Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 13.01.2022, aktuelle Version,

KkStB 22.0

kkStB 22.0
ČSD M 201.0
DR ET 187.0 / 187.1
Wagen Nr. 3 in Hohenfurth
Wagen Nr. 3 in Hohenfurth
Nummerierung: H.e.L. 1–3
kkStB 22.001–003
ČSD M 201.001–004
DR ET 187.01–03, ET 187.11
Anzahl: 4
Hersteller: Ringhoffer (mech. Teil)
ÖSSW (elektr. Teil)
Baujahr(e): 1912, 1924
Ausmusterung: 1951–1963
Achsformel: Bo
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 10.600 mm
Fester Radstand: 5000 mm
Gesamtradstand: 5000 mm
Leermasse: 18,7 t
Dienstmasse: 22,6 t
Reibungsmasse: 22,6 t
Radsatzfahrmasse: 11,3 t
Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h (22.001–003)
32 km/h (22.004)
Dauerleistung: 63 kW
Treibraddurchmesser: 1000 mm
Stromsystem: 1280 V =
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Bremse: Saugluftbremse
elektr. Kurzschlussbremse
Handbremse
Zugheizung: elektrische Heizung
Sitzplätze: 8 / 25
Stehplätze: 20
Klassen: 2. / 3.
Besonderheiten: elektrische Beleuchtung (17 Lampen)

Die Fahrzeuge der kkStB-Reihe 22.0 waren elektrische Triebwagen der k.k. Staatsbahnen (kkStB) für die Lokalbahn Zartlesdorf–Hohenfurth–Lippnerschwebe.

Geschichte

Die drei Fahrzeuge wurden 1912 von den Österreichischen Siemens-Schuckert-Werken (elektrische Ausrüstung) und von Ringhoffer in Prag-Smichov für die Hohenfurther Elektrische Lokalbahn (H.e.L.) gebaut. Sie entsprachen konzeptionell den Fahrzeugen, wie sie vorher bereits für die Montafonerbahn (kkStB-Reihe 20.0, 1905) und die Lokalbahn Neumarkt–Waizenkirchen–Peuerbach (kkStB-Reihe 21.0, 1908) gebaut worden waren. Die Fahrzeuge waren auch als Schlepptriebwagen für den Güterverkehr konzipiert. Elektrische Lokomotiven für den Streckendienst besaß die Hohenfurther Elektrische Lokalbahn nicht.

Nach dem Ersten Weltkrieg verblieben die Fahrzeuge auf ihrer Stammstrecke und kamen daher in den Besitz der neu gegründeten Tschechoslowakei. Die Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) beschafften 1924 einen weiteren, weitgehend baugleichen Triebwagen, der zunächst noch die Nummer 22.004 nach dem kkStB-Schema trug. Im Gegensatz zu den 1912 gebauten Fahrzeugen erhielt er eine elektrische Ausrüstung von Českomoravská - Kolben (ČMK) in Prag. 1925 wurden alle vier Fahrzeuge in M 201.001–004 umgezeichnet.[1]

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 geriet auch die Hohenfurther Elektrische Lokalbahn unter die Verwaltung der Deutschen Reichsbahn und die Triebwagen wurden nun als ET 187.01–03 bezeichnet. Der M 201.004 erhielt die Nummer ET 187.11. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten die Triebwagen wieder in den Bestand der ČSD.

Als erstes Fahrzeug schied 1951 der M 201.001 aus dem Bestand aus. Der M 201.003 erhielt dagegen Anfang der 1950er Jahre noch eine Grundinstandsetzung, wobei der alte Wagenkasten abgebrochen und gegen einen Neubau ohne Dienstabteil ersetzt wurde. Die M 201.002 und 004 wurden 1956 abgestellt, nach dem die Fahrleitungsspannung auf 1500 V angehoben worden war. Letztes betriebsfähiges Fahrzeug war der modernisierte M 201.003, der noch unter 1500 Volt eingesetzt wurde und erst um 1963 ausgemustert wurde.

Der Wagenkasten von M 201.003 wurde nach der Ausmusterung an einen privaten Interessenten verkauft. Er ist auch heute noch in desolatem Zustand erhalten.[2]

Technische Merkmale

Die Triebwagen entsprachen in ihrem Aufbau weitestgehend zeitgenössischen Personenwagen. Die Führerstände befanden sich jeweils anstelle der Plattformen an den Fahrzeugenden. Zwischen den beiden Fahrgasträumen 2. und 3. Klasse lag mittig ein kleines Dienstabteil mit Gepäckraum.

Der Antrieb war mit zwei Tatzlagerfahrmotoren in Parallelschaltung realisiert. Die Fahrschalter auf den Führerständen entsprachen der ÖSSW-Type PQ und besaßen je 14 Fahr- und acht Bremsstufen. Sie besaßen je eine getrennte Fahr- und Bremswalze. Auf dem Dach war ein Scherenstromabnehmer mit zwei Schleifleisten angeordnet. Für den Winterdienst konnten an den Triebwagen Schneepflüge montiert werden.

Literatur

  • Johann Blieberger, Josef Pospichal: Enzyklopädie der kkStB-Triebfahrzeuge, Band 4: Die Reihen 83 bis 100, Schmalspur- und nicht mit Dampf betriebene Bauarten. bahnmedien.at, 2011, ISBN 978-3-9502648-8-3
  • Siegfried Bufe, Heribert Schröpfer: Eisenbahnen im Sudetenland, Bufe-Fachbuchverlag Egglham 1991, ISBN 3-922138-42-X; S. 231
  • Karl Gölsdorf: Lokomotivbau in Alt-Österreich 1837–1918, Verlag Slezak, Wien, 1978. ISBN 3-900134-40-5
  • Martin Harák: Elektrická dráha Rybník–Lipno, Malkus Praha 2012; ISBN 978-80-87047-19-4
  • Andreas Knipping, Ingo Hütter, Hansjürgen Wenzel: Lokomotiven "Heim ins Reich", EK-Verlag, Freiburg, 2009. ISBN 978-3-88255-131-0
  • Verzeichnis der Lokomotiven, Tender, Wasserwagen und Triebwagen der k. k. österreichischen Staatsbahnen und der vom Staate betriebenen Privatbahnen nach dem Stande vom 30. Juni 1917, 14. Auflage, Verlag der k. k. österreichischen Staatsbahnen, Wien, 1918

Einzelnachweise

  1. Foto des Triebwagens M 201.003 auf www.k-report.net
  2. Foto des Wagenkastens des M 201.003 auf www.k-report.net (Zustand 2019)

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Haltestelle Hohenfurth mit Wagen Nr. 3 der Hohenfurther elektrischen Lokalbahn Postkarte unbekannt
PD-alt-100
Datei:Haltestelle Hohenfurth.jpg