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vom 15.04.2022, aktuelle Version,

Poggersdorf

Marktgemeinde
Poggersdorf
Wappen Österreichkarte
Poggersdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Klagenfurt-Land
Kfz-Kennzeichen: KL
Fläche: 30,74 km²
Koordinaten: 46° 39′ N, 14° 27′ O
Höhe: 465 m ü. A.
Einwohner: 3.264 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 106 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9130
Vorwahlen: 0 42 24
Gemeindekennziffer: 2 04 25
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
9130 Poggersdorf
Website: gemeinde-poggersdorf.at
Politik
Bürgermeister: Arnold Marbek (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(23 Mitglieder)
14
9
14  9 
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Poggersdorf im Bezirk Klagenfurt-Land
GrafensteinMagdalensbergMaria RainMoosburgZellKlagenfurt
Lage der Gemeinde Poggersdorf im Bezirk Klagenfurt-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Ortsansicht von Poggersdorf, mit Magdalensberg ganz im Hintergrund
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Schloss Rain
Pfarrkirche in Poggersdorf
Portal der Poggersdorfer Pfarrkirche
Filialkirche heiliger Martin in Leibsdorf
Internationales Meditationszentrum Österreich in Sankt Michael ob der Gurk
Filialkirche Heiliger Egydius in Linsenberg

Poggersdorf (slow. Pokrče) ist eine Marktgemeinde mit 3264 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Klagenfurt-Land in Kärnten.

Geographie

Poggersdorf liegt am östlichen Rand des Klagenfurter Feldes bzw. der Klagenfurter Ebene, dem namensgebenden Zentralraum des Klagenfurter Beckens, etwa 10 Kilometer östlich von Klagenfurt. Im Norden und Westen wird das Gemeindegebiet größtenteils durch die Gurk, im Süden zwischen Gurker Brücke und Greuth durch die Packer Straße begrenzt.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 30,74 Quadratkilometer. Davon sind 54 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 4 Prozent sind Gärten und ein Drittel ist bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

Die Gemeinde ist in die vier Katastralgemeinden Leibsdorf (Ličja vas), Linsenberg (Lečja gora), Pubersdorf (Pobreže) und St. Michael ob der Gurk (Slovenji Šmihel) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 24 Ortschaften (mit slowenischer Entsprechung[2] und in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[3]):

  • Ameisbichl / Svamene Gorice (13)
  • Annamischl / Mišlje (16)
  • Eibelhof / Ovčjak (0)
  • Eiersdorf / Virnja vas (105)
  • Erlach / Olše (52)
  • Goritschach / Goriče (18)
  • Haidach / Vresje (24)
  • Kreuth / Rute (19)
  • Kreuzergegend-Ost / Pri Krajcarju (44)
  • Kreuzergegend-West / Pri Krajcarju (56)
  • Krobathen / Hrovače (10)
  • Lanzendorf / Vanca vas (143)
  • Leibsdorf / Ličja vas (694)
  • Linsenberg / Lečja Gora (34)
  • Pischeldorf / Škofji Dvor (14)
  • Poggersdorf / Pokrče (842)
  • Pubersdorf / Pobreže (559)
  • Rain / Breg (109)
  • Raunachmoos / Blato (9)
  • St. Johann / Čajnža vas (50)
  • St. Michael ob der Gurk / Slovenji Šmihel (73)
  • Ströglach / Stregle (48)
  • Wabelsdorf / Vabnja vas (322)
  • Wirtschach / Zvirče (10)

Nachbargemeinden

Magdalensberg Brückl (SV)
Klagenfurt am Wörthersee Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Völkermarkt (VK)
Grafenstein

Geschichte

Das östliche Klagenfurter Feld war im Lauf der Jahrhunderte herrschafts- und machtpolitisch stark durchmischt. Im Früh- und Hochmittelalter bildeten die ursprünglich karantanischen Edlinger hier eine einflussreiche, rechtlich privilegierte Schicht zwischen dem Adel und dem Bauernstand mit eigenem Gerichtswesen, so etwa die spätere Herrschaft Eibelhof oder Wutschein, aus denen teilweise Katastralgemeinden hervorgingen.[4]

Das Gemeindegebiet gehörte bei der Bildung von Ortsgemeinden in Kärnten 1850 zum Landgericht Maria Saal. In diesem Jahr konstituierte sich die Gemeinde Windisch St. Michael, die ihren Namen 1896 in Poggersdorf änderte. Bei der Gemeindestrukturreform 1973 wurde ein Teil von Hörtendorf nach Poggersdorf eingemeindet.

2013 wurde Poggersdorf zur Marktgemeinde erhoben.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Laut Volkszählung 2001 hat Poggersdorf 2.850 Einwohner, davon besitzen 97,8 % die österreichische Staatsbürgerschaft. 87,5 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 2,9 % zur evangelischen Kirche, 0,7 % sind islamischen Glaubens. 6,2 % sind ohne religiöses Bekenntnis. In Leibsdorf befindet sich ein Königreichssaal der Zeugen Jehovas. Als Umgangssprache gaben 97,1 % Deutsch, 1,2 % Slowenisch und 0,6 % Kroatisch an.

Religion und Sprache

Die Pfarrkirche von Poggersdorf sowie die Filialkirchen von Wutschein, Wabelsdorf und Eiersdorf werden zweisprachig (deutsch-slowenisch) geführt.[6] Das Gemeindegebiet von Poggersdorf zählt historisch zum slowenischen Dialektbereich des Klagenfurter Feldes, das ein Übergangsdialekt zwischen den slowenischen Dialekten des Jauntals und des Rosentals ist. Als besondere Variante des slowenischen Rosentaler Dialekts hat ihn bereits Johann Scheinigg 1882 identifiziert, was in der dialektologischen Studie von Katja Sturm-Schnabl aufgrund von Feldforschungen bestätigt werden konnte. Scheinigg unterteilt in seinem Werk Die Assimilation im Rosenthaler Dialekt den slowenischen Rosentaler Dialekt in drei geographische Gebiete: Das Untere Rosental, das Obere Rosental sowie die Klagenfurter Ebene. Zum letztgenannten Gebiet meint er: Die „dritte Unter-Mundart herrscht in der Ebene um Klagenfurt (kl.), sie hat mit der ersten die Aussprache des e und o gemein, unterscheidet sich aber von den beiden vorhergehenden durch die häufige Zurückziehung des Accentes, wo ihn jene auf den Endsilben haben; dies gilt namentlich vom Neutrum der Substantive und Adjktive.“.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Schloss Rain
  • Pfarrkirche Sankt Michael ob der Gurk
  • Pfarrkirche Poggersdorf (zweisprachig)
  • Filialkirche Wutschein (zweisprachig)
  • Filialkirche Wabelsdorf (zweisprachig)
  • Filialkirche Eiersdorf (zweisprachig)
  • Filialkirche Linsenberg
  • Filialkirche Leibsdorf
  • Gurk-Kraftwerk Rain (neo-klassizistisch)
  • Internationales Meditationszentrum Österreich Sankt Michael ob der Gurk

Bäuerliche Architektur

Kreuzerhof, Südwest-Ansicht

Der Charakter des in diesem Gebiet typischen Wohnhauses ist einerseits das eingeschoßige Vollwalmhaus und andererseits das zweigeschoßige „Stöckl“. Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude sind gemauert, zum Großteil aus dem späten 18. und 19. Jahrhundert, Stallscheunen sind Pfeiler- oder Ziegelgitterstadel. Bemerkenswert ist der in Privatbesitz befindliche Kreuzerhof, Kreuzergegend Nummer 1, bezeichnet 1878. Außerdem ist der Getreidespeicher, Blockspeicher vulgo Hounig in Oberlinsenberg Nummer 2, hervorzuheben, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Gemeindegebiet war über Jahrhunderte von der Landwirtschaft geprägt. Im Jahr 2010 gab es 83 Land- und forstwirtschaftliche Betriebe, wovon 47 im Nebenerwerb geführt wurden.[10] In den letzten Jahrzehnten hat sich Poggersdorf aufgrund seiner Nähe zur Landeshauptstadt zu einer Wohn- und Auspendlergemeinde entwickelt. Von den 1569 Erwerbstätigen, die 2011 in Poggersdorf wohnten, arbeiteten 245 in der Gemeinde, 1324 pendelten aus. Aus der Umgebung kamen 607 Personen zur Arbeit nach Poggersdorf.[11]

Bildung

In der Marktgemeinde gibt es einen Pfarrkindergarten und zwei Volksschulen, eine in Poggersdorf und eine in Wabelsdorf.[12]

Medizinische Versorgung

Die Marktgemeinde Poggersdorf verfügt ab dem Frühjahr 2019 über eine Filialapotheke der Kornblumen Apotheke, die Rittersporn Apotheke sowie einen allgemeinmedizinische Kassenarzt.[13][14][15]

Heizwerk

Seit dem Jahr 2010 liefert ein Biomasseheizwerk Wärme für Kindergarten, Volksschule Poggersdorf, Bauhof und die Wohnhäuser der Neuen Heimat und der Vorstädtischen Kleinsiedlung.[12]

Verkehr

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Poggersdorf hat 23 Mitglieder (seit 2015, davor 19).

  • Nach der Gemeinderatswahl 2003 setzte er sich wie folgt zusammen: 9 ÖVP, 5 SPÖ, 4 FPÖ und 1 GRÜNE.[17]
  • Nach der Gemeinderatswahl 2009 setzte er sich wie folgt zusammen: 12 SPÖ, 4 ÖVP und 3 BZÖ.[18]
  • Nach der Gemeinderatswahl 2015 setzte er sich wie folgt zusammen: 15 SPÖ und 8 ÖVP.[19]
  • Mit der Gemeinderatswahl 2021 setzt er sich wie folgt zusammen: 14 SPÖ und 9 ÖVP.[20]

Bürgermeister

Direkt gewählter Bürgermeister ist Arnold Marbek (SPÖ).[21]

Wappen

Im Wappen von Poggersdorf weist der grüne Schildgrund auf den landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde, die gestürzte schwarze Spitze auf die Montanindustrie (Notburgahütte) und den einstigen Abbau von Torf im Raunachmoos hin. Der in der schwarzen Spitze abgebildete Pfeilerbildstock ist für das Gemeindegebiet typisch, Bildstöcke dieser Bauart finden sich in Wabelsdorf, Eiersdorf, am Linsenberg und im Raunachmoos. Lanze und Schäferspitze symbolisieren die Wehrfähigkeit und das bäuerliche Erwerbsleben der karantanisch-slowenischen Edlinger, die in der Region lange Zeit eine bedeutende Rolle spielten. Die Zange schließlich steht für die Eisenproduktion in der Notburgahütte.[22]

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde Poggersdorf am 13. Februar 1996 verliehen. Die Fahne ist Grün-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Commons: Poggersdorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Poggersdorf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. November 2021.
  2. nach Paul Zdovc, Slovenska krajevna imena na avstrijskem Koroškem, razširjena izdaja. Sie slowenischen Ortsnamen in Kärnten, Herausgegeben von: Slovenska akademija znanosti in umetnosti, Razred za filološke in literarne vede, Ljubljana 2010, ISSN 0560-2920.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  4. nach Wilhelm Wadl: Magdalensberg: Natur – Geschichte – Gegenwart. Gemeindechronik. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 1995, ISBN 3-85366-812-7, S. 59 ff.
  5. Aufwertung zu Marktmeinden (kleinezeitung.at, 19. Juli 2013)
  6. Vgl.: Liste der Pfarren im Dekanat Tainach/Tinje
  7. Johann Scheinigg, Die Assimilation im Rosenthaler Dialekt, Ein Beitrag zur Kärntner-Slovenischen Dialektforschung. Erschienen in XXXII Programm des k.k. Staatsgymn zu Klagenfurt 1882. zitiert nach: Katja Sturm-Schnabl, Die slowenischen Mundarten und Mundartreste im Klagenfurter Becken, phil. Diss., Wien 1973, 287 S.(Zitat Seite 33).
  8. Stefan Singer: Kultur- und Kirchengeschichte des Dekanates Tainach. Klagenfurt/Celovec [e.a.] 1995.
  9. Odilo Hajnšek: Marijine božje poti. v Celovcu 1971
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Poggersdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. November 2020.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Poggersdorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. November 2020.
  12. 1 2 Infrastruktur – Poggersdorf. Abgerufen am 5. November 2020 (deutsch).
  13. Erweiterung: Warum diese Apotheke in einen Container übersiedelt. In: www.kleinezeitung.at. (kleinezeitung.at [abgerufen am 23. November 2018]).
  14. Apotheker will Versorgung im "Osten" ausbauen. In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 23. November 2018]).
  15. 600 Unterschriften: Mediziner kämpft um Hausapotheke. In: www.kleinezeitung.at. (kleinezeitung.at [abgerufen am 23. November 2018]).
  16. Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 5. November 2020 (deutsch).
  17. Gemeinderatswahl 2003. Land Kärnten, abgerufen am 9. November 2021.
  18. Gemeinderatswahl 2009. Land Kärnten, abgerufen am 9. November 2021.
  19. Gemeinderatswahl 2015. Land Kärnten, abgerufen am 9. November 2021.
  20. Gemeinderatswahl 2021. Land Kärnten, abgerufen am 9. November 2021.
  21. Bürgermeister. Gemeinde Poggersdorf, abgerufen am 9. November 2021 (deutsch).
  22. Wappen. Gemeinde Poggersdorf, abgerufen am 9. November 2021 (deutsch).