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vom 12.02.2022, aktuelle Version,

Pfarrkirche Taufkirchen an der Pram

Röm.-kath. Pfarrkirche Mariä Verkündigung in Taufkirchen an der Pram
Langhaus, Blick zum Hochaltar
Langhaus, Blick zur Orgelempore
Inschrift auf der Innenseite des Westportals zum Turmeinsturz 1922 und die Weihe des Neubaus durch Johann Nepomuk Hauser

Die römisch-katholische Pfarrkirche Taufkirchen an der Pram steht im Ort Taufkirchen an der Pram in der Marktgemeinde Taufkirchen an der Pram im Bezirk Schärding in Oberösterreich. Die auf Mariä Verkündigung geweihte Kirche gehört zum Dekanat Andorf in der Diözese Linz. Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz.

Geschichte

Eine Kirche wurde um 1200 urkundlich genannt. Zur Zeit der frühen Kirchenorganisation im Mittelalter gehörten Teile des Gebietes um Taufkirchen an der Pram zur Urpfarre St. Weihflorian. Diese bestand, ebenso wie die Pfarre Münzkirchen, aus Gebieten, die ursprünglich zur Pfarre St. Severin in der Passauer Innstadt gehört hatten.[1] Als eine eigenständige Pfarre wurde St. Weihflorian erstmals 1182 bezeichnet, als sie dem Passauer „Innbruckamt“ inkorporiert wurde,[2] welches dem St. Ägidien-Spital in der Innstadt unterstand.[3] Der Sprengel der Pfarre St. Weihflorian war sehr ausgedehnt: Er lag zwischen dem Wirkungsbereich der Urpfarre St. Severin sowie dem der Urpfarre Münsteuer und umfasste das Gebiet der heutigen Pfarren Brunnenthal, Schärding, St. Florian am Inn, Suben, St. Marienkirchen und Eggerding,[4] dazu außerdem Anteile der heutigen Pfarren Taufkirchen, Lambrechten und Rainbach.[1] Als es im Jahr 1380 zur Verlegung des Sitzes der Pfarre nach Schärding kam, wurde das zu St. Weihflorian gehörende Gebiet um Taufkirchen an der Pram zur Filiale von Schärding.

Die auf einem Hügel situierte gotische Kirche wurde nach der Mitte des 15. Jahrhunderts wohl mit dem Baumeister Stephan Krumenauer erbaut. Der Kirchturm, der sich in den Jahren zuvor bereits stark geneigt hatte,[5] stürzte am 16. Oktober 1922 ein, wobei auch die Orgel zerstört wurde.[6] Er wurde 1923 in der alten Form wiederaufgebaut.

Architektur

An das auffallend hochräumige gotische einschiffige dreijochige sternrippengewölbte Langhaus schließen seitlich vom östlichen Joch je eine quadratische sternrippengewölbte Seitenkapelle an. Der gleich breite dreijochige netzrippengewölbte Chor schließt mit einem Dreiachtelschluss. Im Chor zeigen sich figurale Kapitelle ähnlich der Stadtpfarrkirche Braunau. Der wiederaufgebaute Westturm trägt einen achtseitigen Spitzhelm. Das reich profierte gotische Sakristeiportal hat eine Tür mit gotischen Beschlägen.

Ausstattung

Der Hochaltar ist neugotisch. Die Seitenaltäre um 1630 tragen figurale Zutaten aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Kanzel aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde im 18. Jahrhundert verändert. In der nördlichen Seitenkapelle steht ein Altar von Josef Furthner (1925) und trägt eine gute gotische Muttergottesstatue um 1450/1460. Daneben sind Engelstatuen von Matthias Kager (1771/1774). Im Chor sind vier Ovalbilder in guten Rahmen zu den vier Evangelisten aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. Die Kreuzwegbilder sind aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. In der südlichen Seitenkapelle ist eine Marmorplatte mit einer Ritterfigur zu Wernher von Messenpeck, gestorben 1518, und weitere Wappengrabsteine der Messenpeck.

Die nach dem Turmeinsturz errichtete Orgel war sehr störanfällig, weshalb sie 1996 durch ein neues Instrument von Rowan West ersetzt wurde.[5]

Literatur

  • Taufkirchen an der Pram, Pfarrkirche Mariä Verkündigung. S. 341–342. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Oberösterreich. Von Erwin Hainisch, Neubearbeitet von Kurt Woisetschläger, Vorworte zur 3. Auflage (1958) und 4. Auflage (1960) von Walter Frodl, Sechste Auflage, Verlag Anton Schroll & Co., Wien 1977.
Commons: Pfarrkirche Taufkirchen an der Pram  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Johann Ev. Lamprecht: Beschreibung der k.k. landesfürstl. Gränzstadt Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Wels 1860 (online), S. 276.
  2. Johann Ev. Lamprecht: Beschreibung der k.k. landesfürstl. Gränzstadt Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Wels 1860 (online), S. 275.
  3. Hugo Lerch: Der Streit des Passauer Domherrn und Innbruckmeisters Johann von Malenthein mit dem Passauer Domkapitel 1544–1549. In: Ostbairische Grenzmarken 6 (1962/1963), S. 249–261, hier S. 250–251.
  4. Theodor Ebner: Die Antiesenmündung. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins. Jahrgang 148, Linz 2003, S. 257–284 (zobodat.at [PDF; 2,2 MB]), hier S. 279.
  5. 1 2 Röm.-kath. Pfarramt Taufkirchen (Hrsg.): Festschrift Kirchensanierung. (PDF; 8,16 MB) In: dioezese-linz.at. September 2017, abgerufen am 29. Juli 2020.
  6. Der Kirchturm von Taufkirchen an der Pram eingestürzt. In: Linzer Volksblatt, 18. Oktober 22, S. 4 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb