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vom 13.07.2021, aktuelle Version,

Poßruck

Poßruck / Kozjak
Kobanci, Kobansko
Höchster Gipfel Klementkogel (1052 m ü. A.)
Lage Steiermark, Slowenien
Teil von Lavanttaler Alpen (nach AVE) oder Predalpsko hribovje (nach Reg.Sl.)
Einteilung nach L.d.St. V.3 Poßruck;
i.w.S (mit Košenjak): Reg.Sl. 2.9.2. Kozjak, SOIUSA 20.II.C Kobansko / Dravski Kozjak / Poßruck
Poßruck / Kozjak (Alpen)
Koordinaten 46° 37′ N, 15° 29′ O
f1
p1

Der Poßruck (häufig auch Possruck geschrieben), slowenisch [Dravski] Kozjak oder Kobanci, Kobansko, ist ein Gebirgszug der Lavanttaler oder Norischen Alpen entlang der Grenze zwischen dem österreichischen Bundesland Steiermark und Slowenien.

Topographie

Der Poßruck am Südrand der Steiermark, Teil des Steirischen Randgebirgs 

Der Poßruck wird begrenzt im Süden von der Drau (slowenisch Drava), im Westen vom Radlpass (Radelj), im Norden vom Saggautal, während er im Osten bei Leutschach in die Windischen Bühel (slowenisch Slovenske Gorice) übergeht. Im Allgemeinen wird der Talzug der beiden Pößnitzbachtäler PößnitzbachPößnitz (Pesnica) als Grenze gesehen, sodass Maribor (Marburg) am Südwesteck des Poßruck liegt, obschon dieser östliche Teil schon ein Hügelland ist, das den Windischen Büheln gleicht und ihnen auch teilweise bereits zugerechnet wird. Auch die Nordabdachung ist noch hügelig, sodass die amtlich verwendete Landschaftsgliederung der Steiermark nur den Kammbereich zum alpinen Poßruck rechnet, die abdachenden Riedel und Tälchen zwischen Eibiswald und Arnfels schon zum Weststeirischen Riedelland .[1] In Slowenien ist es üblich, den Kozjak vom Radelj noch weiter westwärts zu sehen, und man gibt meist die Mučka Bistrica (Feistritz ) bei Muta als Westgrenze.[2] Das folgt der historischen Entwicklung, bei Muta befand sich bereits 1192 eine Mautstelle zwischen dem Herzogtum Kärnten und der östlicheren Mark an der Drau.

Die Landschaftsgliederung der Steiermark und die Internationale vereinheitlichte orographische Einteilung der Alpen (SOIUSA/IVOEA) rechnen den Bergzug zum Steirischen Randgebirge.

Die Alpenvereinseinteilung der Ostalpen zählt ihn zu den Lavanttaler Alpen, an deren Südende an der Koralpe er sich ostwärts wendet. Die Einteilung Naturgeographische Regionen und Subregionen von Slowenien (Naravnogeografske regije in podregije Slovenije) gibt den Kozjak mitsamt Košenjak (Hühnerkogel), der in Österreich üblicherweise zur Koralpe gehört, bereits zum Poßruck und stellt ihn schon zum Predalpsko hribovje (Voralpinen Hügelland).

Im Westen wird der Poßruck nach dem Pass auch Radlkamm, Radlberg oder Radlgebirge genannt, östlich anschließend Remschniggebirge. Den westlichen Hauptteil bezeichnet man im slowenischen als Kobansko (und abgeleitet den ganzen Poßruck auch Kobanci). In Unterscheidung zu anderen Berglagen spricht man auch von Dravski Kozjak (‚Drauer‘ Kozjak), der Kozjak im eigentlichen Sinne ist ein 823 m hoher Vorberg an der Drau.

Der Poßruck und die Windischen Bühel in der Generalkarte von Mitteleuropa, Blatt 33°47° Graz (unten), 1893.

Der Bergrücken erreicht am Klementkogel (Kapaunerkogel, slowenisch Kapunar) über dem Radlpass eine Höhe von 1052 m ü. A. Der Remschnigg (Remšnik) ist schon ein Mittelgebirgszug mit 796 m ü. A. Am Pass beim Osterberg (Ostri vrh, Heiligengeist) liegt schon in Slowenien der 985 m hohe Kolarjev vrh . Den flachen Ostteil dominiert der 596 m. i. J. hohe Urban bei Marburg.

Der Hauptkamm des Poßrucks bildet die Wasserscheide zwischen Mur und Drau sowie großteils auch die Staatsgrenze. Die Staatsgrenze folgt im Wesentlichen der Grenze zwischen den historischen Bezirken Leibnitz und Marburg sowie Deutschlandsberg und Windischgraz, die in den Blättern der damals aktuellen Landesaufnahme dokumentiert ist. Abweichungen davon sind darauf zurückzuführen, dass bei der Vermarkung der Staatsgrenze nach dem Vertrag von Saint-Germain 1919/20 von den Mitgliedern der Grenzziehungskommission teilweise auf Bitten der direkt auf dem Kamm wohnenden Bauern Rücksicht genommen wurde und die Gehöfte dementsprechend entweder dem SHS-Staat oder Österreich zugeschlagen wurden. Etwa 10 Kilometer nordöstlich von Marburg knickt die Grenze dann aber nordostwärts und läuft in die Windischen Bühel und Richtung Spielfeld. Beim Osterberg liegt auch der südlichste Punkt der Steiermark (Grenzstein 314).

Geologie

Der Poßruck ist ein Mittelgebirge mit einer komplizierten Kombination aus Kristallin sowie paläozoischen und tertiären Sedimentgesteinen. Seine Geologie ist eingehend untersucht.[3][4][5]

Verkehr und Tourismus

Über die Grenze zwischen der österreichischen West- und der slowenischen Untersteiermark führen im Poßruckgebiet die Radlpass Straße B76 über den Radlpass/Radelj (im Westen) und mehrere Landes- und Gemeindestraßen wie z. B. von Langegg nach Jurij (im Osten), von Großwalz zur Kirche zum Heiligen Geist am Osterberg, von Großradl nach St. Pankratzen/Sveti Pankraciji, von Oberhaag nach Remšnik (Remschnig), von Arnfels nach Kapla (Kappel) und von Schloßberg nach Gradišče (Schlossberg).

Da Slowenien Teilnehmer am Schengener Abkommen ist, finden seit 21. Dezember 2007 keine Grenzkontrollen mehr statt. Einige kleinere Straßenpässe sind aber teils nur tagsüber geöffnet, und nur für den kleinen Grenzverkehr (Ortsbesuche und Sehenswürdigkeiten; Besuchergruppen bis 30 Personen), die sonstige Grenze ist nur im alpinen Touristenverkehr auf in der Natur markierten Wegen zu überschreiten.[6]

Der Poßruck wird von drei österreichischen Weitwanderwegen berührt:

Durch die Nähe zu einigen südsteirischen Weinbauorten (südsteirische Weinstraße) ergibt sich ein reger Ausflugstourismus. Im Osten lockt auch die Heiligengeistklamm bei Leutschach Wanderer und Ausflügler an.

Historische Landkarten zum Poßruck und zum Verlauf der Grenzen

Die Bezirksgrenzen sind in den Aufnahmeblättern als fett punktierte Linien ••••, die Gemeindegrenzen als –•••–••• (dünn gezeichnet, nicht immer gut erkennbar) dargestellt. Diese Grenzen beruhen oft auf den Grenzen der Grundherrschaften vor der Neuorganisation der Gemeinden um 1850.

Literatur

  • Siegfried Morawetz: Die steirisch-südslawische Grenze zwischen Hühnerkogel und Kutschenitza. Wiedergegeben in: Ferdinand Tremel (Schriftl.): Festschrift für Otto Lamprecht = Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark Sonderband 16 (1968), S. 19–31.
Commons: Poßruck/Kozjak  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. R.1 Possruck (Steirisches Randgebirge). umwelt.steiermark.at → Landschaftsgliederung.
  2. So die Beschriftungen der amtlichen slowenischen Karte in mehreren Maßstäben.
  3. Franz Heritsch: Paläozoikum im Poßruck. Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Band 83, Wien 1933. Seiten 1–4 (PDF)
  4. Franz Angel: Gesteine der Umgebung von Leutschach und Arnfels in Steiermark. Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt. Band 83, Wien 1933. Seiten 5–18. (PDF)
  5. Arthur Winkler-Hermaden: Das vortertiäre Grundgebirge im österreichischen Anteil des Poßruckgebirges in Südsteiermark: (Remschniggrücken und Poßruckgebirge nordöstlich von Hl. Geist a.P.) Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt. Band 83, Wien 1933. Seiten 19–73. PDF-Datei
  6. Abkommen zwischen der Österreichischen Bundesregierung und dem Bundesvollzugsrat der Versammlung der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien über den alpinen Touristenverkehr im Grenzgebiet (Grenzgebiet - alpiner Touristenverkehr (Jugoslawien)) StF. BGBl. Nr. 43/1985 (i.d.g.F., ris.bka) – Weiteranwendung de facto nur in der Republik Slowenien (BGBl. Nr. 715/1993).

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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 19 Colonne XII Section NO (später 5354/2). Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1878, Wies, Eibiswald, Soboth Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 19 Colonne XII Section SO (später 5354/4). Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1877/78, Mahrenberg, Drautal südlich Radlpass, Region Spodnja Štajerska - Untersteiermark in Nordslowenien Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 19 Colonne XIII Section NW (später 5355/1). Gebiet von Arnfels, Leutschach, Gamlitz in der Südsteiermark. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1878/79. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 19 Colonne XIII Section SW (später 5355/3). Drautal westlich Marburg, mit St.Oswald, Laßnitz. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1878/79 Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Datei:Aufnahmeblatt 5355-3 1879 Drautal.jpg
Der mittlere Theil von Untersteyermark oder der Marburger Kreis Atlas von Inneroesterreich: Joseph Karl Kindermann, Keresztély Junker Stecher, Gerhard Michael Dienes: Die Provinz Inner-Oesterreich oder die Herzogthümer Steyermark, Kaernten und Krain, die Grafschaften Goerz und Gradisca und das Deutsch-Oesterreichische Litorale. Entworfen und gezeichnet von . Komm. von Gerhard Michael Dienes. Reprint nach den Original-Karten aus den Jahren 1789-1797 Wien Archiv-Verlag 2005Original: (Angaben wie oben:) Die Provinz Inner-Oesterreich oder die Herzogthümer Steyermark, Kaernten und Krain, die Grafschaften Goerz und Gradisca und das Deutsch-Oesterreichische Litorale. Atlas von Innerösterreich entworfen und gezeichnet von Jos. Karl Kindermann, gestochen zu Wien von Christoph Junker.Graetz, Verlag Franz Xaver Miller 1809. Maßstab ca. 1:680000. 53 x 45 cm. Erstauflage: Übersichtsbl. ca. 1:730 000, übrige Bl. ca. 1:260 000 Graetz Franz Xaver Miller 1789-1797 Joseph Carl Kindermann. Gestochen von Christoph Junker
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a map symbol for a mountain, the center is in the middle of the base line - as opposed to Fire.svg Eigenes Werk Herzi Pinki
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Geologische Karte Marburg: Geologische Spezialkarte der Republik Österreich neu aufgenommen und herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt. Topographische Spezialkarte Nr. 5355 Zone 19 Kolonne XIII. Für die Spezialkarte neu aufgenommen von A. Winkler in den Jahren 1913, 1923, 1927-1929 mit Revisionen im Jahre 1930. Mit Benützung der geolog. Übersichtskarte von Steiermark von D. Stur (1870), der Aufnahme von V. Hilber im Gebiete von Gamlitz (1879) und jener von F. v. Benesch im Bereiche des Mesozoikums von Hl. Geist am Poßruck (1914). Ausgegeben 1931, Direktion W. Hammer, Redaktion H. Vetters. Geologische Bundesanstalt Geologische Bundesanstalt, Republik Österreich (Mitarbeiter siehe Description)
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