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vom 13.12.2020, aktuelle Version,

Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus

Der Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus ist den Opfern von Nationalsozialismus und Faschismus im Bezirk Ried im Innkreis gewidmet und stellt eine Erweiterung der stadtgeschichtlichen Ausstellung des Innviertler Volkskundehauses dar. Die Initiative für dieses Projekt war von der ARGE Lern- und Gedenkort ausgegangen.[1] Die Grundlage bildet die Publikation „Nationalsozialismus im Bezirk Ried im Innkreis. Widerstand und Verfolgung 1938-1945“ von Gottfried Gansinger, ergänzt durch Forschungen von ARGE-Mitgliedern.[2][3] Im Mai 2015 fand die feierliche Benennung des Hauses Roßmarkt Nr. 29 mit „Charlotte-Taitl-Haus“ statt. Im Mai 2017 fand die feierliche Eröffnung des Lern- und Gedenkortes statt.[4][5][6]

Charlotte Taitl (geb. 15. Mai 1896 in Thomasroith/Ottnang – gest. 16. Oktober 1944 Auschwitz) ist eines der 196 bisher bekannten Opfer von Nationalsozialismus und Faschismus im Bezirk Ried.[7] Den Opfern ihre Namen zurückzugeben und sie so der Vergessenheit zu entreißen war das Ziel.

Auf Biografie-Stelen im Umgang werden die Daten und Lebensgeschichten von 26 Opfern erzählt. In einer Infobox am Ende des Raums sind alle Informationen zum Nationalsozialismus und der Zeit davor und danach im Bezirk Ried angebracht. Weitere vertiefende Information kann mittels eines Touchscreens abgerufen werden, zudem ist eine Arbeitsstation mit PC und Internetzugang für Recherchearbeiten vorhanden.

Der Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus ist eine inklusive Ausstellung mit gleichwertigem Informationszugang für alle. Durch Oral-History-Interviews, historische Tondokumente, Gebärdensprache, mittels QR-Code abrufbare Leichter-Lesen-Texte werden neue Technologien zur Informationsgewinnung eingesetzt.

Räumlich grenzt der Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus an die Stadtbücherei an, durch die die Ausstellung zu deren Öffnungszeiten kostenlos zugänglich ist. Im Durchgangsbereich der Passage lenken Schwarzblechtafeln mit den Geburts- und Todesdaten der Opfer die Besucher zum Eingang. Der Raum selbst erschließt sich über das Gedenken und ist als „white cube“ ausgeführt, um Raum für Erinnern, Gedenken, Nachdenken, … zu bieten.

  1. M.u.T. Innviertel: Zeitgeschichte. Abgerufen am 6. März 2018.
  2. Lern- und Gedenkort. In: Ried im Innkreis. (ried.at [abgerufen am 6. März 2018]).
  3. KirchenZeitung: Geschichte ist kein Indianerspiel. Abgerufen am 6. März 2018.
  4. Der Lern- und Gedenkort Charlotte-Taitl-Haus wird feierlich eröffnet. Abgerufen am 6. März 2018.
  5. Oberösterreichische Nachrichten: Ein Gedenkort für die 196 Rieder Opfer der NS-Zeit. (nachrichten.at [abgerufen am 6. März 2018]).
  6. Regionalmedien Austria: Lern- und Gedenkort: Charlotte-Taitl-Haus. In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 6. März 2018]).
  7. Gottfried Gansinger: Nationalsozialismus im Bezirk Ried im Innkreis. Widerstand und Verfolgung 1938-1945. Studienverlag GmbH, 2016, ISBN 978-3-7065-5478-7, S. 368 S.