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vom 02.02.2022, aktuelle Version,

Max Pallenberg

Max Pallenberg (1909)
Zygmunt Skwirczyński: Max Pallenberg (rechts, 1911)

Max Pallenberg (* 18. Dezember 1877 in Wien, Österreich-Ungarn; † 26. Juni 1934 bei Karlsbad, Tschechoslowakei) war ein österreichischer Sänger (Bariton), Schauspieler und Komiker. Er war „einer der bedeutendsten Charakterkomiker seiner Zeit“[1] und spielte häufig unter der Regie von Max Reinhardt.

Leben

Max Pallenberg wurde am 18. Dezember 1877 in Wien II. Leopoldstadt, Wintergasse (seit 1956 Hartlgasse) 7 als Sohn des aus Galizien nach Wien eingewanderten Brandweiners Markus Pallenberg und seiner Frau Kressel (auch Therese) geb. Korsower geboren.[2] Nach einer Ausbildung zum Schauspieler trat Pallenberg bei einer Wanderbühne und an Provinztheatern auf, bevor ihn Josef Jarno 1904 an das Theater in der Josefstadt in Wien engagierte. 1908 ging er als Operettenkomiker an das Theater an der Wien, sang unter anderem in der Uraufführung von Franz Lehárs Operette Der Graf von Luxemburg und spielte 1910/11 am Deutschen Volkstheater in Wien. Seit 1911 spielte Pallenberg in München , 1914 wurde er von Max Reinhardt an das Deutsche Theater nach Berlin verpflichtet, wo er seinen künstlerischen Durchbruch erzielte und mit Glanzrollen wie dem Schluck in Gerhart Hauptmanns Schluck und Jau und dem Peachum in der Dreigroschenoper bald einer der bekanntesten Charakterkomiker seiner Zeit wurde.

Seit den 1920er Jahren unternahm er internationale Gastspielreisen, trat wiederholt in Wien auf und hatte hier in der von Hugo von Hofmannsthal für ihn geschriebenen Titelrolle der 1923 uraufgeführten Komödie Der Unbestechliche einen besonderen Erfolg. Weitere große Rollen waren die Titelrolle in Liliom (1922), der Theaterdirektor in Sechs Personen suchen einen Autor (1924), sowie die Titelrolle in Max Brods und Hans Reimanns Bühnenadaption von Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk (1928) in der Regie von Erwin Piscator. Zu Pallenbergs wichtigsten Rollen bei den Salzburger Festspielen zählen der Mephisto in Faust, Argan in Der eingebildete Kranke (1923), der Teufel in Jedermann (1926) und Truffaldino in Turandot, alle in der Regie von Max Reinhardt.

Pallenberg spielte in mehreren Stumm- und Tonfilmen, so 1915 in Max und seine zwei Frauen und in Fritz Kortners Der brave Sünder (1931). Am 20. Februar 1917 heiratete Pallenberg in Berlin-Charlottenburg Fritzi Massary, eine der größten Diven der 1920er Jahre.[3] 1933 ging er mit seiner Frau nach Österreich ins Exil. 1934 starb er bei einem Flugzeugabsturz bei Karlsbad in der Tschechoslowakei.[4] Sein Grab befindet sich im Urnenhain der Feuerhalle Simmering (Abteilung ML, Gruppe 16, Nummer 1G). 1955 wurde die Pallenbergstraße in Wien-Hietzing nach ihm benannt.

Grabstätte von Max Pallenberg

Charakterisierung

Bei der Beschreibung des Charakterkomikers Pallenberg werden seine große Gestaltungskraft, seine Improvisationskunst und sein sprachlicher Variationsreichtum genannt. Er gilt als Repräsentant des kritischen Volkstheaters. In seinem Spiel bezog er Aggressivität und Groteske mit ein, ebenso die Kritik der Rollen.[1] Herbert Ihering schrieb: „Schauspielerisch ist Pallenberg die verwegenste Konsequenz des Improvisationskomikers der commedia dell'arte.“[5] Kurt Tucholsky beschrieb Max Pallenberg einmal als „ein Teufel, ein entgleister Gott, ein großer Künstler“.

Filmografie

  • 1912: Pampulik als Affe
  • 1912: Pampulik kriegt ein Kind
  • 1915: Max und seine zwei Frauen
  • 1915: Pampulik hat Hunger
  • 1915: Der rasende Roland
  • 1915: Kapellmeister Pflegekind
  • 1921: Die Nacht und der Leichnam
  • 1931: Der brave Sünder

Literatur

Commons: Max Pallenberg  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Wolfgang Beck: Pallenberg, Max. In: Brauneck, Beck: Theaterlexikon 2. 2007, S. 545. ISBN 3-499-55650-2
  2. Israelitische Kultusgemeinde Wien, Geburtsbuch F Teil 2, Reihenzahl 6811, Onlineressource: Geburtsbuch IKG Wien (Onlinefassung). Zur frei erfundenen Geschichte, daß er ursprünglich Max Pollack geheißen habe und, als er eines Tages den Namen Pallenberg auf einer Werbetafel am Kölner Hauptbahnhof las, diesen Namen zu seinem Künstlernamen machte, vgl. H. Rudolf Mückler: Josef Pallenberg 1882-1946. Sein Leben, seine Kunst, seine Tiere. Bongers, Recklinghausen 1992, ISBN 3764704330.
  3. Quelle: Heiratsurkunde Nr. 65, Standesamt Berlin-Charlottenburg, Landesarchiv Berlin.
  4. Georg Markus: Das letzte Gastspiel. Max Pallenbergs tödlicher Flugzeugabsturz, 26. Juni 1934. In: Alles nur Zufall?: Schicksalsstunden großer Österreicher. Amalthea Signum, 2014, ISBN 978-3850028783. (online)
  5. zitiert nach: Wolfgang Beck: Pallenberg, Max, 2007

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Max Pallenberg-Feuerhalle Simmering (ML-16-1G) Eigenes Werk Wellano18143
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Max Pallenberg, 1877–1934. Alte Künstlerkarte. Autor/-in unbekannt Unknown author
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Schallplatte von Max Pallenberg (Wien 1908) Eigenes Werk Zylberglajs
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Zygmunt Skwirczyński Julius Korngold Max Pallenberg (rechts) 1911 Österreichs Illustrierte Zeitung, 1911, Heft 14, Seite 348f. http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=oiz&datum=19110101&seite=14&zoom=33 daraus Ausschnitt Zygmunt Skwirczyński
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