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vom 20.09.2012, aktuelle Version,

Meta Menz

Meta Menz (* 11. April 1906 in München; † 10. Jänner 1990 in Wien) war ab Ende der 1920er Jahre als Percussionistin und Tänzerin in Mary Wigmans Truppe sowie ab 1931 auch als Lehrende an der Mary-Wigman-Schule tätig. Anschließend war sie Solotänzerin am Stadttheater in Münster (Westfalen), an den Städtischen Bühnen in Freiburg im Breisgau sowie Ballettmeisterin und Solotänzerin am Stadttheater Baden bei Wien.

Leben

Obwohl Meta Menz die Aufnahmsprüfung an der Akademie der bildenden Künste in München bestanden hatte, besuchte sie stattdessen ab 15. April 1926 Mary Wigmans Dresdner Schule für modernen Tanz[1], wo sie später selbst Geräuschrhythmik unterrichtet hat, für die sie schon in den Jahren zuvor bei Wigmans Auftritten verantwortlich war.

1930 wirkte sie beim Münchner Tänzerkongress als Tänzerin in dem von Mary Wigman choreografierten und von Albert Talhoff geschaffenen Chorwerk Das Totenmal zu Ehren der Toten im Ersten Weltkrieg mit.

Anfang der 1930er Jahre begleitete Menz gemeinsam mit dem Pianisten Hanns Hastings Wigman auf zwei mehrmonatigen Amerika-Tourneen und sorgte mit diversen Percussionsinstrumenten, wie Gongs, Zimbeln, Trommeln und Klanghölzern, für die musikalische Begleitung der Tänze.

Zwischen 1934 und 1936 war Menz 1. Solotänzerin am Stadttheater in Münster (Westfalen). Anschließend war sie 1. Solotänzerin und stellvertretende Tanzmeisterin an den Städtischen Bühnen in Freiburg im Breisgau. Anlässlich der Olympia-Festspiele tanzte sie 1936 erneut in der Mary-Wigman-Gruppe in Berlin und studierte daneben bei Tatjana Gsovsky.

Ende 1939 übersiedelte Menz nach Wien, wo sie im August 1941 den Cafétier Hans Weigel geheiratet hat. Zwischen September 1941 und September 1942 war sie Ballettmeisterin und Solotänzerin am Stadttheater Baden in Baden bei Wien.[2]

Anschließend hat sie im Café Koralle, dem Kaffeehaus ihres Mannes, mitgearbeitet, das in Wien wegen des großen Angebotes an in- und ausländischen Zeitungen und Zeitschriften, den Modeheften sowie der Tanzbar ein Begriff war:

„Junge Leute studierten in der Koralle, Redakteure schrieben ihre Artikel lieber in der Koralle, als im Verlag der „Kleinen Zeitung“ in der Seegasse. Die Gäste konnten sogar auf Wunsch aus dem Kaffeehaus geweckt werden. Der Schriftsteller Leo Perutz war täglicher Gast (sehr heikel in der Farbskala seines Kaffees), zu den Besuchern der Diele gehörten Maria Eis, Werner Krauß, Franz Theodor Csokor, Eugen Roth, Oskar Werner, etc. General Lehmann mit seinem täglichen Bekanntenkreis. Mit der klassischen Kapelle von Wilhelm Schild, Viktor Prinz, Emo Weihovsky wurde ein sehr kultiviertes Publikum gewonnen.[3]

Familiäres

Als Tochter des Münchner Architekten Ludwig Menz war Meta Menz die Schwester der Pianistin, Cembalistin und Reiseschriftstellerin Julia Menz sowie Schwägerin der Trickfilmzeichnerin, Graphikerin und Kinderbuchillustratorin Susi Weigel, deren Bruder sie geheiratet hat.

In den 1980er Jahren versuchte sie, Archive und Bibliotheken für die Übernahme und Aufarbeitung ihres Vorlasses sowie des Nachlasses ihrer 1944 verstorbenen Schwester Julia zu begeistern. Nach Meta Menz' Tod ist der Großteil von Julia Menz' Nachlass sowie Meta Menz' eigene tanztheater- und musikhistorisch interessante Sammlung über ihre Wigman-Zeit großteils verloren gegangen. Nur ein Ordner mit historischen Fotografien, Dokumenten und Pressespiegeln aus der Zeit ihres Engagements bei Mary Wigman blieben im Besitz ihrer österreichischen Verwandtschaft erhalten.

Fotografie

Quellen

  • Deutsches Bühnenjahrbuch (Jahrgänge 1935 - 1945)
  • Rollettmuseum-Stadtarchiv, Stadtgemeinde Baden
  • Walter Sorell: Mary Wigman - ein Vermächtnis. Noetzel, Wilhelmshaven 1986. ISBN 3-7959-0464-1.
  • Mary Wigman: Liebe Hanya: Mary Wigman's letters to Hanya Holm. University of Wisconsin Press 2004.
  • The New Yorker. Jan 24, 1931.
  • Ruth Seinfel: Congo Drum Booms Rhythm for Miss Wigman's Dances. New York Evening Post. 19. January 1931. Page 7. Anlässlich der 1931 erfolgten Amerika-Tournee porträtiert der Artikel Mary Wigmans Rhythmusduo Hanns Hastings und Meta Menz, die zudem auf einer Fotografie zu sehen sind.
  • An Impressive Moment in "Der Weg". The Emporia Daily Gazette. 2. February 1933. Page 5. Der Artikel nennt Meta Menz als Mitglied von Mary Wigmans Amerika-Tournee-Truppe im Jahr 1932/33.
  • Information zu Mary Wigman tanzt (1932). Musik: Hanns Hasting, Meta Menz.
  • Der zugehörige historische Film: Mary Wigman tanzt. Musik: Hanns Hasting, Meta Menz.

Einzelnachweise

  1. Mary Wigman tanzt mit ihrer Meisterklasse Klassen I, IIa und Assistentinnen. Sonntag 21. April 1929. Vormittags 11 Uhr im Staatlichen Schauspielhaus. 7. Sonder-Veranstaltung. Musikalische Begleitung: Will Goetze, Irmgard Paulig. Tänzerinnen: Liselot Huck, Mascha Lidolt, Annemarie Franke, Linnie Ferrik, Lore Geissler, Meta Menz, Gretl Curth, Toni Ottenheimer, Eva Busch, Claire Hilsenrath, Jlse Laredo, Tina Flade, Hertha Westmann. Dresden: Dresdener Volksbühne e.V., 1929.
  2. Auskunft Rollettmuseum-Stadtarchiv, Stadtgemeinde Baden
  3. Meta Weigel: Brief vom 26. August 1978 an Hans Weigel. Nachlass Hans Weigel in der Wienbibliothek.