Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 23.05.2021, aktuelle Version,

Pfarrkirche Gampern

Südostansicht der Pfarrkirche
Flügelaltar

Die römisch-katholische Pfarrkirche Gampern steht im Ort Gampern in der Gemeinde Gampern im Bezirk Vöcklabruck in Oberösterreich. Die auf den heiligen Remigius geweihte Kirche gehört zum Dekanat Schörfling in der Diözese Linz. Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz.

Geschichte

Gampern und seine Umgebung wurde von dem Salzburger Stift St. Peter missioniert und später von den Stiften Mondsee und Mattsee. Bis 1900 war Gampern eine Mattseer Pfarre.[1] 1383 wurde eine Kirche urkundlich genannt.

Die spätgotische Kirche wurde wohl mit dem Baumeister Stephan Wultinger erbaut, der Chor 1486, das Langhaus von 1490 bis 1515, der Turm bis zur Dachgleiche in mehreren Etappen (1515, 1518, 1529). 1890 erfolgte ein Ausbau des Turmes auf eine Höhe von 63 m.[1]

Architektur

An das zweischiffige dreijochige Langhaus mit einem Netzrippengewölbe mit Achtecksternen schließt ein dreijochiger mit einem Dreiachtelschluss mit einem Netzrippengewölbe mit der Wechselberger Figuration. 1950 wurden spätgotische Gewölbefresken hl. Remigius und Evangelistensymbole aus dem Ende des 15. Jahrhunderts freigelegt. Der mächtige Westturm trägt einen neuen Spitzhelm. Das spätgotische verstäbte Nordportal hat eine kreuzgratgewölbte Vorhalle. An der nördlichen Chorwand ist ein reich profiliertes spätgotisches Sakramentshäuschen mit Fialen.

Ausstattung

Der Hochaltar als bedeutender spätgotischer Flügelaltar ist wohl ein Frühwerk des Meisters des Hallstätter Flügelaltars Lienhart Astl, entstanden um 1490 bis 1500. Eine Inschrift-Tafel auf der Rückseite nennt die Jahreszahl 1507.

Als Stifter des spätgotischen Wandelaltars ist der Passauer Domherr und spätere Dompropst Wilhelm IV. von Nothafft belegt, dessen Bildnis mit Wappen auf dem Tafelbild der Darstellung Christi im Tempel verewigt ist. Besonders die Bemalung der Rückseite im voll entwickelten Donauschule-Stil beweist das Kunstverständnis der Stifter.

Bei geöffnetem Altar ist im Schrein die gekrönte Muttergottes als Himmelskönigin mit dem Jesuskind auf dem Arm, flankiert von Kirchenpatron Remigius und hl. Pantaleon zu sehen. Die Flügelreliefs zeigen aus dem Weihnachtsfestkreis Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi und Darstellung im Tempel.

Bei geschlossenem Altar sind Szenen der Passion - Ölberg, Ecce Homo, Kreuztragung und der Kreuzigung dargestellt. Auf den Standflügeln sind links die Heiligen Leonhard, Sebastian und Dionysius, rechts Christophorus, Pantaleon und Ursula zu sehen. Bei diesen Bildern kann eine Übereinstimmung mit Stichen von Michael Wolgemut, dem Lehrer von Dürer, und Martin Schongauer nachgewiesen werden.

Im Gesprenge stehen in der Mitte der hl. Remigius, links der hl. Pantaleon, rechts der hl. Sebastian, außen die hl. Katharina und die hl. Barbara und ganz oben der Auferstandene, ihm zur Seite Maria und Johannes Evangelist.

Auf der Rückseite des Altars befindet sich die im Volksmund bekannte Gamperner Hölle, eine beeindruckende Darstellung des Jüngsten Gerichtes mit Christus als Weltenrichter. Auf der einen Seite lässt Petrus die Guten in den Himmel ein, auf der anderen Seite des Bildes rechts werfen Teufel die Verdammten in den Höllenrachen.

Spätgotisch ist auch die sogenannte ''Piesdorfer Madonna'', die 1485 entstanden sein soll und Übereinstimmungen mit der Madonna des Flügelaltars zeigt. Sie wurde 1936 aus der Filialkirche Piesdorf in die Pfarrkirche übertragen.

Der moderne Tabernakel zeigt in den Mittelfeldern die vier Cherubime und in den zwölf äußeren Feldern die zwölf Apostel in persönlicher Begegnung mit Christus dar, geschaffen vom Metallplastiker Hanns Angerbauer (1957).[2]

Literatur

  • Gampern, Pfarrkirche hl. Remigius. S. 81–82. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Oberösterreich. Von Erwin Hainisch, Neubearbeitet von Kurt Woisetschläger, Vorworte zur 3. Auflage (1958) und 4. Auflage (1960) von Walter Frodl, Sechste Auflage, Verlag Anton Schroll & Co., Wien 1977.
Commons: Pfarrkirche Gampern  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Pfarre Gampern: Geschichte der Pfarrkirche Gampern; abgerufen am 17. Sep. 2017
  2. Der gotische Flügelaltar von Gampern, in: Webpräsenz der Gemeinde Gampern

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Südostansicht der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Remigius in der oberösterreichischen Gemeinde Gampern . Die zweischiffige spätgotische Hallenkirche wurde von 1480 bis 1486 gebaut. Anfang des 16. Jahrhunderts erfolgte die Errichtung des mächtigen gotischen Westturmes bis zur Dachgleiche und 1890 der Ausbau auf eine Höhe von 63 m. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Gampern - Kirche (1).JPG
Flügelaltar der Pfarrkirche Gampern , Oberösterreich. Lienhart Astl , um 1490–1500. Eigenes Werk Uoaei1
CC BY-SA 4.0
Datei:Gampern Kirche Flügelaltar 02.jpg
Piesdorfer Madonna der Pfarrkirche Gampern , Oberösterreich. Unbekannter Meister, 1485 (?). Eigenes Werk Uoaei1
CC BY-SA 4.0
Datei:Gampern Kirche Piesdorfer Madonna 01.jpg
Spätgotisches Sakramentshäuschen der Pfarrkirche Gampern , Oberösterreich Eigenes Werk Uoaei1
CC BY-SA 4.0
Datei:Gampern Kirche Sakramentshaus 01.jpg