Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 01.07.2022, aktuelle Version,

Morbus Ahlbäck

Klassifikation nach ICD-10
M87.06 Idiopathische aseptische Knochennekrose : Unterschenkel [Fibula, Tibia, Kniegelenk]
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Der Morbus Ahlbäck ist eine akute Nekrose (Gewebsuntergang) im druckbelasteten Teil des Oberschenkelknochens am Kniegelenk.

Er zählt zu den aseptischen (nicht durch eine Infektion verursachten) Osteonekrosen. Er findet sich meist an der inneren (medialen) Kondyle (Knochenrolle) des kniegelenkbildenden Anteils des Oberschenkelknochens. Als Ursache werden Durchblutungsstörungen der versorgenden Arterien vermutet; eventuell auch mechanische Überlastung. Betroffen sind überwiegend Frauen jenseits des 60. Lebensjahres. Die Erkrankung ist häufiger bei Personen mit Stoffwechselerkrankungen, Diabetes, Alkoholismus, unter Chemotherapie, oder nach langdauernder Steroidbehandlung.[1]

Die Einteilung in Stadien I-IV nach Koshino richtet sich nach der Bildgebung (St. I = nur im MR und Szintigramm sichtbar; St. II = leichte Aufhellungslinie im Röntgenbild; St. III = deutlich im Röntgenbild sichtbar, St. IV = eingebrochen und deformiert).

Erstbeschreiber war 1968[2] der schwedische Radiologe Sven Ahlbäck.

Krankheitsbild

Charakteristisch sind schlagartig auftretende Schmerzen.

M. Ahlbäck (konventionelle Schichtaufnahme)

Im Frühstadium zeigt sich im Röntgenbild die Osteolyse durch eine Aufhellung der Knochensubstanz. Nicht in allen Fällen ist die Osteolyse umgeben von einem Sklerosesaum. Mit Hilfe der Computertomographie kann das genaue Ausmaß der Zerstörung des Knochens auch schon in frühen Stadien dargestellt werden. Die Knochenszintigraphie zeigt manchmal eine Nuklidanreicherung in der Umgebung des abgestorbenen Knochenstücks.

Eine nachgewiesen wirksame konservative Therapie gibt es bisher nicht. Eine retrospektive Studie beschreibt allerdings Erfolge der hyperbaren Sauerstofftherapie.[3] Schmerzmittel und Antiphlogistika können versucht werden. Sinnvoll sind meistens (unikondyläre) Schlittenprothesen oder (bikondyläre) Totalendoprothesen.

Einzelnachweise

  1. Andreas Kurth, Uwe Lange: Fachwissen Osteologie. Elsevier Health Sciences, 2018, ISBN 978-3-437-29894-3, S. 288 (google.de [abgerufen am 1. Februar 2022]).
  2. S. Ahlbäck: Osteonecrosis of the knee--radiographic observations. In: Calcified Tissue Research. 1968, ISSN 0008-0594, S. Suppl:36–36b, doi:10.1007/BF02065218, PMID 5724867.
  3. von Reumont J, Fabian A, et al.: HBO-Therapie bei aseptischen Kniegelenkknochennekrosen. Trauma und Berufskrankheit 6 (2004): 35-40. doi:10.1007/s10039-003-0826-9

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Nekrose des medialen Femurkondylus (M. Ahlbäck) bei einer 68-jährigen Frau eigenes Archiv Mehlauge
CC BY-SA 3.0
Datei:M. Ahlbäck.JPG
The Rod of Asclepius overlaid with a caution symbol Star of life caution.svg with Nuvola apps important.svg Gigillo83
CC BY-SA 3.0
Datei:P medicine caution.svg