1974) und an der Purdue University (Indiana, USA, 1978). Am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) war er zwischen 1970 und 2016 beschäftigt. Karl Aiginger ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Wirtschaftsuniversität Wien und an der Universität Linz. Er war Visiting Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT, 1991) und an der University of California, Los Angeles (USA, 1997). Er lehrte als Professor an der Stanford Graduate School of Business (California, USA, 2002) und gab Vorträge an der Universität Changsha (Hunan, China).

Im September 2016 hat Christoph Badelt Karl Aiginger als Leiter des WIFO abgelöst.[2]

Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Seit 1966 ist er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KaV Norica Wien im ÖCV.

Arbeiten

Karl Aigingers Spezialgebiet ist die Industrieökonomie, er beschäftigt sich auch mit der Analyse der Industriepolitik, Innovation, Wettbewerbsfähigkeit von Firmen, internationalen Wettbewerb und dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialmodell.[3][4][5][6][7] Er ist Gründer und Herausgeber des Journal of Industry, Competition and Trade (mit Marcel Canoy) und war Projektleiter der Wettbewerbsberichte der Europäischen Kommission Direktorat Unternehmertum und Industrie.[8] Er evaluierte das finnische Innovationssystem im Auftrag der Regierung Finnlands und leitete die Systemevaluierung[9] der Österreichischen Forschungsförderung und -finanzierung im Auftrag der österreichischen Bundesregierung. Er war Aufsichtsrat der Holding Gesellschaft der Österreichischen Verstaatlichten Unternehmen (vgl. Verstaatlichung in Österreich).

Seine Arbeiten umfassen theoretische Abhandlungen über Unternehmensentscheidungen unter Unsicherheit[10] und Abhandlungen zu politiknahen Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit der Nationen (für die Europäische Kommission und die OECD). Er schrieb Beiträge für den Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen sowie den Reformdialog der österreichischen Bundesregierung.[11] In den letzten Jahren beschäftigte er sich zunehmend mit Ursachen und Folgen der Finanzkrise und wirtschaftspolitischen Strategien.[12][13][14][15][16]

Zwischen 2012 und 2016 leitete er das Forschungsprojekt „WWWforEurope – Ein Neuer Wachstumspfad für Europa“.[17] Dies war das größte sozioökonomische Projekt im 7. Forschungsrahmenprogramm der EU. Es wurde von der EU finanziert und vom WIFO koordiniert. Es ist ein zentrales wissenschaftliches Begleitprojekt zur Europa-2020-Strategie und soll Grundlage für eine dynamischere, ökologischere und sozialere Gesellschaft liefern.[18] Der Endbericht[19] und die Kurzzusammenfassung wurden im Februar 2016 in Brüssel präsentiert. Das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und die internationalen Medien waren Zielgruppen der Abschlusskonferenz, in der Kenneth Arrow von der Stanford University die Eröffnungsrede hielt.[20]

Ehrungen und Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Querdenkplattform: Wien – Europa
  2. Christoph Badelt tritt Amt als neuer WIFO-Leiter an. Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO). Abgerufen am 30. August 2016.
  3. Aiginger, K., 2006, Das europäische Wirtschafts- und Sozialmodell, WIFO-Vorträge, Jänner 2006, Heft 97/2006
  4. Aiginger, K. und. A. Guger, 2006, The European Socio-Economic Model, in Giddens, A., Diamond, P., Liddle, R. (eds.), Global Europe, Social Europe, Polity Press, Cambridge, United Kingdom, pp. 124–150
  5. Aiginger, K. und A. Guger, 2006, The Ability to Adapt: Why It Differs between the Scandinavian and Continental European Models, Intereconomics, Review of European Economic Policy, Vol. 41, No. 1, January/February, pp. 14–23
  6. Aiginger, K., 2007, Copying with globalisation and unemployment: new challenges for the European Model, Growth versus Security – Old and New EU Member’s Quest for a New Economic and Social Model, Palgrave Macmillan
  7. Aiginger, K., 2008, The Swedish Economic Model: lessons to be learned”, in Lacina, L., Fidrmuc, J., Rusek, A. (eds.) Economic Performance of European Union: Issues, Trends and Policies, Palgrave Macmillan: Economics, Business and Management Division, Houndmills, Basingstoke, Hampshire
  8. Aiginger, K., 2000, Europe's position in quality Competition (PDF; 331 kB), European Commission, Enterprise Directorate-General, Enterprise DG Working Paper, Brussels
  9. Systemevaluierung der Österreichischen Forschungsförderung
  10. Aiginger, K., 1987, Production and Decision under Uncertainty (PDF; 3,4 MB), Habilitationsschrift, Blackwell.
  11. Vgl. Details zum Reformdialog der österreichischen Bundesregierung im News-Artikel vom 29. Januar 2001
  12. Aiginger, K., 2012, A Systemic Industrial Policy to Pave a New Growth Path for Europe, WIFO Working Papers, 421/2012
  13. Aiginger, K. und M. Schratzenstaller, 2011, Consolidating the Budget under Difficult Conditions, Ten Guidelines Viewed Against Europe’s Beginning Consolidation Programmes", Intereconomics, Vol. 46, No. 1, 2011, S. 36–42.
  14. Aiginger, K., 2010, The Great Recession versus the Great Depression: Stylized Facts on Siblings That Were Given Different Foster Parents, Economics, E-Journal, Vol. 4, 2010-18
  15. Aiginger, K., 2010, Das sozioökonomische System der USA: Vorteile, Probleme, Entwicklung, in Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte, 10
  16. Aiginger, K., 2011, Why Growth Performance Differed across Countries in the Recent Crisis: the Impact of Pre-crisis Conditions, Review of Economics and Finance, No. 4.
  17. Vgl. Pressemitteilung zum Projekt vom 28. Februar 2012.
  18. Vgl. Website der Europa-2020-Strategie
  19. Karl Aiginger: New Dynamics for Europe: Reaping the Benefits of Socio-ecological Transition. Synthesis WWWforEurope Synthesis Report, Vienna, Brussels. 2016.
  20. Kenneth Arrow's welcome address. Abgerufen am 25. August 2016.