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vom 05.03.2021, aktuelle Version,

László Péri

László Péri, auch: Peter Laszlo Peri (geboren als Ladislas Weisz 13. Juni 1889 in Budapest, Österreich-Ungarn; gestorben 19. Januar 1967 in London) war ein ungarisch-britischer Bildhauer und Kupferstecher, der von 1920 bis 1933 in Deutschland arbeitete.

Leben

Man of the World (1959), University of Exeter

Ladislas Weisz musste unter dem nationalistischen Druck in Ungarn seinen Namen in László Péri magyarisieren, auch in Deutschland und Großbritannien passte er den Namen den dortigen Schreib- und Sprechgewohnheiten an und trug schließlich den Namen Peter (Laszlo) Peri.

Péri machte eine Maurerlehre und begann 1918 ein Studium der Bildhauerei in Budapest. Nach der Niederschlagung der Ungarischen Räterepublik emigrierte er 1920 vor dem Weißen Terror nach Paris und kam mit einem Empfehlungsschreiben Lajos Kassáks nach Berlin. Er begann den Werkstoff Beton für die bildnerische Kunst zu erschließen. Herwarth Walden zeigte Péri gemeinsam mit Werken László Moholy-Nagys: konstruktivistische Betonskulpturen, Holzskulpturen, Raumkonstruktionen und Linolschnitte in Ausstellungen der Galerie „Der Sturm“ in den Jahren 1922 bis 1924.[1] Péris Werke wurden in der Zeitschrift Der Sturm zwischen 1921 und 1927 besprochen. Er wurde Mitglied der KPD und war von 1924 bis 1928 als Architekt beim Berliner Stadtbauamt beschäftigt. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre wandte er sich der realistisch-figürlichen Plastik zu. Péri wurde Mitglied der 1928 gegründeten Assoziation revolutionärer bildender Künstler.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten musste er aus rassistischen Gründen nach Großbritannien emigrieren, wo er 1933 Mitgründer der Artists' International Association (AIA) wurde. Trotz seiner politischen Aktivität und seines Eintretens für die Spanische Republik wurde er 1939 in Großbritannien eingebürgert. Dort erhielt er eine Reihe von Aufträgen zur Ausgestaltung des öffentlichen Raums, so die 1960 für die Eröffnung des Herbert Art Gallery and Museums in Coventry in Auftrag gegebene „Coventry sculpture“.

Der 1971 geborene britische Maler, Zeichner und Bildhauer Peter Peri ist ein Enkel.[2] John Bergers Roman A Painter of Our Time (1958)[3] ist inspiriert von der Person Peris.

Ausstellungen (Auswahl)

  • Maholy-Nagy, Peri: Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Plastiken, Gesamtschau Galerie Der Sturm in Berlin 1922 und 1923.
  • Raumkonstruktionen (dreiteilige Wandkomposition) Große Berliner Kunstausstellung 1923.
  • Peri / Hilbersheimer / Nell Walden. Galerie Der Sturm in Berlin 1924.
  • 5. bis 31. Mai 1973: Laszlo Peri, Werke 1920–1924 und die Probleme der „Shaped Canvas“ Kölnischer Kunstverein.
  • Laszlo Peri, 1899–1967: Arbeiten in Beton: Reliefs, Skulpturen, Graphik. Ausstellung. Neue Gesellschaft für Bildende Kunst Berlin, Skulpturenmuseum Marl, 1982.
  • 6. November 1987 bis 23. Januar 1988: Laszlo Moholy-Nagy, Laszlo Peri – zwei Künstler der ungarischen Avantgarde in Berlin 1920–1925. Graphisches Kabinett Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen.
  • 17. September bis 19. November 2006: Peter Peri, country 10. in der Kunsthalle Basel.
  • 10. Januar bis 6. April 2019: László Péri (1899–1967) Skulpturen und Reliefs. Galerie Berinson.[4]

Literatur

  • Margit Rowell: László Péri. In: The planar dimension: Europe, 1912–1932. Solomon R. Guggenheim Foundation, New York 1979, S. 28–30 und 134–137 (englisch, Textarchiv – Internet Archive mit Kurzbiografie und Bildnissen einiger seiner Raumkonstruktionen).
  • Péri, László (Ladislaus). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 26: Olivier–Pieris. E. A. Seemann, Leipzig 1932, S. 413.
  • Peri, László. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 337.
  • Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,2. München: Saur, 1983 ISBN 3-598-10089-2, S. 896.
  • Hubertus Gaßner: „Ersehnte Einheit“ oder „erpreßte Versöhnung“. Zur Kontinuität und Diskontinuität ungarischer Konstruktivismus-Konzeptionen. In: Hubertus Gaßner: Wechselwirkungen: ungarische Avantgarde in der Weimarer Republik. [Neue Galerie, Kassel, 9. November 1986 – 1. Januar 1987; Museum Bochum, 10. Januar 1987 – 15. Februar 1987]. Jonas-Verlag, Marburg 1986, S. 183–257.
  • Jane Turner (Hrsg.): The Dictionary of Art. Band 24, Macmillan, London 1996, ISBN 1-884446-00-0, S. 417 f. (Grove Dictionary of Art).
  • Ronald Berg: Rarität beim Berliner Kunsthandel Wolfgang Werner – Mappenwerke aus dem Jahr 1923 von Moholy-Nagy, Lissitzky, Péri und Schlemmer. In: Der Tagesspiegel. 15. Oktober 1999 (tagesspiegel.de).
  • Luise Maslow: László Péri, In: Antje Birthälmer, Gerhard Finckh (Hrsg.): Der Sturm: Zentrum der Avantgarde. Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal 2012, ISBN 978-3-89202-081-3, S. 348.
  • Krisztina Passuth: Warum ist „Der Sturm“ für tschechische und ungarische Künstler so wichtig? In: Andrea von Hülsen-Esch und Gerhard Finckh (Hrsg.): Der Sturm: Aufsätze. Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal 2012, ISBN 978-3-89202-082-0, S. 483–496

Einzelnachweise

  1. Krisztina Passuth: Warum ist „Der Sturm“ für tschechische und ungarische Künstler so wichtig? S. 490 f.
  2. J. Maho: Peri, Peter. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 95, de Gruyter, Berlin 2017, ISBN 978-3-11-023261-5, S. 115 f.
  3. John Berger: Die Spiele. Leipzig 1991 (Reclam-Bibliothek 1408).
  4. Skulpturen und Reliefs. Galerie Berinson, 2019, abgerufen am 13. Januar 2020.