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vom 17.05.2022, aktuelle Version,

Lavamünd

Marktgemeinde
Lavamünd
Wappen Österreichkarte
Lavamünd (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Wolfsberg
Kfz-Kennzeichen: WO
Fläche: 93,80 km²
Koordinaten: 46° 39′ N, 14° 57′ O
Höhe: 348 m ü. A.
Einwohner: 2.841 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 30 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9473
Vorwahlen: 0 43 56
Gemeindekennziffer: 2 09 09
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Lavamünd 65
9473 Lavamünd
Website: www.lavamuend.at
Politik
Bürgermeister: Wolfgang Gallant (LWG – Liste Wolfgang Gallant)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)

7 SPÖ, 4 ÖVP, 1 FPÖ, 7 Liste Wolfgang Gallant,

7
7
4
1
7  7  4  1 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Lavamünd im Bezirk Wolfsberg
Sankt AndräWolfsberg
Lage der Gemeinde Lavamünd im Bezirk Wolfsberg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Lavamünd (slow. Labot) ist eine Marktgemeinde mit 2841 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Wolfsberg in Kärnten.

Geographie

Lavamünd liegt im Südosten von Kärnten auf einer Landzunge an der Mündung der Lavant in die Drau, die gleichzeitig die südliche Gemeindegrenze bildet. Die Höhe beträgt 348 m über dem Meer, womit Lavamünd der tiefste Punkt Kärntens ist. Um Lavamünd vor einem hundertjährlichen Hochwasser zu schützen, wurde am 16. Oktober 2018 mit dem Bau einer 1,5 km langen Schutzmauer begonnen, es werden auch zwei Brücken über die Lavant neu gebaut, damit soll es keine Verklausungen mehr geben. Bis 2023 soll der Hochwasserschutz fertiggestellt sein.[1]

Gemeindegliederung

Lavamünd ist in zehn Katastralgemeinden gegliedert, slowenische Namen sind in Klammern angegeben (siehe dazu auch Kärntner Slowenen):

  • Ettendorf
  • Großlamprechtsberg
  • Hart (Dobrova)
  • Lamprechtsberg-Hartneidstein
  • Lavamünd (Labot)
  • Lorenzenberg (Šentlovrenc)
  • Magdalensberg
  • Rabenstein (Rabštajn pri Labotu)
  • Weißenberg
  • Wunderstätten (Drumlje pri Labotu)

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 20 Ortschaften (in Klammern die Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

  • Achalm (147)
  • Ettendorf (308)
  • Hart/Dobrova (147)
  • Krottendorf (136)
  • Lamprechtsberg (178)
  • Lavamünd/Labot (311)
  • Lorenzenberg/Šentlovrenc (67)
  • Magdalensberg/Štalenska gora (449)
  • Pfarrdorf (320)
  • Plestätten (84)
  • Rabenstein/Rabštajn (31)
  • Rabensteingreuth (82)
  • Schwarzenbach (101)
  • St. Vinzenz (6)
  • Unterbergen (74)
  • Unterholz (54)
  • Weißenberg (189)
  • Witternig (23)
  • Wunderstätten/Drumlje (86)
  • Zeil (48)

Nachbargemeinden

St. Paul im Lavanttal St. Georgen im Lavanttal
Ruden Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Eibiswald
Neuhaus Dravograd Dravograd

Geschichte

Blick über den Marktplatz

Das Gemeindegebiet war bei der Elbitz, einem Gelände östlich der Lavantmündung in die Drau, schon zu Zeiten der Römer besiedelt, wie Funde von Gräbern und Münzen zeigen, so dass hier wohl die älteste Ansiedlung im heutigen Lavamünd entstand. Ein Grabmal eines römischen Steingrabs, das heute vor dem Gasthaus zum Adler steht, zeugt von dieser Zeit.

Im Jahr 1091 schenkte Graf Engelbert von Spanheim dem von ihm gegründeten Kloster St. Paul einen Stadelhof zu Lavamünd. Am Fuß des Schlosses entwickelte sich bis zum 14. Jahrhundert ein Straßenmarkt, der durch seine Lage am Zusammentreffen von Lavant und Drau Bedeutung erlangte. Die Gründung des Marktes Lavamünd wird für 1240 vermutet, die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1334. 1461 verlieh Kaiser Friedrich III. dem Markt die Blutgerichtsbarkeit.

Die Ortschaft war mehrmals von Hochwassern der Drau betroffen, 1851 wurde sogar der Hauptplatz überflutet.

Die 1850 gegründete Gemeinde wurde 1921 um die nicht an Jugoslawien gefallenen Teile der Gemeinde Kienberg (Katastralgemeinden Lorenzenberg und Rabenstein) sowie 1958 bzw. 1973 um Teile der aufgelösten Gemeinden Legerbuch und Ettendorf erweitert.

Durch den Bau der Lavanttalbahn 1878 wurde Lavamünd durch die Eisenbahn erschlossen. 1879 fuhr der erste Zug von Wolfsberg nach Unterdrauburg (dem heutigen Dravograd) über Lavamünd. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel der Bahnknoten Unterdrauburg an den damaligen SHS-Staat. Der Korridorverkehr wurde bis 1965 betrieben. Durch den Bau der Jauntalbahn wurde wieder eine inländische Verbindung von Wolfsberg nach Klagenfurt geschaffen, jedoch zweigt die Jauntalbahn bei St. Paul im Lavanttal von der Lavanttalbahn ab. Somit lag Lavamünd an einem toten Gleis nach Jugoslawien. Der Streckenteil Lavamünd – Unterdrauburg wurde nach Eröffnung der Jauntalbahn abgetragen.

Zumindest bis ins 19. Jahrhundert verlief die Sprachgrenze bei Lavamünd.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg marschierten am 3. Dezember 1918 über Unterdrauburg kommend jugoslawische Truppen in Lavamünd und St. Paul ein und drohten weiter ins Lavanttal einzudringen. Im Zuge des Kärntner Abwehrkampfs konnte Lavamünd allerdings noch vor Jahresende wieder befreit werden. Es folgte ein Waffenstillstand, der am 29. April 1919 durch eine erneute jugoslawische Offensive gebrochen wurde. Dadurch war Lavamünd bis zur Kärntner Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 wieder jugoslawisch besetzt. Bei der Volksabstimmung verlief die Demarkationslinie unmittelbar durch das Gemeindegebiet. Bei der Abstimmung stimmten in der Gemeinde Lavamünd 92,9 % für Österreich. Da dies das für Österreich zweitbeste Ergebnis darstellte, wurde 1959 das Motiv des Gemeindewappens von einer Schüssel mit Johannishaupt zu einer stilisierten Wahlurne geändert.

Bevölkerungsentwicklung

Lavamünd hatte von 1991 bis 2001 eine positive Geburtenbilanz (+121), aber eine negative Wanderungsbilanz (−391). In den folgenden 10 Jahren gab es bereits 24 Todesfälle mehr als Geburten und es zogen um 400 mehr Personen von der Gemeinde weg als zuwanderten.[4]

Die Marktgemeinde Lavamünd hatte zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 3.548 Einwohner, davon waren 97,9 % österreichische Staatsbürger. Als Umgangssprache gaben 98,2 % Deutsch, 0,3 % Slowenisch und 0,7 % Kroatisch an. 96,8 % bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche, 0,5 % zur evangelischen Kirche und 0,4 % zum Islam. 1,7 % der Bevölkerung war ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Lavamünd
Pfarrkirche Ettendorf
Pfarrkirche Lorenzenberg ob Lavamünd

Wirtschaft und Infrastruktur

In Lavamünd liegen wesentliche Teile des Kraftwerks Lavamünd (einem Laufkraftwerk an der Drau), sowie des Kraftwerks Koralpe, eines Pumpspeicherkraftwerks. Bei Sanierungsarbeiten im Stauraum des Kraftwerks Lavamünd wurde in den 1970er Jahren der Naturbadesee Lavamünd künstlich angelegt.

Verkehr

Politik

Gemeindeamt Lavamünd

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • bis 2013 Herbert Hantinger (ÖVP)
  • 2013–2021 Josef Ruthardt (SPÖ)
  • seit 2021 Wolfgang Gallant (LWG).[9]

Wappen

Der Markt Lavamünd führte seit dem 17. Jahrhundert ein Marktwappen, das als Motiv die sogenannte „Johannesschüssel“, d. h. das abgeschlagene Haupt des Johannes auf einer Schüssel, zeigte. Nachdem die drastische Darstellung von der Gemeinde nicht mehr als zeitgemäß empfunden wurde, fasste man 1959 den Beschluss für ein neues Gemeindewappen. Man entschloss sich für eine stilisierte Darstellung der Volksabstimmung von 1920: Eine Wahlurne in verwechselten Farben mit einem grünen Stimmzettel (als Bekenntnis für Österreich, der Stimmzettel für Jugoslawien war weiß) erinnert daran, dass die Gemeinde bei dem Plebiszit mit 96,9 % nach Pustritz (heute Teil der Gemeinde Griffen) das beste Ergebnis für Österreich einbrachte. Im Schildfuß stehen die silbernen Wellenlinien für die Flüsse Lavant und Drau.

Die amtliche Blasonierung des Gemeindewappens lautet: „Ein durch eine silberne Linie geteilter Schild, dessen unteres blaues Feld durch zwei silberne Wellenlinien geteilt ist. In dem oberen, von gold und blau gespaltenen Feld eine auf der Teilungslinie ruhende, aus der Spaltenlinie wachsende Urne in gewechselten Farben, aus der der obere Teil eines schräggestellten grünen Stimmzettels herausragt.“[10]

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 1. März 1963 verliehen. Die Fahne ist Blau-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Historische Landkarten

Commons: Lavamünd  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Millionen für Hochwasserschutz auf ORF-Kärnten vom 16. Oktober 2018, abgerufen am 17. Oktober 2018
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Michael Wedekind: Nationalsozialistische Besatzungs und Annexionspolitik in Norditalien 1943 bis 1945. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2003, S. 18
  4. Statistik Austria, Ein Blick in die Gemeinde Lavamünd, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 14. Februar 2019.
  5. Gemeinderatswahl 2003. Land Kärnten, abgerufen am 7. November 2021.
  6. Gemeinderatswahl 2009. Land Kärnten, abgerufen am 7. November 2021.
  7. Gemeinderatswahl 2015. Land Kärnten, abgerufen am 7. November 2021.
  8. Gemeinderatswahl 2021. Land Kärnten, abgerufen am 7. November 2021.
  9. Lavamünd. In: orf.at. Abgerufen am 30. März 2021.
  10. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 166

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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 19 Colonne XII Section NW (später 5354/1). Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1877/78, Lavamünd, St. Paul, Soboth Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 19 Colonne XII Section SW (später 5354/3). Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1878, Unterdrauburg, unteres Mießtal Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Geologische Karte Unterdrauburg: Geologische Spezialkarte der Republik Österreich neu aufgenommen und herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt. Topographische Spezialkarte Nr. 5354 Zone 19 Kolonne XII. Für die Spezialkarte neu aufgenommen von H. Beck (Kärntner Tertiär und St. Pauler Berge) i.d.Jahren 1920, 1927 u. 1928, A. Kieslinger (kristallines Gebirge und jugoslawischer Anteil) i.d.Jahren 1924-1928, Fr. Teller (Kalkalpen Antei) i. Jahre 1889, A.Winkler (steirisches Tertiär) i.d.Jahren 1920, 1922, 1925-1928. Mit Benützung der älteren Aufnahmen von F. Rolle (1856), ferner der geologischen Karte i. M. 1:14.400 des Wieser Bergreviers von V. Radimsky (1875) und der Übersichtskarte i. M. 1:10.000 des Wies-Eibiswalder Kohlenreviers des Rev.Bergamtes Graz (1913) und der geolog. Karte i.M. 1:50.000 des Wieser Reviers von G. Hiesleitner (1926) Geologische Bundesanstalt Geologische Bundesanstalt, Republik Österreich (Mitarbeiter siehe Description)
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