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vom 07.11.2020, aktuelle Version,

Palais Harrach (Freyung)

Palais Harrach an der Freyung
Palais Harrach, Detail des Portals
Palais Harrach, Treppe

Das Palais Harrach ist ein Wiener Stadtpalais an der Freyung im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt.

Geschichte

An der Stelle des heutigen Palais Harrach standen drei kleinere Häuser, die durch Jörg von Puchheim baulich verbunden wurden. Im Jahr 1626 kaufte diesen Bau Reichsgraf Karl von Harrach. Von den Harrachs wurde dieser Bau jedoch 1658 an die Familie Auersperg verkauft.

Da das alte Wohngebäude kurz vor der zweiten Türkenbelagerung im Jahre 1683 abbrannte, wurde es wieder verkauft. Die Ruine kaufte der Botschafter Graf Ferdinand Bonaventura von Harrach, sodass der Bauplatz wieder an den Besitz der Familie Harrach zurückfiel. Um 1690 im Auftrage des Grafen Ferdinand Bonaventura Harrach ein neuer Palast errichtet.

Es kam zu einer Abkehr von den bisher üblichen Bautraditionen und einer Neuorientierung an der Barockarchitektur Italiens. Die Planungen stammen vom Architekten Christian Alexander Oedtl. Es wurde auch der römische Architekt Domenico Martinelli (1650–1718) in die Planungen einbezogen. Steinmetzaufträge ergingen an den Wiener Meister Veith Steinböck sowie Giovanni Battista Passerini und Sebastian Regondi aus Kaisersteinbruch. Der harte Kaiserstein wurde unter anderem für Portale, Säulen und die Feststiege verwendet. In den Ausgaben, das Gebäude auf der Freyung betreffend, ist mehrmals zu lesen: „…ist ein kaiserlicher Wagen in den Kaiser-Steinbruch um Stein zu der Gartentüre gefahren, dem Kutscher und Vorreiter, jedem 3 Mahlzeiten, - mehr auf 6 Pferd über eine Nacht um Heu, Stroh und Stallgeld…“.

Die Treppe beschrieb Graf Harrach im Tagebuch als „weitter undt nit so gach (steil) im Vergleich mit der Anlage in den Tuilerien und … schöner und galanter … als die im Madrider Palais des Herzogs Infantado.

Das Palais beherbergte beispielsweise die Harrachsche Gemäldesammlung. Durch einen Bombenangriff 1944 wurde es schwer beschädigt, nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1948–1952 wiederhergestellt.

Es diente von 1994 bis 2003 dem Kunsthistorischen Museum als Ort für laufende Sonderausstellungen, Lesungen, Vorträge und Konzerte.

Rechts vom Palais war der Garten, der im Lauf der Zeit immer mehr verkleinert wurde. Heute erinnert eine kleine Grünfläche daran. Bis zum Bombenangriff 1944 stand hier ein Gartenpavillon von Johann Lucas von Hildebrandt, der eine scharfe Grenze zwischen Freyung und Herrengasse bildete.

Das Palais Harrach befand sich im Besitz der Firma ÖRAG-Immobilien; heute steht es im Eigentum einer 2015 von Karl Wlaschek hinterlassenen Stiftung.[1]

Einzelnachweise

  1. Karl Wlascheks Immobilien im ersten Wiener Gemeindebezirk, in: Falter (Wochenzeitung), Nr. 33 / 2015, 12. August 2015, S. 16

Literatur

  • Günther Heinz: Katalog der Graf Harrach’schen Gemäldegalerie. Palais Harrach, Wien 1960, OCLC 630481301.
  • Hellmut Lorenz: Domenico Martinelli und die österreichische Barockarchitektur, Das Stadtpalais Harrach, u.a. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1991, ISBN 3-7001-1859-7.
  • Wilhelm Georg Rizzi, Hellmut Lorenz, Luigi A. Ronzoni u. a.: Palais Harrach: Geschichte, Revitalisierung und Restaurierung des Hauses an der Freyung in Wien. Universitätsverlag Rudolf Trauner, Linz 1995, ISBN 3-85320-713-8.
Commons: Palais Harrach  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Palais Harrach Eigenes Werk Thomas Ledl
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