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vom 04.05.2022, aktuelle Version,

Maria Luise Thurmair

Maria Luise Thurmair geb. Mumelter (* 27. September 1912 in Bozen (Südtirol); † 24. Oktober 2005 in Germering bei München) war eine katholische Theologin, Schriftstellerin und Kirchenlieddichterin.

Leben

Maria Luise Thurmairs Vater war Ernst Mumelter, der letzte österreichische Bezirkshauptmann in Bozen. Politischer Druck erzwang die Umsiedlung der Familie nach Innsbruck. Dort bestand sie ihre Matura, studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte ein, hörte aber auch Vorlesungen in Kunstgeschichte und Theologie[1], unter anderem bei Josef Andreas Jungmann SJ Vorlesungen zu Liturgik. Mit einer Arbeit über Irene von Byzanz wurde sie promoviert. 1941 heiratete sie den Münchner Dichter Georg Thurmair (1909–1984). Das Paar hatte sechs Kinder und lebte seit 1956 in München. Sie starb am 24. Oktober 2005 in Germering bei München.

Schaffen

Maria Luise Thurmair tat sich wie auch ihr Ehemann in der katholischen Jugendbewegung hervor, besonders in der liturgischen Bewegung. Während der Kriegsjahre begann sie, am Innsbrucker Kirchengebetbuch Gotteslob mitzuarbeiten. Auch an der Gestaltung mehrerer deutscher Diözesangebet- und -gesangbücher war sie beteiligt. Später folgten die Mitarbeit an Singende Gemeinde, am Kirchenlied, die Übersetzung monastischer Hymnen und eine Reihe von Büchern. Mit der Familie hielt sie sich zu einer Gemeinde, in der die Oratorianer sowie ein weiterer Priester bereits früh die Messen auf Deutsch zelebrierten und wo „die Gemeinde deutsche Kirchenlieder sang“[1].

Während des Krieges erschienen Liebesgespräche im Krieg, ein lyrischer Dialog zwischen Georg und Maria Luise (Neuauflage 1981 im Aventinus-Verlag).

Vor allem aber leistete sie eine umfangreiche Vortragstätigkeit zu Fragen von Glauben, Ehe, Kirchenjahr, Erstkommunion und religiöser Erziehung; und seit 1963 die Mitarbeit am Gotteslob, dem Gebet- und Gesangbuch aller deutschsprachigen katholischen Bistümer (außer Schweiz und Liechtenstein). 25 Lieder finden sich heute im Stammteil des Gotteslobs; in der 1975er Ausgabe waren es noch 44 gewesen. Von ihr selbst stammen 38 Liedtexte. Kein anderer Lieddichter ist im Gotteslob so oft vertreten wie sie. In der Hauptkommission zur Vorbereitung des Gesang- und Gebetbuchs war sie die einzige Frau. Auch in das Evangelische Gesangbuch (EG) wurden mehrere ihrer Lieder aufgenommen, im Stammteil sind dies die Lieder unter den Nummern 178.6, 178.7, 178.8 (Advents-, Oster- und Pfingst-Kyrie), 227 (Dank sei dir, Vater, für das ewge Leben), daneben gibt es in vielen Regionalteilen weitere Lieder. Sodann ist sie mit vier Liedern auch im Gesangbuch der Evangelisch-methodistischen Kirche vertreten.

Der Papst hat sie mit dem Orden Pro Ecclesia et Pontifice ausgezeichnet.

Werke

Prosa (Auswahl)

  • Liebesgespräche im Krieg
  • Fünf Paar Kinderschuhe

Liedtexte im Gotteslob

  • 158 (alt: 103) Tau aus Himmelshöhn (Kyrie-Ruf)
  • 159 (alt: 129) Licht, das uns erschien (Kyrie-Ruf)
  • — (alt: 137) Tag an Glanz und Freuden groß (nach Dies est laetitiae)
  • — (alt: 147) Sieh, dein Licht will kommen
  • 268 (alt: 164) Erbarme dich, erbarm dich mein (nach Psalm 51)
  • — (alt: 175) Christus, Gotteslamm (Kyrie-Ruf)
  • 773 (Würzburg; alt: 185) Du schweigst, Herr (Kreuzweg-Lied)
  • 344 (alt: 244) Komm herab, o Heilger Geist (nach Veni Sancte Spiritus)
  • 165 (alt: 246) Send uns deines Geistes Kraft (Kyrie-Ruf)
  • 348 (alt: 248, 2–4) Du heller Schein, du lebendig Licht
  • 347 (alt: 249) Der Geist des Herrn erfüllt das All
  • 349 (alt: 250) Komm, o Tröster, Heilger Geist
  • 467 (alt: 259, 2–5) Ihr Sonnen und Monde (nach Psalm 148)
  • 395 (alt: 261) Den Herren will ich loben (nach dem Magnificat)
  • — (alt: 274) Dich will ich rühmen, Herr und Gott (nach Psalm 145)
  • — (alt: 275) König ist der Herr (nach Psalm 99) – auch im Gesangbuch der Evangelisch-methodistischen Kirche
  • 427 (alt: 289) Herr, deine Güt ist unbegrenzt (nach Psalm 36)
  • 428 (alt: 292) Herr, dir ist nichts verborgen (nach Psalm 139) – auch im Gesangbuch der Evangelisch-methodistischen Kirche
  • — (alt: 458) Herr, Gott im Himmel, dir sei Ehre (nach dem Gloria)
  • 164 (alt: 485) Der in seinem Wort uns hält (Kyrie-Ruf)
  • 171 (alt: 486) Preis und Ehre Gott dem Herren (nach dem Gloria)
  • 354 (alt: 489) Gott ist dreifaltig einer (Credo-Lied)
  • — (alt: 518) Herr Jesus, König ewiglich (Kyrie-Strophen)
  • 160 (alt: 524) Gott des Vaters ewger Sohn (Kyrie-Ruf)
  • 183 (alt: 533) Dir Vater Lobpreis werde
  • — (alt: 544) Das Geheimnis lasst uns künden (nach Pange lingua)
  • 850 (Würzburg; alt: 545) Lobe, Zion, deinen Hirten (nach Lauda Sion)
  • — (alt: 552) Alles Leben ist dunkel
  • — (alt: 568) Komm, Herr Jesu, komm
  • — (alt: 572) Salve – Maria, Königin (nach einem älteren Salve-Regina-Lied)
  • 530 (alt: 577) Maria, Mutter unsres Herrn (nach einem älteren Alma-Redemptoris-Mater-Lied)
  • 540 (alt: 607) Laßt uns den Engel preisen
  • 882 (Würzburg; alt: 610) Gelobt sei Gott in aller Welt
  • — (alt: 611) In Jubel, Herr, wir dich erheben
  • 880 (Würzburg; alt: 612) Herr, sei gelobt durch deinen Knecht
  • — (alt: 613) Gott sei durch euch gepriesen
  • 484 (alt: 634) Dank sei dir, Vater, für das ewge Leben
  • 84 (alt: 668, 2–4) Such uns heim mit deiner Kraft
  • 384 (alt: — ) Hoch sei gepriesen unser Gott (nach Lk 1,68–79 (Benedictus))
  • 449 (alt: 998/2 Würzburg) Herr, wir hören auf dein Wort
  • 785 (alt: 837 Passau) Seht unsers Herrn Erbarmen im Tempel dargestellt

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 Cornelius Stiegemann: Maria-Luise Thurmair: Im Anfang war ihr Wort. In: katholisch.de. 20. Dezember 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018.