Pfarrkirche Gartenstadt
Die Pfarrkirche Gartenstadt ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im Stadtteil Gartenstadt im Bezirksteil Neujedlersdorf des 21. Wiener Gemeindebezirks Floridsdorf. Die Pfarre liegt im Stadtdekanat 21 des zur Erzdiözese Wien gehörenden Vikariates Wien Stadt. Sie ist dem Blut Christi geweiht.
Geschichte
In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen entstand die Notwendigkeit, in den Zuzugsgebieten der Stadt Wien jenseits der Donau neue Pfarrstationen zu errichten. 1926 bis 1933 war der als Gartenstadt konzipierte Karl-Seitz-Hof entstanden. Es gab jedoch wenig Geld für große Kirchenbauten. Daher richtete der spätere Prälat Josef Gorbach in einer der Militärbaracken auf dem ehemaligen Jedleseer Exerzierplatz 1935 eine Notkirche ein und leitete selbst die Gemeinde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Notkirche in den Jahren 1947 bis 1949 renoviert. In den 1960er Jahren entschloss man sich endlich zu einem Neubau an einem geeigneten Bauplatz. Die Wahl fiel dabei auf den ehemaligen Fußballplatz des FAC. Architekt war der Stadtbaurat Alfons Leitl aus Trier. Er war bereits in Deutschland durch Kirchenbauten wie St. Martinus in Aldenhoven und St. Barbara in Mülheim an der Ruhr bekannt geworden. Leitl plante die neue Pfarrstation mit der Kirche zum Hl. Blut Christi, die später die Pfarrkirche der Pfarre Gartenstadt wurde. Der Bau wurde in den Jahren 1962 bis 1964 fertiggestellt. Anfang der 1980er Jahre wurde auf einem Teil des Pfarrgrundes die Wohnhausanlage Prälat Dr. Gorbach Hof errichtet.
Architektur
Eine besondere Herausforderung für den Architekten Alfons Leitl war die Nähe zum monumentalen Karl-Seitz-Hof. Bei der Positionierung der Kirche vermied er dessen strenge Achse und richtete den alleinstehenden Turm auf die tangentiale Dunantgasse aus. Die rechteckige Kirche erhielt ein zentrierendes Zeltdach. Die Wände sind filigran aufgelöst, lassen jedoch nur wenig Licht durch, sodass der Raum mystisch wirkt.[1]
Im Inneren der Kirche sind das Taufbecken und ein Kreuz von Siegfried Walter.
Liste der Pfarrer
- Josef Geist (1964–1973)
- Alfred Hobiger (1973–1984)
- Gustav J. Murlasits (1984–2001)
- Iosif Antoci (2001–2006)
- Pawel Wojciga (2006–2018)
- Wojciech Dworak (seit 2018)
Syrisch-orthodoxe Gemeinde
Seit September 2006 feiert die Pfarrgemeinde der Syrisch-orthodoxen Kirche Wien ihre Gottesdienste in der Blut-Christi-Kirche, und zwar jeweils samstags vor und sonntags nach dem römisch-katholischen Gottesdienst.[2]
Sonstiges
In der Pfarre sind ein Kindergarten und Hort, ein Fußballverein, eine Pfadfindergruppe, die Le+O-Ausgabestelle der Caritas Wien[3], einige Chöre (unter anderem die Chorvereinigung Harmonie) und andere Gruppen beheimatet. Seit 2018 ist Wojciech Dworak Pfarrer.[4] Außerdem ist die Gartenstadt die Heimatpfarre des emeritierter Linzer Bischofs Ludwig Schwarz, dessen Familie 1965 in das Pfarrgebiet zog.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Hrsg.: Architekturzentrum Wien. Band III/3. Residenz Verlag, St. Pölten / Salzburg 2010, ISBN 978-3-7017-3209-8, S. 164–165.
- ↑ Onlineauftritt der Syrisch Orthodoxen Kirche Wien
- ↑ Caritas, Lebensmittel und Orientierung. Abgerufen am 4. Januar 2019.
- ↑ Onlineauftritt der Pfarre Gartenstadt
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
---|---|---|---|---|
Le+O LKW der Caritas bei Essensausgabe in Pfarre Gartenstadt (Wien) | Eigenes Werk | Harald Ulver | Datei:Caritas-LeO-LKW 20170511 0066.jpg | |
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Die römisch-katholische Pfarrkirche hl. Josef in Floridsdorf , ein Stadtteil der österreichischen Bundeshauptstadt Wien . Der Stahlbetonbau wurde nach den Plänen des Architekten Robert Kramreiter ab 1936 errichtet (Grundsteinlegung am 20. September), am 19. Dezember 1937 erfolgte die Benediktion (Segnung) und erst 1958 fand die feierliche Konsekration (Weihe) durch Weihbischof Dr. Josef Streidt statt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Sakralbau schwer beschädigt, jedoch wieder aufgebaut und 1955 im Inneren vollständig renoviert. Von 1983 bis 1985 wurde die Kirche generalsaniert (Weihe des Volksaltars am 12. Oktober 1986): 1 . Die je vier Apostel-Sandsteinfiguren auf drei Stockwerken stammen von den Bildhauern Robert Ullmann , Franz Zorn und Franz Santifaller (Jakobus d. J., Simon, Judas Thaddäus und Thomas). | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Floridsdorf - Kirche, Pius-Parsch-Platz.JPG | |
Die Dunantgasse in Jedlesee, ein Ortsteil im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf . Links im Bild der von 1926 bis 1933 errichtete Karl-Seitz-Hof und in der Achse der Dunantgasse im Hintergrund der Kirchturm der Pfarrkiche Blut Christi . Diese wurde von 1962 bis 1964 nach Plänen des Architekten Alfons Leitl errichtet. | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Jedlesee (Wien) - Dunantgasse.JPG | |
Innenansicht der von 1962 bis 1964 nach Plänen des Architekten Alfons Leitl errichtete Pfarrkiche Blut Christi in Jedlesee , ein Ortsteil im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf . | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Jedlesee (Wien) - Kirche Blut Christi, innen.JPG | |
Die von 1962 bis 1964 nach Plänen von Alfons Leitl errichtete Pfarrkiche Blut Christi in Jedlesee , ein Ortsteil im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf . | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Jedlesee (Wien) - Kirche Blut Christi.JPG |