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vom 12.12.2021, aktuelle Version,

Langwied (Salzburg)

Langwied (Ortschafts­bestandteilf0)
Katastralgemeinde Hallwang II
Salzburger Stadtteil
Langwied (Salzburg) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Salzburg (Stadt) (S), Salzburg
Gerichtsbezirk Salzburg
Pol. Gemeinde Salzburg
Ortschaft Salzburg
Koordinaten 47° 49′ 46″ N, 13° 4′ 24″ O
Höhe 431 m ü. A.
Fläche d. KG 2,94 km²
Postleitzahl 5023 Salzburg-Gnigl, 5101 Bergheim (Salzburg)
Vorwahl +43/0662 (Salzburg)
Statistische Kennzeichnung
Katastralgemeinde-Nummer 56551
Zählsprengel/ -bezirk Sam/Kasern; Gnigl/Langwied (50101 42[1,3,4];48[0])
Plan von Langwied Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Lageplan
Eingemeindung von Hallwang 1938, KG etwas größer als der Stadtteil
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS

BW

Langwied ist ein 218 ha großer Stadtteil der österreichischen Statutarstadt Salzburg und entspricht weitgehend der Katastralgemeinde Hallwang II (294 ha). Er befindet sich im Nordosten des Stadtgebiets und ist vorwiegend Siedlungsraum und Gewerbegebiet. Langwied wurde 1939 nach Salzburg eingemeindet und war zuvor Teil der Gemeinde Hallwang. Stark entwickelte sich der Stadtteil in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Geographie

Langwied liegt im äußersten Nordosten der Stadt Salzburg, in etwa 4 Kilometer Entfernung zum Stadtzentrum.
Der Stadtteil umfasst:

  • die Siedlungsräume Langwied Esch (Langwied im engeren Sinne) und Sam
  • die Landschaftsgebiete Langmoos und Bergsam

Die Umgrenzung in der Stadt ist die Westbahn zu Kasern, die Bahnspange Westbahn–Güterbahnhof zu Itzling, der Alterbach, also südliche Samstraße – Bachwinklweg, und den heute noch vorhanden Rain in deren Verlängerung bis an die Linzer Bundesstraße (B 1) zu Gnigl, und der Heubergfuß zum Landschaftsraum Heuberg. Die restliche Grenze ist die Stadtgrenze bei Mayrwies, Söllheim und Kompenthal.

Die Katastralgemeinde Hallwang II, deren Grenzen nur im historischen Zusammenhang schlüssig erklärbar werden, hat 294 Hektar und umfasst darüber hinaus

  • im Südosten einen Teil des Landschaftsraums Heuberg: die bewaldete Steilflanke, soweit sie im Stadtgebiet liegt
  • im Nordwesten den Ostteil von Kasern (das gesamte Gewerbegebiet)
  • sowie ein kleineres Stück in Itzling-Ost (Bahndreieck)

Statistisch wird Langwied-Esch beim Zählbezirk Gnigl/Langwied (48) mitgezählt, dafür Teile von Gnigl-Nord, das Bahndreieck und das südliche Kasern bei Sam/Kasern (42). Laut Volkszählung 2001 umfasste Langwied knapp 700 Gebäude mit etwa 3.000 Einwohnern, davon etwas mehr als die Hälfte in Langwied-Esch; seither ist der Stadtteil noch einmal deutlich gewachsen.

Nachbarstadtteile, Ortschaften und Katastralgemeinden
Bergheim I   (KG, Gem. Bergheim, Bez. Sbg.-Umgebung)

Kasern (Stt.)

Bergheim II   (KG)
Berg (Ortsch., Gem. Hallwang, Bez. Sbg.-Umgebung)
Hallwang I   (KG, Gem. Hallwang, Bez. Sbg.-Umgebung)

Esch   (Ortsch., Gem. Hallwang, Bez. Sbg.-Umgebung)
Itzling (Stt. u. KG) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Gnigl
(Stt. u. KG)
Heuberg (Stt., KG Heuberg II) Heuberg I (KG, Gem. Koppl, Bez. Sbg.-Umgebung)
Panorama vom Franziskischlössl am Kapuzinerberg, schrägrechts über Schallmos, Gnigl-Nord, Langwied, daneben der Heuberg

Geschichte

„Berg, Söllheim, Esch“. Franzisco-Josephinische Landesaufnahme, Blatt 31–48 Salzburg, um 1900

Die Gebiete um Schloss Söllheim und die Nußdorferländer, das Gehöft Kasern, das Langmoos in der Niederung um Schleiferbach und Söllheimer Bach sowie die Anwesen am Heubergfuß, also die eigentlichen Ortslagen Langwied, gehörten zum Pfleg- und Landgericht Neuhaus/Gnigl[1] und bis ins 20. Jahrhundert zum Hallwanger Gemeindegebiet, dabei zu den Ortschaften Esch und Berg.[2] Es handelte sich um vereinzelte Gehöfte, teils gutes, aber vergleichsweise bergiges Land,[3] teils Moorbesiedlung. Die Ortsnamen des Raumes verweisen klar auf die ländliche Beschaffenheit und auf die Landwirtschaft: Wied (hier in der Bedeutung ‚Holzbestand‘), Langmoos, Esch (bezieht sich entweder auf ‚Eschenbestand‘ oder (eher) auf die Feldweide[4]), Sam (‚Säumerei, Packtiertransport‘), Geisbichl (‚Ziegenhügel‘), Weingarten, Nußdorf.

Bis in das 20. Jahrhundert weitgehend dünn besiedelt, war der Raum durch die Linzer (Reichs-)Straße (die heutige Wiener Straße B1, hierorts Linzer Bundesstraße), ab 1860 die Kaiserin Elisabeth-Bahn, die heutige Westbahn, und ab 1893 durch die Salzkammergut-Lokalbahn erschlossen. Die heutige Hallwanger Landesstraße (L234) als dritte Siedlungsachse stellte über Söllheim die Verbindung B1/Mayrwies – Hallwang – Elixhausen her.

1939, als in der NS-Zeit in Österreich allerorten Großgemeinden gebildet wurden, kam der Südteil Hallwangs zu Salzburg (kurz nachdem die eigenständigen Gemeinden Gnigl und Itzling 1935 eingemeindet worden waren, wobei Gnigl sich zwischen Hallwang und Salzburg befunden hatte).[5] Dazu wurden das Hallwanger Gemeindegebiet geteilt und die beiden Katastralgemeinden Hallwang I (für Hallwang) und II (für Salzburg) festgelegt.[6] Aus den Ortslagen westlich des Nußdorfer Hügels und der Westbahn entwickelte sich, zusammen mit gleichzeitig von Bergheim zu Salzburg gekommenen Gebieten, der heutige Stadtteil Kasern, für den Rest bürgerte sich der Name Langwied ein.

1939 wurde auch mit dem Bau der Westautobahn begonnen (in diesem Raum: Talübergang Kasern – Anstieg bei Nußdorf – Söllheimer Viadukt – Trassierung bis Zilling), der aber nach 1941 weitgehend eingestellt wurde.[7] Erst in den späten 1950ern wurde der Bau vollendet. Zur selben Zeit wurde die Lokalbahn eingestellt und abgebaut. Die Trasse wird heute als Wander- und Radweg benutzt (Söllheimer Wanderweg, Teil des Mozartradwegs; L261[8]).

Die eigentliche Stadtentwicklung erfolgte in den 1960ern bis 1980ern, zuerst mit der stadtnahen Plansiedlung („Vogerlsiedlung“), dann mit dem zunehmend umfangreichen Gewerbegebiet zwischen Langwied und Mayrwies, die inzwischen weitgehend verwachsen sind, und bei Sam Richtung Langwied, die nur mehr durch etwas Grünland getrennt, aber mit keiner Straße verbunden sind. Einen weiteren Impuls bekam der Stadtteil durch die Ansiedlung der Rudolf-Steiner-Schule (Waldorfschule) Salzburg[9] 1994 und die Gründung der Pfarre St. Severin 2006.

Das zum Stadtteil Langwied gehörende Samer Mösl

Verkehr und Infrastruktur

Durch die Gleisanlagen liegt Langwied etwas isoliert zum Innenraum der Stadt, Hauptdurchzugsroute ist im Süden die B1 Wiener Straße (hier Linzer Bundesstraße), mit dem Nadelöhr Schwabenwirtsbrücke über die Salzburg-Tiroler-Bahn. Von Norden führt die schmale Samstraße nach Sam. Sam und Langwied-Esch sind nur mit Nebenstraßen verbunden, der Hauptquerverkehr geht (außerhalb von Langwied) über die Bachstraße in Gnigl-Nord.

In den Stadtteil führen die Obuslinien 4 (nach Mayrwies) und 10 (nach Sam) sowie die Autobuslinie 23 (Hauptbahnhof – Sam – Obergnigl)[10] und der Bahnbus (Regionalbuslinien über Eugendorf: Seekirchen – Obertrum 131, Neumarkt – Straßwalchen 130, Thalgau – Mondsee 140).[11]

Siehe auch

Literatur

  • Sabine Veits-Falk, Thomas Weidenholzer, Martin Zehentner (Buchgestaltung): Gnigl, mittelalterliches Mühlendorf, Gemeinde an der Eisenbahn, Salzburger Stadtteil. Gnigler Stadtteilchronik. Eigenverlag Verein Stadtteilentwicklung Gnigl-Langwied-Sam, Salzburg 2010, ISBN 978-3-900213-13-8.
Commons: Langwied  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Raphael Kleinsorg: Abriß der Geographie: Zum Gebrauche in und außer Schulen. … der die Geographie von Asia, Afrika, Amerika und Australien, nebst einem Abriße der Geschichte und Geographie des Erzstiftes Salzburg, und einer Anleitung zur Welt- und Globus-Kunde enthält. Band 2. Verlag Duyle, 1797, II. Gerichte um die Hauptstadt her: 2) Pfleg- und Landgericht Neuhaus oder Gnigl, S. 55 (Google eBook, vollständige Ansicht Gesamtausgabe S. 330).
  2. vergl. Aimé von Wouwermans: Handels- und Gewerbeschematismus für das Herzogthum Salzburg. L. Taube, 1866, Eintrag Gemeinde Hallwang, S. 44, Sp. 1 (Google eBook, vollständige Ansicht).
  3. In Nußdorf ist einer der Höfe sogar als Bergbauer ausgewiesen.
  4. Wied leitet sich vom althochdeutschen witu ‚(Brenn-)Holz, Wald‘ ab und Esch geht auf das mittelhochdeutsche ezzisch ‚Feldweide‘ zurück. Vgl. dazu Franz Hörburger: Salzburger Ortsnamenbuch, bearbeitet von Ingo Reiffenstein und Leopold Ziller, hrsg. von der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1982 (ohne ISBN).
  5. Raumordnungsgesetz per 1. Jänner 1939; vergl. auch Ratsherrensitzung vom 13. Feber 1939; Niederschrift (AStS, BU 1541, Bl. 2-4), In: Protokolle der Ratsherrensitzungen der Gauhauptstadt Salzburg 1939–1944, AStS, BU 1541–1543, bearb. v. Magdalena Granigg, S. 8 (pdf, stadt-salzburg.at; 2,74 MB)
  6. Die Nummerierung bei Katastralgemeindenteilung ist in Österreich üblich, da das die grundbücherliche Fortschreibung erleichtert.
  7. Beginn des Autobahnbaus in Österreich (1945–1954): Die sonderbare Rolle der „Autobahnen“ bei Salzburg zwischen 1945 und 1954@1@2Vorlage:Toter Link/www.wabweb.net (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: Verkehrs-Notizen, wabweb.net
  8. Die Ischlerbahntrasse ist hier bis heute aus verkehrsrechtlichen Gründen als Landesstraße L ausgewiesen.
  9. Rudolf-Steiner-Schule Salzburg
  10. Liniennetz- und Umgebungspläne, Salzburger Verkehrsverbund, svv-info.at (diverse Pläne, pdf)
  11. Vgl. Kategorie:Buslinie. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.

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Blasonierung:„In Rot eine gezinnte silberne (weiße) Stadtmauer, deren Seitenteile perspektivisch zurücktreten und in deren Mittelteil sich ein Stadttor mit offenen Torflügeln und hochgezogenem Fallgatter befindet; hinter der Stadtmauer ein sechseckiger silberner (weißwer) Turm mit goldenem (gelbem) Dach, flankiert von zwei schmaleren, niedrigeren, gezinnten silbernen (weißen) Rundtürmen mit goldenen (gelben) Spitzdächern.“ Das Wappen wurde der Stadtgemeinde zuletzt am 14. November 1931 verliehen. Die älteste erhaltene Darstellung des Salzburger Stadtwappens, auf einem Stadtsiegel, stammt aus dem Jahr 1249 und fand in dieser Form bis ins 15. Jahrhundert Verwendung. Das heutige Stadtwappen ist eine Weiterentwicklung des später entstandenen spätgotischen Stadtsiegeltyps. Wurde bis vor etlichen Jahren ein detailreiches Wappen verwendet, so ist heute ein stark stilisiertes gebräuchlich. Das Wappen von Salzburg Zaisberger, F. and Pfeiffer, N. : Salzburger Gemeindewappen. Winter Verlag, Salzburg, 1985 constructed and added by Jürgen Krause colors according to FIAV Autor/-in unbekannt Unknown author
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3rd Military Mapping Survey of Austria-Hungary - Salzburg ; detail: Söllheim (Berg/Esch/Zilling) http://lazarus.elte.hu/hun/moterkep.htm - László ZENTAI Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet: Salzburg - 31-48.jpg : Military mapping authority of Austria-Hungary
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Das Samer Mösl mit Moorwäldchen in Sam im Salzburger Stadtteil Langwied Eigenes Werk Eweht
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