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vom 19.05.2025, aktuelle Version,

Pfänder

Pfänder
Der Pfänder von der Hafenmole in Bregenz
Der Pfänder von der Hafenmole in Bregenz
Höhe 1062 m ü. A.
Lage Vorarlberg, Österreich
Gebirge Allgäuer Alpen
Dominanz 3,3 km Hirschberg
Schartenhöhe 77 m Einschartung zum Hochberg nahe der Bushaltestelle Eichenberg Trögen
Koordinaten 47° 30′ 27″ N,  46′ 49″ O
Pfänder (Allgäuer Alpen)
Pfänder (Allgäuer Alpen)
Gestein Nagelfluh
Erschließung Straße, Pfänderbahn
Normalweg Autostraße oder verschiedene Spazier- und Wanderwege von Bregenz oder Lochau
Besonderheiten Berghaus Pfänder, Alpenwildpark, Kiosk, Kinderspielplatz
Auf dem Pfänder
Auf dem Pfänder
Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Der Pfänder ist ein 1062 m ü. A. hoher Nebengipfel des Hochbergs im Pfänderstock der Allgäuer Alpen. Er liegt am Ostende des Bodensees und gilt als "Hausberg" von Bregenz, liegt jedoch großteils auf dem Gemeindegebiet von Lochau. Mit seiner Aussicht auf den Bodensee und auf „240 Alpengipfel“ ist er einer der berühmtesten Aussichtspunkte der Region.

Geografie und Geologie

Der Pfänder ist der dritthöchste Punkt des Pfänderstocks, der sich im Osten des Bodensees, oberhalb von Bregenz und Lochau, über eine Strecke von etwa 5 Kilometern hinzieht. Der höchste Gipfel ist der Hirschberg (1095 m), gefolgt vom Hochberg (1069 m).

Der Pfänder gehört geologisch zur voralpinen Molasse, die sich während der im Paläogen (nach 66 mya) einsetzenden Alpenauffaltung im voralpinen Becken während des Neogens bildete und bei fortdauernder Orogenese verformte und faltete. Die gröberen Bestandteile der Molasse blieben in Alpennähe liegen und formten die sogenannte Nagelfluh und Sandsteine, wie sie am Pfänder in den Wandabstürzen des Känzele unter dem Gebhardsberg zutage treten.

Geschichte

Am ansteigenden Pfänderhang, oberhalb von Lochau, liegt die Wellensteinhöhle. Grabungsfunde weisen dort auf eine Besiedlung in der Spätbronzezeit hin.[1]

Im Dreißigjährigen Krieg hatte der schwedische Reichsfeldmarschall Carl Gustav Wrangel 1646 Schloss Hofen oberhalb von Lochau besetzt und bereitete den Angriff auf Bregenz vor. Dieser erfolgte überraschend am 4. Jänner 1647 vom Pfänder her. Die Verteidigungsstellungen der Kaiserlichen am Haggen und auf dem Pfänder wurden überrannt, die Schweden (8000 Mann) sollen den Spuren der flüchtenden Verteidiger im Schnee gefolgt sein. Diese Flanke des Pfänders heißt deswegen noch heute Schwedenhang, im Jahr 2007 wurde von der Gemeinde Lochau mit Erklärungstafeln der Themenwanderweg „Schwedenweg anno 1647“ auf bereits bestehenden Wanderwegen eingerichtet.

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es Pläne, eine dampf- bzw. elektrobetriebene Zahnradbahn auf den Pfänder zu bauen.[2][3] Sie blieben unverwirklicht.

Hingegen wurde 1927 von der Firma Adolf Bleichert & Co. eine Luftseilbahn von Bregenz auf den Gipfelkamm gebaut und inzwischen mehrfach erneuert. Die Talstation dieser Pendelbahn liegt auf 419 m ü. A., die Bergstation liegt auf 1022 m ü. A.

Seit 1958 steht nahe dem Gipfel der Sender Pfänder des Österreichischen Rundfunks für Radio und Fernsehen, die 94,7 Meter hohe, freistehende Stahlfachwerkkonstruktion dient als Sendeturm.

1973 wurde, um das Verkehrsnadelöhr zwischen Pfänder und Bodensee zu entschärfen, ein Tunnel von Norden, nahe der Grenze zu Deutschland, nach Süden durch den Pfänder geplant. 1975–1980 wurde der Bau von zunächst einer Röhre ausgeführt. Der Autobahntunnel der Rheintal/Walgau Autobahn (A14) bekam zwischen 2007 und 2012 eine zweite Tunnelröhre.

2018 wurde der Fund von mehreren Backenzähnen eines Gomphotheriums am Pfänder bekannt.[4]

Touristische Infrastruktur

Der Höhenunterschied vom Bodensee zum Gipfel beträgt 667 Meter. Der direkte Aufstieg auf dem Wanderweg von Bregenz auf den Pfänder dauert etwa zwei Stunden.

Bei klarem Wetter reicht der Vierländer-Blick (Österreich, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein) von den Allgäuer und Lechtaler Alpen im Osten über den Bregenzerwald, die steilen Gipfel des Arlberggebietes und der Silvretta, weiter über den Rätikon bis zu den Schweizer Bergen und den Ausläufern des Schwarzwaldes im Westen. Zu seinen Füßen liegt der Bodensee, eingerahmt vom Rheintal und dem oberschwäbischen Hügelland.

Unterhalb des Gipfels besteht ein Alpenwildpark mit heimischen Tieren, in dem u. a. Alpensteinböcke, Wildschweine und Rothirsche beobachtet werden können.[5] Bis 2015 wurde dort außerdem eine Falknerei betrieben, die seitdem leersteht.[6]

Für Besucher und Wanderer gibt es ein dichtes Netz von Wanderwegen und eine Seilbahn.[7] Von Eichenberg und von Lochau führt jeweils eine schmale, einspurige Straße zur Bergstation und zum Gipfelrestaurant. An den Straßen befinden sich mehrere Gasthöfe und private Unterkünfte.

Wander- und Pilgerrouten

Drei-Eintausender-Bergwanderung

Bergstation Pfänder (1022 m) – Pfänderspitze (1062 m) – Hub Hirschberg (1095 m) – Richtung Jungholz – Trögen Hochberg (1069 m) – Schüssellehen – Letze – Höhenweg bis Bergstation: (19 Kilometer, Gehzeit rund 5 Stunden)[8][9]

Käse-Wanderweg

Bergstation Pfänder (1022 m) – Moosegg – Einstieg Käse-Lehrpfad mit Schautafeln, Käsereibesichtigung möglich – Trögen Hochberg (1069 m) – Schüssellehen – Lutzenreute Eichenberg-Dorf – Pfänder: (Gehzeit zwischen 3 und 4½ Stunden)[8][9]

Jakobsweg

Über den Pfänder verläuft der von München nach Einsiedeln in der Schweiz führende Jakobsweg. In Möggers überschreitet der Pilger die österreichische Grenze, nach Lustenau verlässt er Vorarlberg Richtung Widnau im Kanton St. Gallen.

Bilder

Aussicht vom Pfänder auf Bregenz und Bodensee im September 2022. Eine ausführliche Beschreibung des Panoramas findet sich hier.
Commons: Pfänder  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte: Historischer Abriss. In: lochau.at. Gemeinde Lochau, abgerufen am 4. Dezember 2015.
  2. Neue Bergbahn. In: Wiener Zeitung. Wien 2. Mai 1907, S. 11 (online [abgerufen am 25. Juli 2009]).
  3. Pfänderbahn Museum: Die Geschichte der Pfänderbahn ist geprägt von Weitsicht. In: pfaenderbahn.at. Abgerufen am 4. Dezember 2015.
  4. Urelefant hinterließ Spuren auf Pfänder. orf.at, 4. Juni 2018; abgerufen am 4. Juni 2018.
  5. Alpenwildpark Pfänder. In: pfaender.at. Ferdinand Kinz KG, abgerufen am 4. Dezember 2015.
  6. Aus für die Adlerwarte am Pfänder. In: Südkurier. Abgerufen am 18. Mai 2015.
  7. Pfänderbahn, Pfänder bei Bregenz am Bodensee. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
  8. 1 2 Aussichtsreiches Wanderparadies Pfänder. (PDF; 92 kB) In: pfaenderbahn.at. Pfänderbahn, abgerufen am 4. Dezember 2015.
  9. 1 2 Wandervorschläge. In: pfaender.at. Ferdinand Kinz KG, abgerufen am 19. Januar 2017.

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Panorama von der Bregenzer Hafenmole auf links die Klause, den Haggen, den Sender , den Pfänder 1.064m , den Hafen und der Skyline. Rechs der Kubus des KUB (Kunsthaus Bregenz). Eigenes Werk böhringer friedrich
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Datei:180° Hafenmole Bregenz.jpg
CC BY-SA 3.0
Datei:Austria-Bregenz-Pfaender.jpg
a map symbol for a mountain, the center is in the middle of the base line - as opposed to Fire.svg Eigenes Werk Herzi Pinki
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Datei:BlackMountain.svg
Das Foto zeigt den Blick vom Pfänder auf Bregenz, das Appenzellerland, den Westlichen Bodensee und den Landkreis und Stadt Lindau. Eigenes Werk J. Strauß
CC BY-SA 4.0
Datei:Blick vom Pfänder auf Bregenz und den Bodensee.jpg
Panorama: Blick vom Pfänder auf den Bodensee Eigenes Werk Rebecca Beiter
CC BY-SA 4.0
Datei:Blick vom Pfänder auf den Bodensee.jpg
Pfänder mit Bregenz vom Bodensee (Ostseite) aus Selbst fotografiert E.peiffer@gmx.net
CC BY-SA 3.0
Datei:Bodensee Pfänder.JPG
Bodensee vom Pfänder (Austria). Eigenes Werk selbst
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Datei:Bodensee vom Pfänder (Aurtia).JPG
Blick von der Pfänderbahn auf Bregenz und Bodensee Eigenes Werk Thyes
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