Maria Perschy
Maria Perschy (* 23. September 1938 in Eisenstadt, Burgenland; † 3. Dezember 2004 in Wien) war eine österreichische Filmschauspielerin.
Leben
Maria Perschy erhielt im Alter von 17 Jahren ersten Schauspielunterricht am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, wo unter anderem auch Susi Nicoletti ihre Lehrerin war. Diese verhalf ihr zu einem Vertrag bei der Bavaria Film. Durch den Film Nasser Asphalt (1958, mit Horst Buchholz) wurde die internationale Filmwelt auf sie aufmerksam. Es folgten Engagements in Großbritannien, Frankreich und Hollywood.
Den internationalen Durchbruch schaffte sie an der Seite von Rock Hudson mit Ein Goldfisch an der Leine. Danach lebte sie in Spanien und war in zahlreichen deutschen, italienischen und amerikanischen Filmen zu sehen, unter anderem mit Pierre Brice und Hans-Joachim Kulenkampff. Perschy spielte auch mit in verschiedenen deutschen und internationalen Fernsehserien, so 1970 in zwei Teilen der englischen Fernsehserie Paul Temple (mit Francis Matthews und Ros Drinkwater), in den Serien Die fünfte Kolonne, Hawaii Fünf-Null und auch General Hospital.[1]
Bei Dreharbeiten in Spanien wurde sie im Juli 1971 durch einen Feuerunfall schwer im Gesicht verletzt und war längere Zeit ans Bett gefesselt. Nach mehreren Operationen konnte sie ihre Laufbahn fortsetzen. Als sie im Herbst 1976 von spanischer Seite aufgefordert wurde, anstelle der österreichischen die spanische Staatsbürgerschaft anzunehmen, kehrte sie im Dezember 1976 nach Wien zurück. Danach ging sie nach Los Angeles, arbeitete dort als Übersetzerin sowie in der Antiquitätenbranche und ersteigerte Kunstobjekte im Auftrag ihrer Kunden. 1986 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie von Felix Dvorak an das Stadttheater Berndorf berufen wurde und erfolgreich in vielen seiner Inszenierungen zu sehen war.
Maria Perschy verstarb 2004 in Wien an Krebs und wurde in ihrem Geburtsort Eisenstadt auf dem Friedhof Oberberg, Ortsteil Kleinhöflein beerdigt.[2]
Maria Perschy war nach 1958 sechs Jahre mit dem Schauspieler Joachim Hansen und später mit dem Skifahrer Roger Staub verlobt. 1967 bekam sie eine Tochter. In Los Angeles heiratete sie 1977 den Schriftsteller und Drehbuchautor John Melson, der 1983 durch Suizid starb.[3]
Filmografie (Auswahl)
- 1956: Roter Mohn
- 1956: Nichts als Ärger mit der Liebe
- 1958: Nasser Asphalt
- 1958: Die Landärztin
- 1958: Der schwarze Blitz
- 1959: Natürlich die Autofahrer
- 1960: Call-Girls (I piaceri del sabato notte)
- 1960: Der Held meiner Träume
- 1961: Freud
- 1961: Lebensborn
- 1962: Haß ohne Gnade
- 1962: Wenn beide schuldig werden
- 1963: Der Chef wünscht keine Zeugen
- 1963: Der Henker von London
- 1964: Weiße Fracht für Hongkong
- 1964: Kampfgeschwader 633 (633 Squadron)
- 1964: Heiße Spur Kairo–London (La sfinge sorride prima di morire – stop – Londra)
- 1964: Ein Goldfisch an der Leine (Man's Favorite Sport?)
- 1964: Die fünfte Kolonne (Fernsehserie): Zwei Pistolen
- 1965: Die Banditen vom Rio Grande
- 1966: Kommissar X – Jagd auf Unbekannt
- 1966: Die Hexe ohne Besen (Una bruja sin escoba)
- 1966: Frauen, die durch die Hölle gehen (Las siete magníficas)
- 1967: Mister Dynamit – Morgen küßt Euch der Tod
- 1967: Die Pagode zum fünften Schrecken (Five Golden Dragons)
- 1967: Die Rache des Pancho Villa (Los 7 de Pancho Villa)
- 1969: Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (El castillo de Fu Manchu)
- 1969: Dr. med. Fabian – Lachen ist die beste Medizin
- 1970: Paul Temple (Fernsehserie): Mord in München (Murder in Munich)
- 1971: Mord in der Rue Morgue (Murders in the Rue Morgue)
- 1973: Die Stunde der grausamen Leichen (El jorobado de la Morgue)
- 1973: Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen (El buque maldito)
- 1973: Blue Eyes of the Broken Doll (Los ojos azules de la muñeca rota)
- 1974: Ein Mädchen fällt vom Himmel (Le Dessous du ciel) (TV)
- 1976: Die Standarte
- 1983: Zeit der Geier (Vultures)
- 1986: Ringstraßenpalais (Fernsehserie)
- 1986: Tatort: Der Tod des Tänzers
- 1990: Eine Frau namens Harry
- 1998: Mörderisches Erbe – Tausch mit einer Toten
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 196 f.
Weblinks
- Maria Perschy in der Internet Movie Database (englisch)
- Rudolf Ulrich: Maria Perschy – Schauspielerin. In: Österreich Journal, Ausgabe 88 vom 13. Oktober 2010, online, S. 115–116.
Einzelnachweise
- ↑ Maria Perschy 66-jährig gestorben bei derstandard.at, abgerufen am 20. Mai 2018.
- ↑ knerger.de: Das Grab von Maria Perschy
- ↑ Schauspielerin Maria Perschy gestorben bei spiegel.de, abgerufen am 20. Mai 2018.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Perschy, Maria |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Filmschauspielerin |
GEBURTSDATUM | 23. September 1938 |
GEBURTSORT | Eisenstadt, Burgenland, Österreich |
STERBEDATUM | 3. Dezember 2004 |
STERBEORT | Wien, Österreich |
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
---|---|---|---|---|
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Grab Maria Perschy-Friedhof Oberberg Eisenstadt | Eigenes Werk | Wellano18143 | Datei:MariaPerschy.jpg | |
Maria Perschy (* 23. September 1938 in Eisenstadt; † 3. Dezember 2004 in Wien) war eine österreichische Filmschauspielerin. | Eigenes Werk | Udo Grimberg | Datei:Maria Perschy.jpg | |
Signatur von Maria Perschy | Eigenes Werk | Udo Grimberg | Datei:Maria PerschyII.jpg |