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vom 03.03.2021, aktuelle Version,

Flattach

Flattach
Wappen Österreichkarte
Flattach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Spittal an der Drau
Kfz-Kennzeichen: SP
Fläche: 98,70 km²
Koordinaten: 46° 56′ N, 13° 8′ O
Höhe: 696 m ü. A.
Einwohner: 1.185 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 12 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9831
Vorwahlen: 0 47 85
Gemeindekennziffer: 2 06 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Nr. 73, 9831 Flattach
Website: flattach.gv.at
Politik
Bürgermeister: Kurt Schober (ULF)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)
10
5
10  5 
Insgesamt 15 Sitze
  • ULF: 10
  • TAFF: 5
Lage von Flattach im Bezirk Spittal an der Drau
LendorfMaltaMühldorfReißeckSachsenburgStallWeißensee
Lage der Gemeinde Flattach im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Flattach ist eine Gemeinde mit 1185 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Süden von Österreich im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.

Geographie

Der Hauptort liegt im Mölltal auf 699 m Seehöhe. Auch die meisten anderen Ortsteile liegen im Mölltal, während der flächenmäßig größte Teil des Gemeindegebietes auf das Seitental der Fragant entfällt. Das 98,7 km² große Gemeindegebiet wird nördlich von der Goldberggruppe und südlich von der Kreuzeckgruppe begrenzt. Höchster Punkt ist das Schareck mit 3122 m ü. A.[1]

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Flattach mit den beiden Katastralgemeinden Flattach und Fragant umfasst neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[2]):

  • Außerfragant (273)
  • Flattach (390)
  • Flattachberg (96)
  • Grafenberg (27)
  • Innerfragant (49)
  • Kleindorf (143)
  • Laas (89)
  • Schmelzhütten (83)
  • Waben (35)

Nachbargemeinden

Rauris (ZE) Bad Gastein (JO) Mallnitz
Großkirchheim Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Obervellach
Mörtschach Stall
Schmelzhütten um 1900

Geschichte

Der Name Flattach leitet sich vermutlich vom alpenslawischen blato für Moos ab.[3] Die Gemeinde Flattach konstituierte sich erst 1895 durch Ausgliederung aus der Marktgemeinde Obervellach.[4] Neben der heute noch vorherrschenden Land- und Forstwirtschaft spielte hier früher auch der Kupferbergbau eine wichtige Rolle. So weist der Name des Ortsteils Schmelzhütten noch auf die montane Vergangenheit hin. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurden der Tourismus (Raggaschlucht und Skigebiet am Mölltaler Gletscher) sowie die Kraftwerksgruppe Fragant zu wirtschaftlich bedeutsamen Faktoren innerhalb der Gemeinde.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Flattach 1.373 Einwohner, davon besitzen 97,0 % die österreichische und 1,6 % die deutsche Staatsbürgerschaft. 95,1 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 1,6 % zur evangelischen Kirche, 1,8 % der Bevölkerung ist ohne religiöses Bekenntnis.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Von den beinahe 100 Quadratkilometer Gesamtfläche entfallen 37 auf Wald und 29 auf Almen. Mehr als ein Viertel der Fläche ist hochalpines Ödland, nur vier Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche.[6] Bis in die 1970er Jahre bestand ein Almweg, über den das Vieh von Kolm-Saigurn im Salzburgischen über den Fraganter Tauern (2754 m) auf die Hochweiden der Fragant getrieben wurde.

Von den rund 400 Arbeitsplätzen in der Gemeinde entfallen zwanzig auf die Landwirtschaft, 150 auf den Produktionssektor und 240 auf Dienstleistungen. Der größte Arbeitgeber im Produktionssektor ist die Energieversorgung, im Dienstleistungssektor sind es Beherbergung und Gastronomie.[7]

Kraftwerk

In Außerfragant befindet sich das Turbinenhaus der Kraftwerksgruppe Fragant, eines Speicherkraftwerkes der KELAG, das Wasser nicht nur aus Stauseen in der Fragant, sondern auch aus der Zirknitz und der Wölla bezieht.

Tourismus

Naturschauspiel Raggaschlucht

Heute ist der Tourismus ein wichtiges Standbein. In der Gemeinde Flattach befindet sich der Mölltaler Gletscher. Weiters befinden sich die bekannte Raggaschlucht sowie die Duisburgerhütte des DAV, das Fraganter Schutzhaus und die Dr. Hans Widder-Jugendherberge des Alpenverein Klagenfurt (OeAV) sowie das Weißseehaus der Naturfreunde in der Gemeinde.

Flattach zählt rund 150.000 Übernachtungen im Jahr, wobei die Sommer- und die Wintersaison etwa gleich stark sind.[8]

Verkehr

Die Gemeinde Flattach liegt an der Mölltalstraße (B 106).

Wildwasserarena Möll Flattach

Die 2014 gebaute Wildwasserarena Möll Flattach ist eine Wildwasseranlage mit fest installierten Slalomtoren im natürlichen Flussbett der Möll für das Wildwasserpaddeln, Playboating, Hydrospeed, Sit-on-Top und Rafting, sowie zum Trainieren und für Wettkämpfe im Wildwasserrennsport, Kanuslalom und Freestyle. Die Strecke ist 350 m lang, 15 m breit, hat einen Höhenunterschied von 3 m, einen mittleren Abfluss von 10–20 m³/s[9] und wasserstandsabhängig den Schwierigkeitsgrad III. Auf der Strecke wurden 2015 Österreichischen Staatsmeisterschaften im Kajak-Slalom und im Kanu-Freestyle ausgetragen.[10]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Flattach hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister

Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2009 Kurt Schober (ULF vorher FPK).[13]

Wappen

Die Gemeinde legte schon 1959 unter Hinweis auf eine frühere Verwendung mit dem Gezähe (Hammer und Schlegel) das Motiv eines Wappens fest, bekam dafür jedoch keine Bewilligung, und auch in der Folge konnten weitere Entwürfe wegen inhaltlicher oder formaler Mängel nicht berücksichtigt werden. Auch Versuche des Kärntner Landesarchivs, 1977 Elemente der Landschaft und Wirtschaft sowie später einen Krebs (slow. rak) als namengebendes Symbol für die Raggaschlucht einzubringen, schlugen fehl. 1990 beschloss die Gemeinde ein Wappen mit landschaftlich-touristischen Motiven (Seilbahn, Raggaschlucht), was jedoch aufgrund heraldischer Mängel von der Landesregierung nicht bewilligt wurde. So brachte erst ein weiterer Anlauf 2005 den Durchbruch, als aus einer Kombination verschiedener Entwürfe das Wappen in der heute gültigen Form festgelegt wurde – Flattach war damit die letzte Kärntner Gemeinde, der ein Wappen verliehen wurde.

Die Gemeinde erhielt am 8. Mai 2006 die Berechtigung zur Führung eines Wappens und einer Flagge mit folgender Beschreibung:[14]

„Von Blau und Schwarz geteilt, oben mit silbernem Dreispitzberg, dessen mittlere Spitze den Hauptrand berührt, unten ein silberner Gegenkeil, an der Herzstelle ein rotes Peltonrad. Die Fahne zeigt die Farben Blau-Rot mit eingearbeitetem Wappen.“

Der silberne Keil stellt die markante Raggaschlucht dar, aus der die stilisierte Bergkulisse des Mölltaler Gletschers herausragt. Das rote Peltonrad steht für die Stromerzeugung durch das Speicherkraftwerk Fragant.

Partnergemeinde

Flattach pflegt eine Partnerschaft mit Waghäusel in Baden-Württemberg (Deutschland).

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Flattach  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Flattach  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. www.austrianmap.at 1:50000
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  3. Die Slavia submersa in Österreich: ein Überblick und Versuch einer Neubewertung
  4. Kärntner Landesarchiv, Obervellach, Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 13. März 2019.
  5. Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 2. März 2019.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Flattach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Flattach, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Flattach, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  9. Pegel Flattach
  10. Wildwasserarena Flattach
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Flattach. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 3. März 2021.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Flattach. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021.
  13. Bürgermeister - Politik - Gemeinde Flattach. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
  14. Flattach, Wappen- und Fahnenverleihungsurkunde. (PDF) Kärntner Landesregierung, 9. Mai 2006, abgerufen am 23. Dezember 2020.

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