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vom 27.03.2022, aktuelle Version,

Mitterndorfer Senke

Die Mitterndorfer Senke im niederösterreichen Wiener Becken ist eines der größten Grundwasservorkommen Europas.

Sie verläuft vom Raum Neunkirchen und dem Steinfeld im Süden über Ebreichsdorf, wo sie ihre schmalste (2 km) und tiefste Stelle erreicht, und Mitterndorf bis Fischamend im Norden. Der rund 40 km lange und 8 km breite tektonische Grabenbruch wurde in der Eiszeit mit Schotter gefüllt und ist bis zu 150 m tief. Das Alter der Schotter-Ablagerungen wird auf etwa 400.000 Jahre geschätzt und ist somit jünger als das umliegende Wiener Becken. Die Wasseroberfläche liegt auf etwa 200 m ü. A. und ist somit in weiten Gebieten nahe dem Bodenniveau. Der Wasserzufluss erfolgt großteils über Schmelzwasser aus dem Schneeberggebiet.

Zahlreiche Wasserversorgungsunternehmen haben hier ihre Pumpwerke. So beziehen die Wasserleitungsverbände an der Thermenlinie Wiener Neustadt, Baden, Mödling, der Triestingtaler Wasserleitungsverband oder der Wasserverband nördliches Burgenland hier ihr Trinkwasser. Auch die Stadt Wien ergänzt ihren Wasserbedarf mit der dritten Wiener Wasserleitung hier, um Verbrauchsspitzen abzudecken.

1969 wurde eine Verordnung zum Schutz des Grundwasservorkommens in der Mitterndorfer Senke erlassen.[1] Zu großen Problemen führen immer wieder Verunreinigungen durch ehemalige Deponien und illegalen Ablagerungen von ölkontaminiertem Erdreich, Haus- und Industriemüll.[2][3] Bekanntester Fall ist die „Fischer-Deponie“, die in den 1970er und 1980er Jahren zu einer Kontamination des Grundwassers in Teilen der Mitterndorfer Senke führte.

Fischer-Deponie (1989)

2010 wurde die Entfernung der unter dem Namen „Aluminiumschlackedeponie“ bekannt gewordenen Altlast N-06[4] südwestlich von Wiener Neustadt beschlossen, bei der 580.000 m³ Massen behandelt und entsorgt werden sollen.[5] Im Juli 2013 wurde die von der Bundesaltlastensanierungsges.m.b.H (BALSA) eingebrachte Umweltverträglichkeitsprüfung formell beendet, so dass nun die auf 10 Jahre Dauer veranschlagte Sanierung beauftragt werden konnte.[6][7] Mit Jahresbeginn 2017 begann ein Konsortium mehrerer Unternehmen mit der Sanierung der Deponie.[8]

Einzelnachweise

  1. Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft vom 11. April 1969 zum Schutze des Grundwasservorkommens in der Mitterndorfer Senke ris.bka.gv.at, abgerufen am 12. März 2012.
  2. ORF.at: Pestizide verseuchen Mitterndorfer Senke, 15. April 2010, abgerufen am 22. Juli 2013.
  3. Die Presse.com: Vorwurf: Firma verseucht Wasser, Land profitiert (Memento vom 11. Mai 2012 im Internet Archive), 12. September 2011.
  4. Umweltbundesamt Österreich: Beschreibung der Altlast N6: Aluminiumschlackendeponie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umweltbundesamt.at, Jänner 1991, abgerufen am 22. Juli 2013.
  5. Magistrat der Stadt Wiener Neustadt: @1@2Vorlage:Toter Link/www.wiener-neustadt.gv.at(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: UVP für Räumung der Aluminiumschlackendeponie wird Anfang Oktober beantragt) , Pressemeldung vom 14. September 2011, abgerufen am 22. Juli 2013.
  6. ORF.at: Grünes Licht für Altlast-Sanierung, 22. Juli 2013.
  7. NÖ Landesregierung: UVP-Verfahren der Aluschlackendeponie Wiener Neustadt abgeschlossen, Pressemeldung, 22. Juli 2013.
  8. Sanierung der Aluminiumschlackendeponie startete. In: Niederösterreichische Nachrichten. 16. Januar 2017, abgerufen am 12. August 2018.