Pula
Pula Pola |
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Basisdaten | ||
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Staat: |
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Gespanschaft: |
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Höhe: | 0 m. i. J. | |
Fläche: | 70 km² | |
Einwohner: | 57.053 (2012) | |
Bevölkerungsdichte: | 815 Einwohner je km² | |
Telefonvorwahl: | (+385) 052 | |
Postleitzahl: | 52 100 | |
Kfz-Kennzeichen: | PU | |
Bootskennzeichen: | PU | |
Struktur und Verwaltung (Stand: 2013, vgl.) |
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Gemeindeart: | Stadt | |
Gliederung: | 16 Ortsteile | |
Bürgermeister: | Boris Miletić (IDS/DDI) | |
Koalitionspartner: | HNS, Zeleni | |
Postanschrift: | Forum 1 52 100 Pula |
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Website: | ||
![]() Das Amphitheater, das Wahrzeichen von Pula |
Pula [ˈpuːla] (italienisch und deutsch Pola; slowenisch Pulj; lateinisch Colonia Pietas Iulia Pola) ist mit 57.053 Einwohnern (Stand: 2012) die größte Stadt der Gespanschaft Istrien in Kroatien. Pula liegt nahe der Südspitze der istrischen Halbinsel und gehört zur katholischen Diözese Poreč-Pula.
Bevölkerung
Die Stadt hatte 1851 ungefähr 1.100, im Jahr 1880 rund 25.000 und 1890 fast 39.000 Einwohner, darunter 5.900 Militärangehörige. Etwa die Hälfte der Einwohner waren 1890 Italiener. Nach der k.k.-Volkszählung von 1900 lebten in Pula 40.641 Menschen, davon 24.056 Italiener (59 %), 1543 Slowenen (4 %), 10.388 Kroaten (26 %) sowie 4654 Deutsche (11 %).
Laut Volkszählung 2011 sind die Kroaten mit einem Anteil von 70,14 % der Einwohner die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung. 29,86 % gehören anderen ethnischen Gruppen an, von denen die Serben mit 6,01 % und die Italiener mit 4,43 % die beiden größten in Pula sind. Außerdem leben Slowenen, Bosniaken, Albaner, Ungarn, Deutsche, Sinti und Roma in Pula. Die jüdische Gemeinde zählt heute 30 bis 50 Mitglieder.
Die Stadt Pula/Pola ist offiziell zweisprachig. Neben Kroatisch gilt das Italienische als zweite Amtssprache. Im Hinterland wird die Istriotische Sprache gesprochen, die älteste Sprache Istriens.
Geschichte





Das Gebiet um Pula kann auf eine rund 7000-jährige Geschichte zurückblicken. Die Erstbesiedelung der Stadt durch den illyrischen Stamm der Histri wird auf das 10. Jahrhundert vor Christus datiert.
Von Römern im Jahr 177 vor Christus erobert, wurde Pula eine römische Kolonie unter dem Namen Colonia Pietas Iulia Pola. Unter Kaiser Augustus wurde das Amphitheater erbaut, das heute eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt ist. Neben dem Amphitheater gibt es aus der augusteischen Zeit den Rom-und-Augustus-Tempel, die in Teilen erhaltene Stadtmauer mit Toren und die Überreste von zwei Theatern.
Beim Zerfall des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert gelangte Pula unter die Herrschaft der Ostgoten. Kaiser Justinian konnte Pula im 6. Jahrhundert für das Oströmische Reich erobern; die Stadt wurde zum Flottenstützpunkt der Byzantiner ausgebaut. In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts drangen die Slawen nach Istrien vor. Die istrischen Küstenstädte, darunter auch Pula, konnten sie aber nicht einnehmen. Hier setzte sich die städtische Kultur der alteingesessenen Romanen bruchlos fort. Während das istrische Hinterland seit dem Ende des 8. Jahrhunderts Teil des Frankenreichs und später des Heiligen Römischen Reichs war, blieb Pula nominell Teil des byzantinischen Reiches, war aber faktisch unabhängig.
Mit dem Niedergang der byzantinischen Macht musste sich Pula neue Verbündete suchen. An die Stelle des byzantinischen Kaisers trat seit dem Ende des 11. Jahrhunderts die Republik Venedig. 1150 schloss Pola mit der Lagunenstadt einen Vertrag, durch den sich die Stadt der Herrschaft der Venezianer unterwarf. Seitdem zahlte man Tribute, beteiligte sich am Bau und an der Ausstattung von Galeeren für die venezianische Flotte und entsandte Truppen, wenn die Markusrepublik Krieg führte. Die Grafen von Görz übten dagegen im 13. Jahrhundert erheblichen Einfluss aus und sie ernannten den Vicarius in Istrien. Der Familie der Sergi gelang es, neben den Görzern die Unterstützung des Patriarchen von Aquileia zu gewinnen, und so ab etwa 1294 eine fast selbstständige Herrschaft zu errichten, die sich bis 1319 hielt. 1331 bot der Rat der Stadt die Unterwerfung unter Venedig an, 1335 zerstörten die Einwohner, um eine Rückkehr der Sergi zu verhindern, das Kastell und den Turm über der Stadt. Später wurde ein venezianischer Adliger an die Spitze der Stadtverwaltung gestellt. Bis zum Ende der Republik Venedig im Jahr 1797 blieb Pula Teil dieses Staatswesens, danach wurde es Teil des Kaisertums Österreichs.
In der 1867 begründeten Doppelmonarchie Österreich-Ungarn war Pola, wie die Stadt damals genannt wurde, Hauptkriegshafen der Marine. In Meyers Konversations-Lexikon[1] waren der Stadt 1896 eineinhalb Druckseiten gewidmet: Pola wurde als Festung ersten Ranges bezeichnet; auf den Hügeln über der Stadt befanden sich 28 Forts, teilweise mit Panzertürmen. Zwischen der Insel Brioni und dem Festland befand sich der Außenhafen; der eigentliche Hafen war 8,6 km² groß, teils Handels-, teils Kriegshafen. Die Marinesektion des k.u.k. Kriegsministeriums betrieb in Pola von Trocken- und Schwimmdocks über die Marineakademie, das Hydrographische Amt, ein Artillerielaboratorium und ein Pulvermagazin bis zum Arsenal (mit 2000 Arbeitern) sämtliche für den Seekrieg wichtigen Einrichtungen. Mit den U-Booten der Monarchie waren auch U-Boote der deutschen Kriegsmarine hier stationiert. Noch heute erinnert der „K.u.K. Marinefriedhof“ an der Ulica Stoja und die Anlagen in der Bucht daneben an diese Zeit.
In der Astronomie ist Pula durch Johann Palisa bekannt, der an der dortigen Marine-Sternwarte von 1874 bis 1880 die ersten 29 seiner 123 Asteroiden entdeckte.
Als sich am Ende des Ersten Weltkrieges am 29. Oktober 1918 der neue südslawische Staat bildete und Österreich-Ungarn dadurch seinen Zugang zum Meer verlor, ordnete Kaiser Karl I. am 30. Oktober an, die k.u.k. Kriegsflotte den Südslawen zu übergeben. Am 31. Oktober 1918 nahm Konteradmiral Horthy in Pola befehlsgemäß die Übergabe vor: Die österreichische Kriegsflagge wurde eingeholt, die südslawische aufgezogen, südslawische Marineoffiziere übernahmen das Kommando.
Dennoch wurde das Schlachtschiff SMS Viribus Unitis, das nunmehr „Jugoslavia“ hieß und nach wie vor der Stolz der Flotte war, am 1. November 1918 um 6 Uhr früh von zwei italienischen Kampfschwimmern versenkt, die mittels eines umgebauten Torpedos Sprengsätze am Rumpf verteilt und gezündet hatten.[2] Über 400 Seeleute starben, darunter auch der letzte Kommandant des Schiffes, Janko Vukovic de Podkapelski; zu seinen und der anderen Gefallenen Ehre wurde in Pola eine Gedenktafel angebracht.
Nach dem Waffenstillstand vom 3. November 1918 wurde Pola bis zum 9. November von italienischen Truppen besetzt, die die Flotte übernahmen, und kam durch den Vertrag von Saint-Germain und weitere Friedensverträge 1919 ebenso wie ganz Istrien zu Italien.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt im Mai 1945 von jugoslawischen Truppen eingenommen und wie fast ganz Istrien der jugoslawischen Teilrepublik Kroatien zugeschlagen, was im italienisch-jugoslawischen Teil des Pariser Friedensvertrags von 1947 bestätigt wurde. Ein Großteil der italienischen Bevölkerungsgruppe, d. h. 30.000 von 34.000, verließ daraufhin die Stadt Richtung Italien.
Dazu beigetragen hat das Massaker von Vergarola. Am 18. August 1946 explodierten in der Nähe des Strandes in der Bucht von Vergarola bei Pula während des Fests eines italienischen Sportclubs in einem Pinienwald gelagerte, bereits entschärfte Minen mit neun Tonnen Sprengstoff. Die Explosion wurde dem jugoslawischen Geheimdienst OZNA angelastet und forderte offiziell 65, wahrscheinlich aber deutlich mehr Todesopfer.[3]
Wie ganz Kroatien war Pula bis 1991 Teil Jugoslawiens. Die Pula vorgelagerte Insel Brioni (wie sie in ausländischen Medien zitiert wurde) bzw. Brijuni erlangte internationale Bekanntheit, weil der jugoslawische Staatschef Marschall Tito dort seine Sommerresidenz einrichtete, wo er von Staatsmännern aus aller Welt besucht wurde. Zudem wurde auf den Inseln 1991 das Brioni-Abkommen geschlossen, das den 10-Tage-Krieg in Slowenien beendete.
Sehenswürdigkeiten

Eine der Hauptsehenswürdigkeiten und zugleich das Wahrzeichen der Stadt ist das Amphitheater, welches unter Kaiser Augustus erbaut und unter Kaiser Vespasian erweitert wurde. Es hat eine Größe von 133 Meter × 105 Meter, bot etwa 23.000 Menschen Platz und ist damit eines der größten von den Römern erbauten Amphitheater. Die in großen Teilen bis zur ursprünglichen Höhe von 32,5 Metern erhaltene Fassade ist nach neuerer Ansicht ebenfalls augusteisch.
Beeindruckend, wenn auch nicht so groß wie das Amphitheater, ist der Sergierbogen, der zwischen 29 und 27 vor Christus zur Erinnerung an den Sieg Octavians in der Schlacht bei Actium erbaut wurde. Sehenswert sind auch der Augustustempel (2 v. Chr. bis 14 n. Chr.) und das Archäologische Museum Istriens (AMI) mit dem Doppeltor Porta Gemina als Zugang zum Hauptgebäude des Museums.
Verkehr und Tourismus

Seit dem 20. September 1876[4] ist Pula durch die Zweigstrecke Divača – Pula als „Istrianische Staatsbahn“ an die historische Südbahn Wien – Triest angeschlossen.
Pula bildet den südlichen Endpunkt des Istrisches Ypsilons der Autobahnen A 8 (Rijeka) und A 9 (Umag).
Pula hat einen internationalen Flughafen (IATA: PUY, ICAO: LDPL), der von regulären Fluggesellschaften und Low-Cost-Carriern wie beispielsweise InterSky angeflogen wird.
In Pula wurde im Jahr 1870 von der k.u.k.-Marine das erste Schifffahrtsmuseum der Welt eingerichtet. Heute besteht Schnellbootverkehr mit anderen istrianischen Hafenstädten sowie mit Venedig und Rijeka.
Nahe der Stadt befindet sich der aus vierzehn Inseln bestehende Nationalpark Brijuni. Pula ist der Endpunkt des Radweges EuroVelo 9, der von Danzig an der Ostsee aus durch Polen, Tschechien, Österreich, Slowenien und Kroatien verläuft.
Das Pula Film Festival wird seit 1954 jährlich ausgetragen.
Sport
In der Stadt befindet sich eine große Sporthalle, in der die Vereine ŽRK Arena, MRK Arena, OK Pula, BK Pula, HK Istarski borac, STK Pula, KK Uljanik und andere spielen, der Dom sportova Mate Parlov.
Die Fußballvereine NK Istra 1961 und NK Istra Pula sind in Pula beheimatet.
Söhne und Töchter der Stadt
- Antonio Smareglia (1854–1929), italienischer Komponist
- Franz Karl Ginzkey (1871–1963), österreichischer Offizier, Dichter und Schriftsteller
- Max Edler von Poosch (1872–1968), österreichischer Porträt- und Landschaftsmaler
- Hede von Trapp (1877–1947), österreichische Malerin
- Harry Heusser (1886–1943), Marinemaler und Grafiker
- Karl Albrecht von Habsburg-Lothringen (1888–1951), österreichischer und später polnischer Militär, Gutsbesitzer und Kandidat für einen polnischen Königsthron ab 1916
- Herman Potočnik (1892–1929), österreichisch-slowenischer Offizier und Raumfahrttheoretiker
- Harry Hardt (1899–1980), Bühnen-, Film- und Fernsehschauspieler
- Antonio Vojak (1904–1977), italienischer Fußballspieler und Fußballtrainer
- Wolf von Aichelburg (1912–1994), siebenbürgisch-deutscher Schriftsteller
- Wilhelm Ehm (1918–2009), Stellvertretender Minister für Nationale Verteidigung im Ministerrat der DDR und Chef der Volksmarine
- Alida Valli (1921–2006), italienische Schauspielerin
- Rossana Rossanda (* 1924), italienische Intellektuelle und Schriftstellerin
- Sergio Endrigo (1933–2005), italienischer Sänger und Songwriter
- Laura Antonelli (* 1941), italienische Schauspielerin
- Alka Vuica (* 1961), kroatische Songwriterin und Sängerin
- Toni Cetinski (* 1969), kroatischer Musiker, Sänger und Moderator
- Massimo Demarin (* 1979), kroatischer Radrennfahrer
- Jadranka Đokić (* 1981), kroatische Schauspielerin
- Stiven Rivic (* 1985), kroatischer Fußballspieler
- Stjepan Hauser (*1986), kroatischer Cellist (2Cellos)
- Marijan Perković (* 1989), kroatischer Radrennfahrer
Partnerstädte
Klimatabelle
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen für Pula
Quelle:
wetterkontor.de
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Siehe auch
Literatur
- Günter Fischer: Das römische Pola. Eine archäologische Stadtgeschichte. Bayerische Akademie der Wissenschaften, München 1996, ISBN 3-7696-0105-X (Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-historische Klasse, N. F.; Bd. 110)
- Hans-Dieter und Elke Kaspar: Istrien – eine archäologische Entdeckungsreise. Schonungen 2005, ISBN 3-925696-18-0
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1896, 5. Auflage, 13. Band, S. 1032 f.
- ↑ Anthony Eugene Sokol: Seemacht Österreich. Die Kaiserliche und Königliche Kriegsmarine 1382–1918, Verlag Fritz Molden, Wien 1972, ISBN 3-217-00472-8, S. 195
- ↑ Karl-Peter Schwarz: Die erste Gedenkstunde in der Bucht von Vergarola. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. August 2008
- ↑ Handel, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft. (…) Eisenbahnbauten im Jahre 1876. In: Wiener Zeitung, 5. Oktober 1877, S. 7, oben links. (Online bei ANNO)
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