Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
Dies ist Version . Es handelt sich nicht um die aktuelle Version und kann folglich auch nicht geändert werden.
[Zurück zur aktuellen Version]    [Diese Version wiederherstellen]
vom 24.12.2013, aktuelle Version,

Lucio Silla

Werkdaten
Titel: Lucio Silla
Originalsprache: Italienisch
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto: Giovanni di Gamerra
Uraufführung: 26. Dezember 1772
Ort der Uraufführung: Mailand
Spieldauer: ca. 3 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Rom; 79 v. Chr.
Personen
  • Lucio Silla (Lucius Cornelius Sulla) (Tenor)
  • Cecilio, römischer Senator (Sopran)
  • Giunia, Cecilios Braut (Sopran)
  • Lucio Cinna, Freund Cecilios (Sopran)
  • Celia, Schwester Sillas (Sopran)
  • Aufidio, Vertrauter Sillas (Tenor)
  • Chor

Lucio Silla („Lucius Sulla“) ist eine Opera seria (Dramma per musica) in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 135). Sie handelt von dem römischen Diktator Lucius Cornelius Sulla Felix und dessen - historisch verbürgtem - Rücktritt.

Orchesterbesetzung

2 Flöten, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, 2 Pauken, Streicher, Cembalo

Handlung

Die Handlung spielt in Rom im Jahr 79 v. Chr. - Cecilio, den Silla wie viele andere seiner Feinde aus Rom verbannt hatte, ist heimlich nach Rom zurückgekehrt, um seine Braut Giunia wiederzusehen. Giunia ist die Tochter des Gaius Marius, Sillas Todfeind. Silla will Giunia zwingen, ihn zu heiraten, was diese aber ablehnt. Heimlich treffen sich Cecilio und Giunia. Sillas Schwester Celia liebt derweil Cecilios Freund Cinna. Cecilio will Silla ermorden, scheitert aber und wird ins Gefängnis geworfen. Im Gefängnis nehmen Cecilio und Giunia Abschied voneinander. Doch Silla lässt schließlich Gnade walten: Er verzichtet auf Giunia und gibt sie Cecilio zur Frau. Auch Celia und Cinna dürfen heiraten. Alle Verbannten dürfen heimkehren, Silla tritt zurück und stellt die Republik wieder her.

Musik

Lucio Silla ist - nach Mitridate, re di Ponto - Mozarts zweiter Beitrag zur Gattung der Opera seria. Im Vergleich zu dem zwei Jahre älteren Mitridate hat Mozart beträchtlich an Reife gewonnen. Die Musik erfüllt mustergültig die Anforderungen, die an eine Opera seria gestellt wurden. Zugleich erhebt sich die Musik des erst sechzehnjährigen Komponisten aber schon deutlich über das Niveau der Zeitgenossen, etwa im Hinblick auf den Reichtum der Erfindungen, die differenzierte Harmonik und die kunstvolle, ungewöhnlich stark von Bläsern geprägte, Instrumentation. Die Musik bietet eine große Vielfalt verschiedener Ausdrucksformen und Charaktere. Am Ende des ersten Akts sind mehrere Nummern zu einer großen Szene verbunden. Mehrere Grabes- und Gefängnisszenen gaben Mozart Gelegenheit zu einer äußerst individuellen und expressiven Musik. An drei Stellen - in jedem Akt ein Mal - tritt auch der Chor auf.

Entstehung

Lucio Silla schrieb Mozart für die Mailänder Karnevalsaison 1773. Den Auftrag bekam er bereits im März 1771 in Verona nach dem großen Erfolg seines Mitridate (ebenfalls in Mailand). Der Text stammt von Giovanni di Gamerra (1743–1803), dessen Vorliebe für Schauriges und Unheimliches - er ließ die Leiche seiner Frau ausgraben und verbrennen, um ihre Asche immer mit sich führen zu können - sich auch im Text des Lucio Silla niederschlägt. Giovanni di Gamerra sandte seinen Text an den Altmeister der Opera seria, Pietro Metastasio, zur Durchsicht, der an dem Text auch einige Veränderungen vornahm. Die Arien schrieb Mozart, wie üblich, im Rahmen der Proben den Sängern auf den Leib. Im Hinblick auf das beschränkte Vermögen des Sängers der Titelrolle vertonte Mozart von den vier für Silla vorgesehen Arien nur zwei. Die Oper war ein großer Erfolg, trotzdem bekam Mozart in Italien keinen weiteren Aufträge mehr.

Literatur

  • Stefan Kunze: Mozarts Opern, Stuttgart 1984
  • Arnold Werner-Jensen: Reclams Musikführer Wolfgang Amadeus Mozart, Stuttgart 1990
  • Silke Leopold, in Leopold u.a.: Mozart-Handbuch, Kassel 2005
  • Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth: Mozarts Opern - Alles von 'Apollo und Hyacinth' bis zur 'Zauberflöte' , Piper Verlag, München 2005