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vom 06.05.2025, aktuelle Version,

Mühldorf (Kärnten)

Mühldorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Mühldorf
Mühldorf (Kärnten) (Österreich)
Mühldorf (Kärnten) (Österreich)
Basisdaten
Staat: OsterreichFlagge von Österreich mit drei horizontalen Streifen in Rot, Weiß und Rot Österreich
Land: Kärnten Kärnten
Politischer Bezirk: Spittal an der Drau
Kfz-Kennzeichen: SP
Fläche: 24,36 km²
Koordinaten: 46° 51′ N, 13° 21′ O
Höhe: 613 m ü. A.
Einwohner: 1.022 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 42 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9814
Vorwahlen: 0 47 69
Gemeindekennziffer: 2 06 24
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Mühldorf 10
9814 Mühldorf
Website: www.muehldorf-ktn.at
Politik
Bürgermeister: Erwin Angerer (FPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)
4
4
7
4  4  7 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Mühldorf im Bezirk Spittal an der Drau
Lage der Gemeinde Mühldorf (Kärnten) im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte) LendorfMaltaMühldorfReißeckSachsenburgStallWeißensee
Lage der Gemeinde Mühldorf (Kärnten) im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Mühldorf ist eine Gemeinde mit 1022 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Süden von Österreich im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.

Geographie

Das Gemeindegebiet liegt im untersten Mölltal und wird nördlich von der Reißeckgruppe und südlich von der Kreuzeckgruppe begrenzt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Mühldorf gliedert sich in drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[1]):

  • Mühldorf (928)
  • Rappersdorf (89)
  • Sachsenweg (5)

Einzige Katastralgemeinde ist Mühldorf.

Nachbargemeinden

Trebesing / Lendorf
Reißeck Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Lurnfeld
Sachsenburg
Gemeindeamt in Mühldorf
Pfarrkirche Sankt Vitus
Sternhof aus dem Jahr 1470, renoviert 2001
Eine der alten außer Betrieb stehenden Mühlen am Mühldorfer Bach
Mühldorfer Bach
Klinzerschlucht

Geschichte

In der älteren Forschung ging man davon aus, dass Muldorf erstmals in einer Urkunde von Papst Alexander III., unterzeichnet am 6. April 1177 in Venedig, genannt sei. In diesem Dokument ist der weitgestreute Besitz des Stifts Millstatt detailliert beschrieben. Der Standort dreier erwähnter Sudpfannen zur Salzgewinnung, die Stadt Halla, ist mit Bad Reichenhall und nicht mit Mühldorf gleichzusetzen.[2] Mühldorf erhielt seinen Namen von den zahlreichen Mühlen, die entlang des Mühldorfer Baches errichtet wurden. Von den ursprünglich elf Mühlen arbeiten heute noch zwei, die Trattner Mühle und die Glanzer Mühle zählen zu den bekanntesten Kunstmühlen Oberkärntens.

1844 wurde in Mühldorf von Johann Hopfgartner die gleichnamige Lodenfabrik errichtet, welche bis in die 1990er-Jahre produzierte[3] und weit über die Grenzen hinaus bekannt war.

Neben der vorherrschenden Landwirtschaft war auch der Bergbau lange Zeit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.[4] Bis 1918 bestand ein Hammerwerk in dem Mühldorfer Raffinier- und Tiegelstahl hergestellt wurde. 1920 errichteten die Treibacher Chemiewerke das Kraftwerk Mühldorf am Seebach. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von den österreichischen Draukraftwerken abgelöst. Früher war auch die Flößerei, der Abbau von Kalk und das Brennen von Ziegel sowie Bergbau (Asbest und Talk) von Bedeutung. Die Landwirtschaft war aber nach wie vor ein wichtiges Standbein für die einheimische Bevölkerung. Der Grundbesitz verteilte sich bis 1848 auf die Grundherrschaften von Millstatt, Oberfalkenstein, Sommeregg und Sachsenburg.

1850 konstituierte sich die Ortsgemeinde Mühldorf, diese wurde 1865 der Marktgemeinde Obervellach angeschlossen und kam elf Jahre später zur Ortsgemeinde Kolbnitz. Ab 1913 war Mühldorf zunächst bis 1973 selbstständig und wurde dann im Zuge der Gemeindereform in die Gemeinde Reißeck eingemeindet. Im Jahre 1992 erlangte die Gemeinde nach einer Volksabstimmung wieder ihre Eigenständigkeit.

1898 wurden Teile eines Badehauses aus der Römerzeit auf der Haselangerwiese freigelegt. 2017 weisen geophysikalische Untersuchungen der Nachbarschaft auf weitere Gebäude hin. Seit April 2018 erfolgen noch im September 2022 laufende Grabungen. Ergebnis ist eine 2000 Jahre alte Siedlung, Nahrungsreste lassen auf Reichtum und Handel schließen. Silberbergbau wird vermutet, der hier noch bis zum Mittelalter lief. Die Josephinische Landesaufnahme verzeichnet noch Bergwerksgruben und auf Bergbau hinweisende Flurnamen.[5][6]

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Mühldorf 963 Einwohner, davon sind 92,5 % österreichische und 3,4 % kroatische Staatsbürger. 80,8 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 6,1 % zur evangelischen Kirche, 1,8 % zum Islam. 6,7 % der Einwohner sind ohne religiöses Bekenntnis.[7]

Die Gemeinde wuchs von 410 Einwohnern im Jahr 1869 auf über 1.000 Einwohner in der Mitte des 20. Jahrhunderts, um danach wieder leicht zu sinken. Eine positive Wanderungsbilanz stabilisiert seit der Jahrtausendwende die Bevölkerungszahl.[8]

Bevölkerungsentwicklung

Mühldorf: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2024
Jahr     Einwohner
1869
 
410
1880
 
426
1890
 
485
1900
 
529
1910
 
665
1923
 
708
1934
 
753
1939
 
822
1951
 
1.114
1961
 
1.039
1971
 
979
1981
 
973
1991
 
892
2001
 
963
2011
 
1.007
2021
 
1.006
2024
 
1.004
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die Pfarrkirche Mühldorf wurde 1177 erstmals urkundlich erwähnt und ist dem hl. Vitus geweiht.
  • Die Filialkirche Heiliger Andreas in Rappersdorf liegt etwa 1,5 km östlich von Mühldorf. Sie wurde 1388 erstmals urkundlich erwähnt.
  • Das profane Bauwerk des Sternhofs, direkt am Mühldorfer Bach gelegen, wurde im Jahre 1470 erbaut und 2001 renoviert. Im Freiheitskampf gegen die Franzosen im Jahr 1809 befand sich darin das Hauptquartier des Kärntner und Tiroler Landsturms unter Kommando des Obristen Johann Baptist Türk, einem Freund und Mitkämpfer von Andreas Hofer.
  • Indoor-Kletterpark „The Rock“ mit ca. 1.200 m² Kletterfläche. Die Halle enthält einen Boulderraum, Vorstieg-, Toprope- und Übungswände mit einer Höhe zwischen 11 und 16 m, sowie ein Informationszentrum des Nationalparks Hohe Tauern, ein Fitnesscenter und ein Bistro.

Naturdenkmäler

  • Barbarossaschlucht (auch Klinzerschlucht genannt)

Wirtschaft und Infrastruktur

Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind Landwirtschaft, Gewerbe und Fremdenverkehr. In der Landwirtschaft überwiegt die Viehhaltung, die wichtigsten Gewerbebetriebe sind eine Mühle und holzverarbeitende Betriebe. Die Gemeinde zählt jährlich zwischen 5000 und 10.000 Übernachtungen mit einer flachen Spitze im Sommer.[9][10]

Wirtschaftssektoren

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Betriebsanzahl und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[11][12][13]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[14] 2011 2001 2021[14] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 14 28 24 16 13 13
Produktion 20 13 14 96 74 46
Dienstleistung 50 51 25 213 169 74

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Verkehr

  • Eisenbahn: Durch das Gemeindegebiet verläuft die Tauernbahn. Am Bahnhof Mühldorf-Möllbrücke halten nur wenige Regionalzüge.[15] Der nächste Bahnhof mit regelmäßiger Schnellbahnverbindung ist Möllbrücke-Sachsenburg an der Drautalbahn,[15] rund 4 Kilometer entfernt.
  • Straße: Die wichtigste Verkehrsverbindung ist die Mölltal Straße B106.
  • Rad: Die Möll entlang führt der Glockner Radweg R8.

Politik

Gemeinderat und Bürgermeister

Der Gemeinderat von Mühldorf hatte bis 2021 11 Mitglieder und seither bedingt durch eine höhere Einwohnerzahl 15 Mitglieder.[16]

Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2003 Erwin Angerer (FPÖ).[16][19]

Wappen

Das Wappen wurde Mühldorf nach der neuerlich erlangten Selbständigkeit am 21. Juni 1994 verliehen. Die Blasonierung lautet: Von Grün und Gold durch einen schrägrechten, in verwechselten Farben geteilten Wellenbalken geteilt, oben begleitet von einem goldenen Mühlrad, unten von einem grünen M.

Das grüne M im unteren Teil, dessen Aufnahme von der Gemeinde ausdrücklich erbeten wurde, steht sowohl für den Orts- und Gemeindenamen als auch für die Möll, die zusätzlich im Wellenbalken symbolisiert wird. Im oberen Teil des Wappens befindet sich ein goldenes Mühlrad. Die Fahne von Mühldorf ist Grün-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.[20]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Mühldorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  2. Axel Huber: Die Teilhabe des Klosters Millstatt an einem Salzbrunnen im (Bad) Reichenhall im Jahre 1177. In: Geschichtsverein für Kärnten (Hrsg.): Carinthia I. 208. Jahrgang. Klagenfurt 2018, S. 135–139.
  3. Infotafel zur Lodenfabrik aus Mühldorf, Foto auf Wikimedia Commons
  4. Gemeinde Mühldorf | Geschichte
  5. Bemerkenswerte Römerfunde im Mölltal ORF.at, 27. Juli 2022, abgerufen am 27. Juli 2022.
  6. Wo ein Bad, da auch eine Siedlung ... archaeologie-erlebnis.eu, 2022, abgerufen am 27. Juli 2022.
  7. Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
  8. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Mühldorf, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 3. März 2019.
  9. Daten und Fakten. Gemeinde Mühldorf, abgerufen am 19. Oktober 2023 (österreichisches Deutsch).
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Mühldorf, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Mühldorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  12. Ein Blick auf die Gemeinde Mühldorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  13. Ein Blick auf die Gemeinde Mühldorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  14. 1 2 STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  15. 1 2 Fahrplan. ÖBB, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  16. 1 2 Mühldorf: Angerer-Ära geht 2021 in die vierte Runde. In: meinbezirk.at. 26. Januar 2021, abgerufen am 5. März 2021.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Mühldorf. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 5. März 2021.
  18. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Mühldorf. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 5. März 2021.
  19. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl 2021 in Mühldorf. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 5. März 2021.
  20. Gemeindewappen - Land Kärnten. Abgerufen am 26. Dezember 2020.

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Old "Kling mill" at Muehldorf, community in the district of Spittal by the Drau, Carinthia , Austria. Eigenes Werk Johann Jaritz
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Klinzerschluch in Mühldorf Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird angenommen, dass es sich um ein eigenes Werk handelt (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben). Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Kmarka als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben).
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Rathhaus von Mühldorf, einer Gemeinde im Bezirk Spittal an der Drau / Kärnten / Österreich Eigenes Werk Johann Jaritz
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Mühlbach in der Gemeinde Mühldorf im Bezirk Spittal an der Drau, Kärnten, Österreich. Eigenes Werk Johann Jaritz
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Parish church Saint Vitus at Muehldorf, community in the district of Spittal by the Drau, Carinthia, Austria Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 62572 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) Eigenes Werk Johann Jaritz
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Der Sternhof in Mühldorf, Bezirk Spittal/Drau, Kärnten, Österreich. Das Gebäude wurde 1470 erbaut und 2001 renoviert. Zum Bauernhof gehört ein umfangreicher Waldbesitz, weshalb die Besitzer Herrenbauern genannt werden. Vom Sternhof aus dirigierte der Freischarführer Johann Baptist Türk 1809 den Oberkärntner Widerstand gegen Napoleon. Der Sternhof ist im Eigentum von Uwe Scheuch und Kurt Scheuch . In den 1940er Jahren nach dem Ende des zweiten Weltkriegs gab es unter Großvater Robert Scheuch am Hof Versammlungen von Altnazis . Seither gilt der Sternhof als eine der Geburtsstätten des Verbands der Unabhängigen (VDU), einer Sammelpartei für aus dem später die FPÖ hervorging. Eigenes Werk Johann Jaritz
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